Starke „R“-Scheinung

Supertiefer VW Golf 7 TDI im „R“-Gewand

Starke „R“-Scheinung: Supertiefer VW Golf 7 TDI im „R“-Gewand
Erstellt am 20. Dezember 2018

2018 neigt sich dem Ende zu. Viele werden sagen „schon wieder ein Jahr älter“, andere freuen sich: „endlich ein Jahr näher an der Rente“. Und nicht wenige hoffen „es kann ja nur besser werden“.

Tuning am Diesel? Jetzt erst recht

Aus automobiler Sicht wird dieses Jahr wohl als eines der schwärzesten in der Geschichte in die Geschichte eingehen. Drei Schlagworte genügen, und wohl jeder wird sich vor Schmerzen an den Kopf fassen: Diesel, Stickoxid, Feinstaub. Fans des Selbstzünders haben derzeit keinen leichten Stand, automobile Fortbewegung nebst Individualverkehr wird regelrecht verteufelt und an den Pranger gestellt. Klagen, Gerichtsurteile und Fahrverbote überziehen das Land und lassen die Nachbarn im EU-Ausland aufhorchen: So kommt man zum Schnäppchenkurs an (in Deutschland) ungeliebte Diesel-Autos, die hierzulande mit Prämien gegen Neuwagen eingetauscht werden.

Das Auto der Freundin wurde spontan zum neuen Projektwagen auserkoren

26 Bilder Fotostrecke | Starke "R"-Scheinung: Supertiefer VW Golf 7 TDI im "R"-Gewand #01 #02 Aufgrund der medialen Diesel-Schelte kommt ein TDI-befeuertes Auto der Woche zum Jahresabschluss gerade wie gerufen. Die drehmomentstarken und verbrauchsarmen Selbstzünder-Motoren erfreuen sich in der Tuningszene schon seit langem wachsender Beliebtheit. So auch bei Hannes Steinbauer aus Österreich, der bei seinem neuesten Projekt aus der Not eine Tugend machte. Hannes´ Freundin Christina „opferte“ dafür ihr Alltagsauto, als es darum ging, passend zum Wörthersee 2018 ein neues Gefährt auf die Räder zu stellen.

G-laden war gestern, heute wird gedieselt

„Ursprünglich war ich auf der Suche nach einem Golf 7 R Variant als Projektfahrzeug“, erinnert sich Hannes, „aber die Suche gestaltete sich schwierig. Ich fand einfach nicht das richtige Auto mit der Wunschausstattung.“ Der März war gekommen, der See rückte bedrohlich nahe. Hannes pilotierte seinen böse tiefen Einser mit G-Aufladung zwar immer noch gut und gerne, doch vom neuen Projektauto keine Spur. Eines Tages brach mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings die Inspiration über den jungen Österreicher herein. Die Freundin besaß ja grundsätzlich schon das passende Auto. Also zumindest im Kern. Der Rest musste eben „hübsch“ gemacht werden.

Knappe Sache: Zwischen Rad und Kotflügel bleibt nicht mehr viel Platz

Hannes tauschte seinen VW Sharan kurzerhand gegen Christinas Golf Variant und legte los. Andreas „Andy“ Pfeffer lieferte den Umbausatz auf Golf R Optik. Stoßstangen, Lenkrad, ja sogar die Abgasanlage vom „großen Bruder“ wurde angepasst und montiert. Als Fahrwerk kam ein KW-basiertes „gepfeffert“ V2 Clubsport-Fahrwerk zum Einsatz, wie Hannes es als „gepfeffert“-Stützpunktvertretung für Österreich selbst vertreibt. Das schraubte er so tief, wie nur irgend möglich, um maximalen Eindruck zu erzeugen. An der Vorderachse war dank „breiten“ Mücke-Kotflügeln die Freigängigkeit sichergestellt. Die Hinterachse erforderte Maßarbeit auf den letzten Millimetern. Mit O.Z. Ultraleggera HLT Felgen in 8x20 ET45 und Nankang Bereifung in 215/30 R20 blieb gerade noch Platz für das sprichwörtliche Blatt Papier zwischen Rad und Radlauf. Ob in DIN A4 oder A5 war dabei völlig egal.

Stresstest, kurz vor der Abfahrt: Die Bremse verzögerte die Fertigstellung

Die Serienbremse des 1,6-Liter-Diesels war optisch mit dem großen Räderwerk natürlich vollkommen überfordert. Hannes entschloss sich zur Montage der monströs anmutenden Porsche Panamera Bremsanlage an der Vorderachse. An der Hinterachse gab es einige Stressmomente, da die Bremssättel nicht passten. „Und das war fünf Tage vor der Abreise zum See“, erinnert sich der Tuner mit Schrecken, „dank unseres Bremsengurus Bernd von Vandit Performance, der mir zwei neue Audi RS3-Bremssättel für die Hinterachse schickte, konnte auch dieses Problem gelöst werden.“

Auto runter, Servoleitung rauf

Und ein echter Schrauber schreckt auch am Tag vor der „See-Fahrt“ nicht vor Individualmaßnahmen zurück. Durch die maximale Tieferlegung an der Vorderachse kam die ohnehin schon gekürzte Antriebswelle auf der Beifahrerseite mit der Leitung der Servolenkung in Kontakt. Während das Auto also tiefer gelegt wurde, wanderte die Servoleitung „nach oben“. „Das macht man auch nicht mal eben so“, schmunzelt Hannes. Nein, aber viele laufen eben in letzter Sekunde noch zu Höchstform auf!

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 7 Variant

Baujahr: 2015

Motor: 1,6-Liter TDI, 110 PS, Golf 7 R Variant Abgasanlage

Getriebe: DSG

Fahrwerk: gepfeffert.com by KW V2 Clubsport Gewindefahrwerk, ca. 140mm Tieferlegung

Räder: O.Z. Ultraleggera HLT in 8x20 ET45

Reifen: Nankang NS-2 in 215/30 R20

Bremsen: an der VA Porsche Panamera Bremsanlage mit gelb lackierten Sätteln, hinten Audi R8 Scheiben mit Audi RS3 Bremssätteln

Karosserie: Mücke-Kotflügel, Umbau auf Golf 7 R Optik, Golf R Scheinwerfer und Rückleuchten, Stoßstange gecleant

Innenraum: Golf 7 R Lenkrad

ICE: original VW Navi 

Dank an: Andy Pfeffer, Simon Stracker, Bernd Sailer, Daniel Obererlacher, Johannes Bär, Manfred Pirker (Auto Pirker - Lack), Freundin Christina inkl. Kinder Toni und Luis

3 Kommentare

  • Tony83

    Tony83

    Oh ja, trifft absolut meinen Geschmack
  • Darkrain

    Darkrain

    Panamera Bremssättel? Ich sehe da eine fette Ferrari schrift.
  • www.VW-Skoda.de

    Www.VW-Skoda.de

    sehr schick der Wagen

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