Die wahren Schätze erkennt man erst, wenn es sie nicht mehr gibt. Bei VW-Fans ging der Corrado-Kult so richtig los, nachdem der Scirocco-Nachfolger aus den Verkaufsräumen verschwand. Bernhard von Lünenschloß kann sich glücklich schätzen, diesen ergattert zu haben.
Der VR6 hat auch viele Jahre später nichts von seiner Faszination eingebüßt
2013 kaufte Bernhard, der seine Brötchen im Versicherungsbusiness verdient, den VR6-befeuerten Corrado „direkt um die Ecke“. Rost und einen leichten Unfallschaden inklusive. Der 190 PS starke 2,9-Liter Sechszylinder erhielt einen neuen Kopf und eine Überarbeitung und darf seine Arbeit dank akustischer Unterstützung durch eine Hartmann-Auspuffanlage weiterhin verrichten.
Bremsenupdate - damit steht einem Leistungsplus nichts mehr im Weg
Vorsorglich erfuhren die Bremsen ein Update – man weiß ja nie, wieviel PS da noch kommen. Eine Verzögerungsanlage vom Audi S3 (vorne mit 312er Scheiben, hinten mit 280er Durchmesser) bringt den Corrado in jeder Lage sicher zum Stillstand.
Crazy Umbau: Die 15-Zoll-"Sebring"-Räder wurden auf 17-Zoll-Dreiteiler gemoddet
Bei den Felgen gibt es einen Griff in gleich mehrere Trickkisten zu sehen. Die dreiteiligen 17-Zöller waren in ihrem früheren Leben nämlich 15-Zoll-Exemplare (Typ „Sebring“) und zierten als Einteiler diverse VW-Achsen. Nach einem aufwendigen Umbau, bei dem der Stern herausgetrennt und mit 17-Zoll-Schüsseln und -Betten ergänzt worden war, lautete das Maß der Dinge nun 7x17 Zoll bei einer Einpresstiefe von 76 Millimetern. Das ist vorbildlich, um 45 Millimeter (hinten sind es 33 Millimeter) starke Lochkreisadapter und Spurverbreiterungen vom 5x100er aufs 4x100er Maß anzubringen. Den passend schmalen Reifen dazu gab es im Nankang-Regal. Auf den schlanken Flanken ist 185/35 R17 zu lesen.
Bodenfreiheit ist nicht des Tuners Liebling
37 Bilder Fotostrecke | Schwarz-Malerei: 1993er VW Corrado mit Luft in den Beinen und Kronjuwelen an den Achsen Damit diese Rad-/Reifenkombi nicht unter den üppig konturierten Corrado-Radkästen verloren aussieht, erhielt das Coupé eine Tieferlegung, die bei Bedarf bis auf den Boden reicht. Ein Airforce-Airride in Verbindung mit der Airlift 3H-Steuerung kümmert sich um stufenloses Ablassvergnügen via Knopfdruck. Die Technik verbaute Bernhard prominent im Heck des Wagens. Dank Umbau auf Zweisitzer ist trotz „Käfighaltung“ und Rennsportgurten hier noch mächtig viel Platz.
Blechbau für den "Smooth"-Effekt
Ein paar Blechkorrrekturen und Cleaningmaßnahmen später war der Blech-Body bereit für eine frische Lackdusche in „Brillantschwarz-Metallic“. Auch im Innenraum kam davon etwas an. Allen (Elektronik-)Problemen zum Trotz hat der Corrado-Fan seinen Umbau erfolgreich über die Bühne gebracht und freut sich heute über ein stufenlos schönes Fahrerlebnis: Schön, schöner, am schönsten.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Corrado
Baujahr: 1993
Motor: 2,9-Liter VR6, 190 PS, Motor überarbeitet
Auspuff: Hartmann
Getriebe: Serie
Räder: „Sebring“-Felgen von 15 Zoll auf 7x17 Zoll umgebaut, 3-teilig, ET 76, polierte Betten, lackierte Sterne, mit 45mm (vorne) und 33mm (hinten) Lochkreisadaptern von 5x100 auf 4x100 angepasst
Reifen: Nankang in 185/35 R17
Bremsen: Audi S3 Bremse
Fahrwerk: Plus-Achse mit PU-Lagern, Airforce Airride mit Airlift 3H-Steuerung, Wiechers Querlenkerstrebe
Karosserie: Kennzeichenmulden gecleant, Heckwischer entfernt, Rückleuchten rot lasiert, Lackierung in Brillantschwarz metallic
Innenraum: Momo-Lenkrad (geschüsselt und abnehmbar), Recaro-Sitze, Verkleidung neu mit Leder bezogen (schwarz-braun), Überrollbügel, Umbau auf Zweisitzer, Rückbank entfernt und Lufterzeugungssystem installiert, A-, B-. C-Säulen und Dachhimmel in Schwarz
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