Manchmal kommt man als Autoschrauber zu einem Projekt wie die Jungfrau zum vielzitierten Kind. David Renaud kann ein Lied davon singen. Das Glück war ihm mehrfach treu, als er diesen superseltenen BMW vom Typ E3 „aufgabelte“.
In einem Land vor unserer Zeit, da war die BMW-Niere noch nicht so breit
Zunächst einmal wäre da das Modell an sich. Wann habt Ihr das letzte Mal einen der legendären Oberklasse-BMW aus den sechziger, bzw. siebziger Jahren „in freier Wildbahn“ gesehen? Höchstens auf einem Oldtimertreffen oder als Ausstellungsstück in einem Sammler-Schaufenster, richtig? David musste nicht lange überlegen, als er den 1973er Garagenfund mit 67.000 Kilometern auf dem Tacho angeboten bekam.
Tuner lassen ein "Like" da, Klassik-Fans bekommen Schnappatmung
Große Veränderungen hatte David mit seinem frisch erworbenen Klassiker zwar nicht vor, doch bereits die vorliegenden Modifikationen lassen Fans von originalen Klassikern schreiend die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Davids BMW liegt nämlich dank eines Luftfahrwerks brutal tief auf der Straße.
Airride beim Klassiker: Hier ist Improvisationstalent gefragt
Tieferlegungen gestalten sich bei alten Autos immer als etwas schwierig, da es in der Regel nichts von der Stange gibt. Also wurde eine Airride-Spezialanfertigung bei „A2K Suspension“ in Portugal in Auftrag gegeben, die in Kombination mit einem ViAir Kompressor und einem Lufttank im Kofferraum für Tiefgang nach Wunsch sorgen.
Aufschnitt: Das E24-Räderwerk wurde präzise zerteilt und neu zusammengefügt
38 Bilder Fotostrecke | Rares für Bares: 1973er BMW E3 mit Spezial-Tuning in absoluten Hingucker verwandelt Auch bei den Felgen gab es naturgemäß nichts von der Stange, was Davids Geschmack betraf. Also klopfte er bei den Räderprofis von „Powderwheels“ an und ließ dort einen Satz Originalfelgen eines BMW E24 (die ursprüngliche 6er Reihe des bayerischen Autobauers) umbauen. Dazu wurden die Räder aufgetrennt, die Sterne mit Bohrungen versehen und mit breiten Schüsseln verschraubt. An der Vorderachse kommen so die Maße 8,5x17 Zoll zustande. Die Antriebsachse verfügt über das Gardemaß 10,5x17 Zoll. Bereift sind die „very custom wheels“ mit 205/40er, bzw. 225/35er Gummis.
2,5 Liter, sechs Zylinder, garantiert ungefiltert
Wenn David den Zündschlüssel herumdreht, erwacht der 2,5-Liter Reihensechszylinder zum Leben und entlässt die Abgase durch eine selbstgebaute Edelstahl-Auspuffanlage ins Freie. Sofort stellt sich bei dem süßlichen Abgasgeruch das „Deja-Vu“-Erlebnis an ungefilterte Verbrennungsmotoren längst vergangener Tage ein. Auch die Leistungsausbeute war für heutige Verhältnisse eher bescheiden. Die originalen 150 PS animieren David und seine Freunde zum gemütlichen Cruisen. Zum Beispiel nach Österreich an den Wörthersee, wo der Wagen pünktlich seinen ersten großen „Rollout“ hatte. Und für jede Menge staunende Gesichter sorgte. Die wenigen, bösen Blicke der „Original-Fraktion“ hat David ausgeblendet. Man kann es eben nicht allen recht machen.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: BMW E3 2500
Baujahr: 1973
Motor: 2,5-Liter Benziner, Reihensechszylinder, 150 PS
Auspuff: Eigenbau aus Edelstahl
Getriebe: Serie
Räder: Mehrteilige Custom-Felgen auf Basis von BMW E24-Rädern, 8,5x17 Zoll vorn, 10,5x17 Zoll hinten
Reifen: 205/40 R17 vorn, 225/35 R17 hinten
Bremsen: Original
Fahrwerk: Airride-Sonderanfertigung von A2K Suspendion, ViAir-Kompressor, Lufttank in Wagenfarbe lackiert
Karosserie: Restauriert, Neulackierung in BMW-Rot, Alpina-Logos
Innenraum: Original, Holzlenkrad abgeschliffen und neu lackiert
Dank an: Frank Franker (Felgen), West Coast Sellerie (Airride-Einbau)
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