Nothing to Loose – Von wegen „laut ist out“

Süßer die V8-Glocken nie klingeln - Audi RS4 Tuning

Nothing to Loose – Von wegen „laut ist out“: Süßer die V8-Glocken nie klingeln - Audi RS4 Tuning
Erstellt am 3. April 2013

Als Audi 1999 den RS4 herausgebracht hatte, tickte ein 2.7 Liter Sechszylinder unter der Haube. Mit einem Turbolader-Duo zwangsbeatmet, brachte es der bullige Avant auf satte 380 PS Leistung. Der Turbokick war beträchtlich, das Potenzial für Mehrleistung vorhanden. Einen Turbomotor chipt man eben ein bisschen einfacher als einen Saugmotor und dennoch kann der RS4 in V8-Variante etwas war eben nur ein V8 kann – “blubbern“ das einem der Sabber läuft.

 

Julian Loose aus dem Städtchen Chapel en le Frith in England war schwer von dem B5 Modell angetan und hatte es auch schon zur Leistungssteigerung in fachkundige Hände gegeben, als Audi mit dem B7 ein neues Konzept vorstellte.

Einmal Audi, immer Audi

Der 2005 veröffentlichte Nachfolger war nicht nur erstmals auch als Limousine erhältlich, er verzichtete auch auf die Turboaufladung und destillierte seine 420 Pferdestärken stattdessen aus einem hochdrehenden 4.2 Liter V8 Saugmotor. Als Julian (den übrigens alle nur Jules nennen) den neuen Wagen bei seinem Freund Luke Massy von Plush Automotive probehören und -fahren durfte, war es um ihn geschehen. Fortan schlug sein Herz für die acht Töpfe des neuen Modells. Kaum dass der alte RS4 verhökert war, machte Jules sich auf die Suche nach einem Nachfolger.

Gesucht, gefunden. Der komplett vom V8-Virus infizierte Inhaber einer Gerüstbaufirma und Kopf der „Dub Fiction“-Gemeinschaft fand 2011 einen günstig abzugebenden 2006er RS4 in sprintblau. Kaum bei sich in der Garage angekommen, machte er auch schon einen Termin bei Luke Massy aus, um den Audi einer gründlichen Überarbeitung zu unterziehen.

Puristen und Rennsportfreunde mögen bei dem Gedanken eines Airride-Systems in einem RS4-Audi die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, selbst Jules haderte zwischen kompromissloser Optik, die er an seinen Fahrzeugen bevorzugte und den Vorzügen des originalen Dynamic Ride Control Systems von Audi.

Gotteslästerung? Oder einfach nur genial umgestzt?

Bei Plush Automotive konnte man die Bedenken vom Tisch fegen. Ein Airride System von „AirLift Suspension“, mit zwei Viair 400 Kompressoren und einem voluminösen Lufttank, wurde installiert und in Betrieb genommen. Die Luftbälge des verwendeten Systems sind dabei relativ schlank dimensioniert.

Die Dämpfer lassen sich in 30 Abstufungen in der Härte verstellen. Das Bedienteil wurde im Aschenbecher versteckt.

Der Einbau an sich ist ein Hingucker mit Show-Qualität. Wie eine Skulptur besetzt der Lufttank den Kofferraum. Tentakelartig schlängeln sich Kupferleitungen zwischen den Kompressoren und dem Verteilerblock herum. Sicherlich könnte man die Installation auch etwas alltagstauglicher in der Reserveradmulde unterbringen, nur ist der Platz dort bereits von einer Zusatzbatterie belegt.

Wenn Jules die Luft aus dem System läßt, dann liegt der Audi auf seinen riesengroßen Rädern auf. Die sind 10x20 Zoll groß und wahrlich eine Ausnahmeerscheinung. Es handelt sich um Einzelanfertigungen einer britischen Firma, welche die Teile nach einer Vorlage gefräst und zusammengesetzt hatte. 245/35er Falken Reifen stellen den Kontakt zur Straße her. Kaum zu glauben dass diese Räder unter die originalen Radläufe passen.

Ein Innenraum zum träumen in Leder und Carbon

Bei „MJ Interiors“ bezog man nicht nur die Schalensitze mit weißem Nappaleder, auch die Unterseite des Armaturenbretts inklusive der Verkleidungen erhielt eine Schicht der edlen Kuhhaut. Der Himmel wurde mit Alcatara tapeziert. Als tollen Kontrast wählte man Echtcarbon für die Rückseite der Sitze und verschiedene Verkleidungsteile.

Das Interieur ist eine gelungene Mischung aus Sportlichkeit und Eleganz. Und ein Grund mehr, nur noch beigefarbene Hosen zu kaufen! Wo immer der RS4 auftaucht, wird sein Besitzer auf die blauen Sicherheitsgurte angesprochen. Eine Spezialfirma fertigte die Teile passend zur Außenfarbe an, für gerade einmal 35 britische Pfund das Stück! Individualität muss also nicht immer teuer sein.

Die Symphonie des Wahnsinns

Nun ist es ja nicht so, dass ein V8-Motor unbedingt wie ein handzahmer Dackel klingt. Bereits ab Werk produziert das Triebwerk einen Gänsehaut-Sound, wie ihn manch anderer Motor selbst mit noch soviel Resonanzrohr-Getrickse nie schaffen wird. Doch Jules wäre nicht Jules, wenn er sich damit zufrieden geben würde. Eine modifizierte Milltek-Abgasanlage mit Tubi Endschalldämpfern sorgt für einen brachialen Klang, der den Putz von den Häusern der Stadt bröckeln läßt. Verständlich, dass Jules am Liebsten mit geöffnetem Fenster durch die Straßen und Tunnel fährt. Ganz serienmäßig blieb der Motor am Ende doch nicht. Eine geänderte Software (JBS VVT Time Attack 2) soll für gut 30 PS Mehrleistung verantwortlich zeichnen.

Auf jeden Fall wirkt sie sich drehmomentsteigernd aus und verbessert das Ansprechverhalten erheblich. Dank Sportluftfilter wird zudem noch die Atmung des Aggregates erleichtert. Die Firma Carbonworks verzierte etliche Teile unter der Haube mit der beliebten Kohlefaser (Audi hat damit ja schon mal angefangen). „Ja es stimmt“, lacht Jules laut, „Luke hat mich infiziert. Und ich habe ehrlich gesagt Angst davor, was er als nächstes mit seinem Wagen anstellt. Das muss ich dann auch wieder haben und es wird teuer für mich, haha!“



Fotos & Text: Igor Vucinic

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40 Bilder Fotostrecke | Nothing to Loose – Von wegen „laut ist out“: Süßer die V8-Glocken nie klingeln - Audi RS4 Tuning #01 #02 Fahrzeugtyp: Audi RS4 B7 Limousine

Baujahr: 2006

Motor: 4.2 Liter V8, Sportluftfilter, JBS VVT Time Attack 2 Software, ca. 450 PS, Carbonworks-Teile,

Auspuff: Milltek Auspuff, Tubi Endschalldämpfer

Räder: 10x20 ET29, dreiteilige Eigenbau-Felgen auf Basis von DaVinci-Teilen, Stern beigefarben lackiert

Reifen: Falken 245/35 R20

Fahrwerk: AirLift Slam XL Airride System von Plush Automotive, Accuair E-Level, Dämpfer 30fach härteverstellbar, zwei 400er Viair Kompressoren, Slimline-Lufttank

Karosserie: Echtcarbon Frontgrill-Kohlefaserblende, schwarze Audi-Ringe, Facelift Scheinwerfer, gecleante US-Heckklappe, LED-Rückleuchten, Teillackierung (bis aufs Dach) in original Audi Sprintblau

Innenraum: Armaturenbrett und Verkleidungen sowie Sitze teilweise mit weißem Nappaleder bezogen, Alcantara-Himmel, Echtcarbon an Sitz-Rückseite

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