In wohl jeder Fahrzeughistorie eines Automobilherstellers gibt es die Modelle, die es zu „Lebzeiten“ nicht unbedingt zu großer Popularität geschafft haben – dafür aber Jahre später durch Beliebtheit in Liebhaberkreisen glänzen. So auch beim Golf 3. Die Tuner haben das Modell zwischen dem kantigen Zweier und dem runderneuerten Vierer inzwischen für sich entdeckt und begeistern mit immer neuen Kreationen. Vielen geht es dabei gar nicht darum, das beste, schönste und auffälligste Auto zu bauen. Freundschaft ist, was zählt.
Angesagt: Der Golf 3 ist ein gern gesehenes Schrauberprojekt
Davon kann Andreas Koch ein Lied singen. Zusammen mit der Schraubercrew von „Deep Act“ verbindet ihn mehr als nur so manche durchgemachte Nacht. „Die Crew ist mehr eine Familie“, drückt es Andreas aus. Und so kam – passend zum Friendship-Faktor – noch eine wesentliche Komponente des Zusammenhaltes hinzu: Die Reduzierung der Bodenfreiheit.
Nicht Meister Proper sondern "Mr. Airride" sorgt an diesem Golf für Tiefgang
Besonders beim Golf sind sie im Überfluss und deutlich sichtbar vorhanden und werden gern effektiv bekämpft: Die zahlreichen Zentimeter zwischen Radlauf und Reifen, die dem Wagen manchmal unfreiwillig einen Gelände-Look verpassen. Dagegen kann man mittels Gewinde „anschrauben“, oder einfach Knöpfchen drücken und der Karosserie beim sanften Sinkflug zusehen. Andreas entschied sich für letzteres und senkt sein candyweißes Spielmobil bei Bedarf bis zum Anschlag ab.
Hinweis im Heck: Deutlich sichtbar zeigt der Lufttank, welche Art von Fahrwerk hier zum Einsatz kommt
26 Bilder Fotostrecke | Mission „DeepAct“: 1997er VW Golf 3 dem Erdboden gleich gemacht Deutlich durch die Heckscheibe sichtbar thront der große Lufttank im Kofferraum und gibt seinen Inhalt dann wieder frei, wenn der Wagen gefahren und manövriert werden will. Ansonsten stülpt sich das VW-Blech über die Enkei-Alus mit passender Nankang-Bereifung in 185/35 R17.
Facelift vom VW Vento sorgt für stimmige Optik
Andreas spendierte dem Golf an der Front das Aussehen des „Rucksack-Bruders“, in unseren Kreisen VW Vento genannt. Ein dezentes Retro-Dekor in Folienform setzt optische Akzente und lässt den am Boden liegenden Dreier nicht zum „Weißen Riesen mit Rädern“ werden. Seitenschwellerverkleidungen stellen eine optische Verbindung zur üppigen Spoilerlippe an der Front dar.
Blickfang: Am Magnesium-Lenkrad aus dem VW Lupo 3L kurbelt es sich einfach schöner
Im Innenraum übte Andreas sich in Zurückhaltung. Beim Blick durchs Seitenfenster fallen die Recaro-Sitze sofort ins Auge, ebenso wie das Lenkrad. Es stammt aus dem „Sparwunder“ 3-Liter-Lupo und besteht in großen Teilen aus leichtem Magnesium. Was weniger auffällt, ist das Soundsystem. Hier wurde ein komplettes Soundpaket von JVC verbaut. Durch die originalen Einbauplätze tönt es nicht gleich für jedermann optisch nachvollziehbar aber klanglich interessant.
"D" wie Drive: Dieser Golf kommt "automatisch" voran
Andreas beweist mit seinem Automatik-Golf, dass man mit wenigen Mitteln einen echten Hingucker auf die Räder stellen kann. Spaß am Hobby bedeutet eben nicht immer teure Ausgaben. Es kommt vielmehr auf die Freundschaft an – und meist auf möglichst wenig Bodenfreiheit.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Golf 3
Baujahr: 1997
Motor: 1,8 Liter Vierzylinder-Benzinmotor, 75 PS
Kraftübertragung: Automatikgetriebe
Räder: Enkei Yamato in 7,5x17 ET40 in Gunmetal Grey
Reifen: Nankang in 185/35 R17
Bremsen: Original
Fahrwerk: Mr. Airride, VU4-Block, 15-Liter-Tank, Edelstahl-Luftleitungen, Kippschalter als Fensterheber getarnt
Karosserie: Umbau auf Vento-Front, Seitenschweller-Verkleidungen, Retro-Dekorfolierung Innenraum: Lupo 3L Magnesium-Lenkrad, Recaro-Sitze
ICE: JVC Headunit, komplettes JVC-Soundpaket in den Originalaufnahmen
Dank an: die gesamte DeepAct-Crew
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