Langstreckentauglich

Tieffliegender 1965er VW T1 meistert Wörtherseetour mit Bravour

Langstreckentauglich: Tieffliegender 1965er VW T1 meistert Wörtherseetour mit Bravour
Erstellt am 18. November 2021

Die Restauration eines alten Automobils birgt immer Überraschungen. Sofern man das Projekt nicht abgibt und schlüsselfertig wieder abholt, sondern selbst das Schweißgerät schwingt, ist mit dem Schlimmsten zu rechnen. Als Kevin Voß im Oktober 2017 diesen VW T1 aus dem fernen Jahr 1965 in Belgien aufgabelte, war der Zustand zu Recht als „mies“ zu bezeichnen.

Zahllose Stunden schweißtreibender Schweißarbeiten hat der T1 hinter sich

Entsprechend stark musste sich der frischgebackene Bulli-Besitzer mit seinen Kumpels reinknien, damit das Gefährt Jahre (und zahllose Stunden des Schweißens) später auf eigener Achse die Tour zum Wörthersee antreten konnte. Auf rund 3.000 Kilometern ging es quer durch Deutschlands in den Süden Österreichs und wieder zurück. Dabei verbreitete der Bus gute Laune, wo immer er auftauchte.

Rustikaler Auftritt: Der Bus verfügt zu 80 Prozent über Originallack

Das lag mit Sicherheit an seiner rustikalen Optik und radikalen Tieferlegung. Rund 15 Zentimeter schnüffelt der T1 jetzt dank einer gekürzten Creative-Engineering-Vorderachse und einer Individuallösung für die Hinterachse näher am Asphalt. Die vorderen Radhäuser wurden höhergelegt, hier drehen sich 5,5x15 Zoll große Fumagalli-Nachbaufelgen von Limebug. An der Hinterachse durfte es ein halbes Zoll breiter sein. Als Reifen dienen 165/55er und 195/60er Reifen.

100 PS reichen für eine flotte Busfahrt

36 Bilder Fotostrecke | Langstreckentauglich: Tieffliegender 1965er VW T1 meistert Wörtherseetour mit Bravour #01 #02 Motorseitig wurde der Typ 1 Boxer mit AA Performance Kolben, bearbeiteten Pleueln, Engel-Nocke und 40er Weber Vergasern bestückt. Zusammen mit einigen anderen Modifikationen kommt das Triebwerk auf rund 100 PS, die vom Originalgetriebe mit längerer Übersetzung weiter“verarbeitet“ werden.

Den coolen campingtauglichen Innenausbau schuf Kevin selbst

So hoch Kevin berufsmäßig unterwegs ist (er fährt LKW zur Altölentsorgung), so „relatief“ ist er privat unterwegs. Das ist neben der reduzierten Bodenfreiheit auch eine Anspielung auf die Community, in der er sich mit Schrauberkollegen umgibt. Und wenn man so beisammen sitzt und Benzingespräche führt, kommt man auf die dollsten Ideen. Eine davon war der Camping-Innenausbau mit Sitzen aus einem Porsche 914, Verkleidungen aus Ex-Kaffeesäcken und Leder und die Installation von originalen, gelben Scheinwerfern und US-Rückleuchten.

Man mag es kaum glauben: 80 Prozent des Lackkleids sind original. Bis auf die unteren 15 Zentimeter, die wurden nach den Reparaturen optisch „angepasst“.

55 Jahre und kein bisschen leise

Weit mehr als ein halbes Jahrhundert hat Kevins Bus nun auf dem Buckel. Und auch wenn er technisch weit vom Urzustand entfernt ist, „glänzt“ er optisch durch herrliche Anpassung an seine 55 Lenze. Was sollte ihn also daran hindern, die 100 Jahre zu vollenden?

Technische Daten:

Fahrzeugtyp: VW T1



Baujahr: 1965

Motor: Typ 1 Boxer, 1914 ccm Hubraum, bearbeitete Pleuel, AA Performance Kolben, Engel Typ1 W11ß Nockenwelle, Weber 40er IDF Vergaser, CSP Ölpumpe, Zusatz-Ölkühler unter dem Auto, Pierburg Benzinpumpe, Vintage Speed Auspuff, ca. 100 PS

Getriebe: Originalgetriebe, umgebaut auf längere Übersetzung, CSP Stage 1 Kupplung,


Räder: Nachbau Fumagalli-Felgen von Limebug, vorne in 5,5x15 ET 17,5, hinten in 6x15 ET 2,8


Reifen: vorne 165/55 R15, hinten 195/60 R15


Fahrwerk: Vorderachse von Creative-Engineering, gekürzt, Eigenbau Hinterachse, Spax Dämpfer vorne, Koni Dämpfer hinten, ca. 150mm Tieferlegung

Bremsen: CSP-Scheibenbremse vorne, hinten Original + Bremskraftverstärker

Karosserie: Instandgesetzt, Radhäuser vorne höhergelegt, gelbe Scheinwerfer, US-Rückleuchten, Dachgepäckträger von VW Rackshack, 80% Originallack

Innenraum: Bugtech-Schalthebel, Porsche 914 Sitze, Kopfstützen entfern, Verkleidungen aus alten Kaffeesäcken mit Lederummantelung, Safari-Fenster, Campingausbau

Dank an: Mats, Bjarne, Patrick, Papa, Gunnar und alle, die ich vergessen habe, sowie meine Freundin für die Geduld

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