Wie kaum ein anderer Autohersteller schafft es Audi, seinen Modellen bisweilen eine äußerst interessante emotionale Spreizung mit auf den Weg zu geben. So beispielsweise beim Audi A4 B9, der in seiner von Kritikern als „Kassenmodell“ betitelten Grundausstattung trotz üppigen Preises für viele bestenfalls den Charme eine Steuererklärung versprühen mag. Anders beim Top-Modell der Nahrungskette, dem Audi RS4 Avant. Hier schlagen die Herzen der Fans im roten Bereich.

Statt Steuererklärungs-Charme verströmt dieser Audi RS4 Avant den Flair eines Karibik-Trips

Zwar blieb die Leistung mit 450 PS gegenüber dem B8 gleich, doch wird sie jetzt mittels zwei Turboladern aus einem 2,9-Liter-V6 herausgepresst. Im Vorgänger schnaufte noch ein hochdrehender V8 mit 4,2 Litern Hubraum unter der Haube.

Dieser 2,9-Liter-V6 macht turbomäßig Spaß

Der Besitzer unseres aktuellen „Cover“-Autos der Woche lächelt verschmitzt, wenn er den Biturbo aus seinem Schlaf erweckt. Aufmerksame Leser kennen André „Icke“ Schalkowsky von zahlreichen Fahrzeugvorstellungen auf VAU-MAX.de. Neben einem Hingucker-Rallye und einem supertiefen Golf2 pilotiert der Tuning-Fan aus Aerzen bei Hameln auch noch einen sehr dezenten RS4.

Das Ende der Fahnenstange ist nicht erreicht: 450 PS sind erst der Anfang

Nach einer entspannten Runde zum Aufwärmen gibt der Karosseriebauer seinem V6-Pferdchen die Sporen. Der Auspuff ist ebenfalls wach, die 8-Gang-Tiptronic sortiert blitzschnell ihre Gänge neu und der leistungsstarke Luxus-Laster prescht über die einsamen Landstraßen des Weserberglandes, als gäbe es kein Halten mehr. Dem Motor spendierte André eine MTR-Optimierung und eine APR-Ansaugung. Zudem darf die Abgasanlage nun etwas freier ausatmen. Über die Details schweigt der Besitzer milde lächelnd, es ist schließlich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

"Gepfeffertes" in den Federbeinen sorgt für straffe Straßenlage

50 Bilder Fotostrecke | Gepfeffertes mit Keramik-Update in „Ickes“ Audi RS4: Dieser Luxus-Avant lässt Tuner-Herzen höher drehen #01 #02 Selbst bei forcierter Fahrweise liegt der Audi straff, doch niemals unkomfortabel auf der welligen Straße. Das ist ein Verdienst des genialen Fahrwerks-Setups, wie André betont. Nach intensiver Beratung durch seinen langjährigen Kumpel Andreas Pfeffer, beheimatet am „anderen Ende Deutschlands“, entschied sich der Niedersachse für ein „gepfeffertes“ Gewindefahrwerk auf Basis eines KW Variante 3. Passgenaue Abstimmung machte auch die Montage von 10x20er BBS LM Zweiteilern zum reinsten Vergnügen. Mit ihren 265/30er Reifen klebt der Avant förmlich auf dem Asphalt.

Mit Keramik in der zweiten Reihe bremst es sich besser

Wo Audi trotz des saftigen Fahrzeugpreises knauserte, rüstete André nach. Damit der RS4 nicht nur an der Vorderachse über Keramik-Bremsen verfügt, verbaute er an der Hinterachse ebenfalls Carbon-Keramik-Stopper, diesmal von einem RS6 stammend. So lässt es sich angenehm cruisen und im Bedarfsfall auch beherzt bremsen, wie es logischerweise auch ab Werk zu erwarten wäre.

Wohin geht die Reise? Zunächst zum Motortuner

Wenn André so entspannt durchs Weserbergland gleitet, denkt er über neue Umbaumaßnahmen nach. So auch bei seinem RS4. Vergessen ist der Motorschaden, den Öldruckprobleme fabriziert hatten. Das Triebwerk ist wieder topfit und befindet sich aktuell wieder in einer Werkstatt. Dieses Mal hängt die Messlatte noch etwas höher. Wieviel PS dürfen wir erwarten, André? 600? 700? Da ist es wieder, dieses vielsagende Grinsen...

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Audi RS4 B9

Baujahr: 06/2019

Motor: 2,9-Liter-Biturbo V6 Benziner TFSI, MTR-Optimierung, APR-Ansaugung, Serienleistung 450 PS

Auspuff: bearbeitet

Getriebe: 8-Gang-Tiptronic, quattro

Räder: BBS LM 429 in 10x20 ET25

Reifen: 265/30 R20

Bremsen: Audi Carbon-Keramik-Bremsanlage an der Vorderachse, Hinterachse nachgerüstet mit 356mm Carbon-Keramik-Bremsen vom Audi RS6

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk V3 in der „gepfeffert.com“-Version

Karosserie: Serie

Innenraum: abgeflachtes Lenkrad mit Carbon-Bezug