Einer wie keiner

Mehr OEM geht nicht – 1,8T-Motor im Audi A2

Einer wie keiner: Mehr OEM geht nicht – 1,8T-Motor im Audi A2
Erstellt am 17. Dezember 2015

Einer wie keiner, der Audi A2 ist nach wie vor ein echter Hingucker und Trendsetter auf unseren Straßen. Besonders in seiner 3-L-Version, mit einem Normverbrauch von 2,99 Liter ist der A2 auch heute noch seiner Zeit voraus, dabei lief bereits im Jahr 2005 das letzte Modell vom Band.

Der A2, den wir Euch hier vorstellen, hat nie ein Montageband gesehen und ist nie vom Band gelaufen. Alexander Müller stellte den Wagen im Jahr 2002 in Eigenregie anhand einer Leerkarosserie auf die Räder. Dass der A2 ein echter Eigenbau ist, belegen auch die Fahrzeugpapiere, in denen Alexander Müller als Hersteller vermerkt ist. Angetrieben wurde der A2 nach der Inbetriebnahme von einem 1,4er TDI-Motor, der dank der Leichtbaukarosserie in Space-Frame-Bauweise alles andere als untermotorisiert war.

Ein Update folgte aufs nächste

Bis auf ein paar Modellpflegemaßnahmen änderte sich nicht viel am blau lackierten A2. Im Jahr 2008 fiel schließlich der Entschluss, den A2 weiterzuentwickeln und auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. So verschwand der Viertürer in Alexanders Werkstatt. Unter dem Namen OEM-plus-Tuning kümmert sich das  Magdeburger Unternehmen täglich darum, OEM-Nachrüstlösungen für nahezu alle VW- und Audi-Modelle zu realisieren.

A2-Premiere: 1,8T-Motor für den Alu-Zwerg

Der geplante Umbau des A2 war aber auch für ihn Neuland. Statt des TDI sollte ein 1,8T-Motor des VW Polo 9N GTI für Vorschub dienen. Was wieder einmal leichter gesagt als getan war. Im Vorderwagen des A2 war einfach viel zu wenig Platz, um den 1,8er samt Turbolader einfach so unterbringen zu können.

Nur mit speziell angefertigten Motorhalterungen, Änderungen am Turbolader und an der Ansaugbrücke sowie dem Verlegen des Ladeluftkühlers vor das rechte Vorderrad war dies überhaupt möglich. Für den klassischen Luftfilterkasten bedeutete es das Aus, eine BMC-Luftfilterbox erledigt aber den Job genauso gut und passte noch unter die abnehmbare Motorhaube.

200 PS sorgen für reichlich Fahrspaß

31 Bilder Fotostrecke | Einer wie keiner: Mehr OEM geht nicht – 1,8T-Motor im Audi A2 #01 #02 Deutlich leichter war da der Bau des neuen Kabelbaums, sowohl der im Motorraum als auch das Gegenstück im Innenraum entstand wie so vieles bei diesem Projekt in Eigenregie. Mit dem Motorumbau war es aber nicht getan. Die Fahrwerkexperten von KW automotive lieferten dem OEM-Experten ein speziell auf den A2 abgestimmtes Variante 3-Fahrwerk. Härtere Stabilisatoren sorgen zudem für eine weitere Verbesserung der Fahreigenschaften. 200 PS lieferte der 1,8T im A2 nach der ersten Abstimmung, was bei einem Fahrzeuggewicht von etwa 1.200 Kilogramm eine echte Ansage ist.

Eine R32-Bremsanlage sollte mehr als ausreichend sein

Um den A2 immer sicher zum Stillstand zu bringen, verzögert an der Vorderachse eine 334er R32-Bremsanlage. Die Trommelbremse der A2-Achse wurde gegen die innenbelüftete Anlage des Jubi GTI mit 256-mm-Durchmesser getauscht.

Der A2 mit den TT-Genen

Im Innenraum ließ man sich beim OEM-plus-Tuning natürlich ebenfalls nicht lumpen. Hier spendierte Alexander dem A2 eine RNS-E Navi, ein Bose-Soundsystem und eine originale Rückfahrkamera sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung.

Die Ledersitze inklusive Sitzheizung stammen vom TT mit S-Line-Ausstattung genauso wie das S-Line-Lenkrad. Passend dazu erhielt die Rückbank Polo-Kopfstützen und einen neuen Bezug mit schwarzem Leder, was wiederum perfekt zum schwarzen Dachhimmel passte.

Lediglich die blaue Lackierung in einem Alfa Romeo-Farbton war nicht mehr zeitgemäß, und so schlitterte der A2 Anfang 2015 in seine dritte, große Umbauphase. In dieser erhielt die Karosserie eine neue Lackierung im aktuellen Audi-Farbton Gletscherweiß, die schwarz glänzend lackierten 17-Zoll-Felgen lieferte ein Audi A1.

Fotos: Ingo Kopper/www.ikopix.de & Tobias Meyer

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Müller/A2

Baujahr: 2003

Motor: 1,8T, Kennbuchstabe BJX, K03S-Turbolader, Software auf 200 PS angepasst, Ansaugsystem umgebaut, BMC-Luftfilterbox, Eigenbau Ladeluftkühler, 2,5-Zoll-Abgasanlage in Edelstahl, Motorlager und Kabelbaum Eigenbau

Fahrwerk: KW-Gewindefahrwerk Variante 3 mit speziell abgestimmten Federn, H&R- Stabilisatoren rundum

Bremsen: vorn Umbau auf Golf 4 R32-Anlage mit 334er Bremsscheiben, hinten Umbau auf innenbelüftete 256er Bremsscheiben vom Jubi GTI

Räder: Felgen vom Audi A1 in 7,5J x17 Zoll ET36 rundum

Reifen: rundum in 215/40 R17 Hankook

Karosserie: Serienmäßig, Lackierung in Gletscherweiß, schwarz lackierte Anbauteile und Felgen als Kontrast

Innenraum: Lenkrad vom TT S-Line, S-Line-Schalthebel, schwarze TT-Vollledersitze mit Sitzheizung, Rückbank neu mit Leder bezogen, Kopfstützen vom Polo, schwarzer Innenhimmel und Säulenverkleidungen,

ICE: Audi RNS-E-Headunit, originale VAG-Rückfahrkamera, Bose-Soundsystem, iPod-Anschluss und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Türen, Heckklappe und Karosserie gedämmt

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