Neuwagen scheinen einen ganz besonderen Reiz für viele Tuner auszumachen. Ob es nun daran liegt, dass man mit einem frisch auf den Markt gekommenen Modell die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, oder ob es doch nur so eine banale Sache ist wie beispielsweise nicht fest gerostete Schrauben. Wir wissen es nicht, aber im Falle von Jan Rhein aus Heiligenstadt wissen wir genau, dass er seit Jahren immer nur Neuwagen verfeinert. Unter dem Label “EAH Customs“ treibt Jan nun schon seit 2005 sein Unwesen und das bevorzugt an neuem Blech.

Vorzugsweise kommen seine Neuerwerbungen dabei aus dem VAG-Konzern, vom Touran, Golf 6 GTI, Golf 7 GTI, Touareg, Polo WRC bis hin zum aktuellen Audi S6 und vielen weiteren Modellen war so ziemlich alles dabei, was cool ist und Leistung hatte.

Jan tunte den ersten Golf 6 GTI

Exklusiv: Golf 6 GTI Tuning - Black Series GTI 6 Schwarz matter Golf 6 GTI mit reichlich Carbon und extra Tiefgang Der neue GTI ist gerade einmal ein paar Wochen auf dem Markt und schon zeigt VAU-MAX.de den ersten ernsthaft getunten 6er GTI. Aber nicht irgendeinen, sondern Sein Golf 6 GTI war seinerzeit sogar das erste Exemplar, das umgebaut und getunt wurde. Klar, dass wir Euch diesen direkt nach der letzten Schraubenumdrehung hier im Magazin vorstellen konnten und noch immer können.

Mit Vorliebe werden Jans Projektfahrzeuge vom Timing her in Hinblick auf das Wörthersee-Treffen aufgebaut und dort erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ein kleines bisschen anders lief es nur 2015 mit seinem Audi TT.

Audi TT als Fast-Neuwagen

Das gerade erst vorgestellte Coupé der aktuellen Generation 8S war nicht ganz so neu, aber einen Werkswagen mit 5.000 Kilometer auf dem Tacho als alt zu beschreiben wäre zu viel. Dafür punktete der TT mit direkter Lieferbarkeit, Navigationssystem, S-Line-Paketen außen und innen sowie mit den ebenfalls optionalen S-Line-Sportsitzen. Da störte Jan der fehlende quattro-Antrieb nicht sonderlich, warum auch, bei 230 PS.

Nachdem das gute Stück endlich in der heimischen Halle angeliefert worden war, konnte es losgehen. Beim Fahrwerk musste Jan nicht lange überlegen, ein gepfeffertes KW-Gewindefahrwerk war exakt das Richtige. Damit ging es für den TT stattliche 140 Millimeter in Richtung Asphalt. Um den Kontakt zu diesem weiter zu optimieren, steckte Jan einen Satz 20-Zoll-OZ-Felgen an die Achsen. Mit 225er Gummis bestückt, lassen sich die Reifen immer noch ins Radhaus versenken.

Audi spart an den Bremsen, EAH Customs nicht

Aufgrund der großen Räder mit den schlanken Speichen sah die Bremsanlage des serienmäßigen TT schmalbrüstig aus wie die von einem Mountainbike. Im Gegensatz zum gleich starken GTI Performance sparen sich die Ingolstädter nämlich die große Bremsanlage mit 340er und 310er Scheiben für den TTS auf.

37 Bilder Fotostrecke | EAH-Customs verfeinert den aktuellen TT: Schnelle Nummer – Audi TT 8S-Tuning #01 #02 Gut, dass Jan nicht so knausrig ist wie Audi AG ist. Er spendierte dem TT direkt eine Bremsanlage gleich zwei Nummern größer. An der Vorderachse besteht diese aus einem R8-Bremssattel, der für seinen Einsatz am TT rot lackiert wurde und sich in 365er R8-Scheiben verbeißt. Für die Hinterachse hatte Jan ebenfalls Wave-Scheiben geordert, die RS7-Scheiben bringen es auf 356 mm im Durchmesser. Hinten machte sich allerdings der Ingolstädter-Sparwahn am deutlichsten bemerkbar.

Durch die werksseitig nicht innenbelüfteten Bremsscheiben waren die originalen Audi-Sättel und -Halter nicht zu gebrauchen. Abhilfe schaffen rot lackierte Exemplare des Golf 7 R, dessen Bremsanlage an der Hinterachse mit den Abmessungen von 310 x 22 Millimeter schon sehr nah am RS7 waren. Via Adapter rückte der Sattel nur etwas nach außen und ließ sich so optimal mit den RS7-Bremsscheiben kombinieren.

Ab Werk liefert Audi den TT im Innenraum nahezu perfekt aus, zumindest wenn man bei der Bestellung die Kreuze an der richtigen Stelle gemacht hat. Dazu zählen optionale S-Line Ausstattung, Sportsitze, der voll digitale Tacho, Alu-Applikationen und feines Leder mit gesteppten Rauten. Lediglich das Lenkrad konnte ein Update vertragen, fällt es im Vergleich zum Vorgänger etwas zu dünn aus. Jans Sattler des Vertrauens schuf schnell Abhilfe. Er polsterte das Lenkrad auf und bezog es genau wie den Airbag direkt mit griffigem Alcantara.

Wer will, der kann sich übrigens selbst hinter das Lenkrad des TT setzen. Der steht nämlich aktuell zum Verkauf, denn Jans nächstes Projektfahrzeug lauert bereits in den Startlöchern.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Audi TT Typ 8S

Baujahr: 2015

Motor: 2.0-FTSI mit 230 PS

Getriebe: 6-Gang S-tronic (DSG)

Fahrwerk: KW-Gewindefahrwerk Made by gepfeffert.com, Variante 2

Bremsen: Vorderachse Bremssattel vom Audi R8 mit 365 x 34mm Wave-Bremsscheibe, Hinterachse mit 356 x 22er Wave-Bremsscheibe vom Audi RS7, Bremssattel mit Adapter vom Golf 7 R

Räder: OZ Leggera in 8,5J x 20 Zoll ET45 rundum, zusätzlich 8-mm-Spurverbreiterung je Rad, Felgen goldfarben lackiert

Reifen: Achilles in 225/30 R20 rundum

Karosserie: serienmäßig Audi TT S-Line

Innenraum: serienmäßig Audi TT S-Line, Lenkrad nachträglich aufgepolstert und mit Alcantara bezogen

Dank an: Andi Pfeffer, Bernd Seiler, Frank Zech, Olli Zicke, Matthias Junge