Diesen Passat RS findet nicht nur der Weihnachtsmann geil

Geschenke-Lieferung mit fünf Zylindern, Audi RS3-Motor und 500 PS

Diesen Passat RS findet nicht nur der Weihnachtsmann geil: Geschenke-Lieferung mit fünf Zylindern, Audi RS3-Motor und 500 PS
Erstellt am 23. Dezember 2021

Stellt Euch vor, der Weihnachtsmann wäre im Corona-Lockdown und die Bescherung müsste ausfallen. Undenkbar und sicher unwahrscheinlich. Für alle (Un-)Fälle wäre aber vorgesorgt. Dank dieses beinharten VW Passat mit RS3-Motorumbau wäre zumindest sichergestellt, dass ein großer Teil der Menschen ihre Geschenke und Tannenbäume rechtzeitig erhält.

Markus entsorgte den TDI in der Tonne und ließ ein Audi-RS3-Herz implantieren

Den Stein brachte ein simples Gespräch ins Rollen. Der „Daily“ von Markus Tonne, ein 2015er VW Passat Variant mit BiTDI-Triebwerk, stand in der „Werk 2“-Werkstatt. Inhaber Reinhard Rode und sein Team werkelten am Einbau des hauseigenen Airrides „Die zweite Luft“, als der Autobesitzer laut über Mehrleistung nachdachte. An die 240 PS seines bärenstarken Selbstzünders hatte sich der Systemingenieur nämlich so sehr gewöhnt, dass der Gasfuß nach mehr Spaß lechtzte.

Bei „Werk 2“ auf Werk2-einstellungen gesetzt

Schon bald siegte „Rodo“, wie der Werk 2 Chef genannt wird, mit einem „Vernunftargument“. Statt den Diesel auf 500 hochzujubeln, könnte man doch einfach einen Motor einpflanzen, der diese Leistung bereits ab Werk nahezu erreicht. Gesagt getan: Beim Teileverwerter seines Vertrauens in Polen bestellte Reinhard zwei Europaletten an Einzelteilen. Das „Passat-Puzzle“ konnte beginnen.

Alles easy dank MQB? Von wegen!

Das Motto „Plug and Play“ vergisst man allerdings am besten gleich wieder. Auch die Zeiten, in denen man an einem Wochenende einen VR6-Motor in einen Golf2-Motorraum verpflanzte, sind vorbei. „Diese Schrauberromantik ist 2010 gestorben“, so Rodo. Statt dessen: Viele Einzelteilbestellungen, viele Individuallösungen. „Das faszinierende am MQB-Prinzip ist, dass es gleichzeitig so viele Gemeinsamkeiten und doch Unterschiede gibt“, erinnert sich Reinhard. Klimaleitungen mussten extra bestellt werden, da sonst der Motor nicht ins Abteil gepasst hätte. Die Kardanwelle ist beim Passat länger als beim RS3 und musste aus zwei Teilen gefertigt werden. Dafür ist das Hinterachs-Getriebe beim Audi-Spender größer und der Stabi passte nicht.

„Der Umbau ist vollständig TÜV-abgenommen und reproduzierbar“, sagt Reinhard Rode, „wir können so ein Auto jederzeit wieder auf die Räder stellen. Die Umbaukosten liegen bei rund 30.000 Euro.“

Schrauberromantik war gestern: So ein Umbau fordert heute Mechaniker und Elektroniker

32 Bilder Fotostrecke | Diesen Passat RS findet nicht nur der Weihnachtsmann geil: Geschenke-Lieferung mit fünf Zylindern, Audi RS3-Motor und 500 PS #01 #02 Sein persönliches „Lowlight“, also den Tiefpunkt während der dreimonatigen Umbauphase, erlebte Reinhard, als die Mechanik verbaut war – und kein Licht am Ende des Elektroniktunnels zu sehen war. Um die Fülle von Steuergeräten miteinander zu vernetzen und zum Funktionieren zu überreden, nahm Reinhard Kontakt mit einem, wie er sagt, wahren Codier-Genie auf. Der Legende zufolge ernährt sich der Meister der digitalen Sprache von Bits und Bytes. Beim mehrtätigen Aufenthalt in der „Werk 2“-Statt konsumierte er jedoch Zigaretten und Red Bull.

Beim "Frankenstein-Passat" deutet nichts auf die Leistung hin

Das Resultat der Kur: Alles funktioniert so, als wäre es im Passat-Werk verbaut worden. Oder wie Reinhard es sagt: „Der Passat denkt, er wäre ein ganz normaler Passat.“ Besitzer Markus ist froh, dass er die Umbaupläne nicht in die Tonne geworfen hat und erfreut sich an den 500 PS, die aus dem Revo-gepimpten Triebwerk an die luftgefederten Achsen mit 20-Zoll-Yido-Wheels durchgeleitet werden.

15.000 Kilometer hat der Passat RS inzwischen ohne Probleme hinter sich

Bei Werk 2 freut man sich, dass dieser Umbau auch weiterhin als „Daily Driver“ unterwegs ist und bereits 15.000 Kilometer problemlos abgespult hat. Und wir würden glatt unseren Weihnachtsbaum darauf verwetten, dass sich der Weihnachtsmann am Nordpol darüber freut, dass er mit Markus und seinem Passat RS, so nennt man den Umbau bei Werk 2, einen würdigen Ersatz für den Geschenketranksport per Rentierschlitten in der Hinterhand hätte. Da kann das Weihnachtsfest kommen!

Technische Daten:

Fahrzeugtyp: VW Passat B8 Variant

Baujahr: 2015

Motor: Engine-Swap, von 2.0 BiTDI auf 2.5 TFSI („DAZA“) aus Audi RS3 8V Facelift, Revo Intake, Revo Stage 1 Motorsoftware, 500 PS

Auspuff: DTH Anakonda 90mm ab Kat

Getriebe: DQ500 vom RS3 mit TVS Stage 2+ Getriebesoftware

Räder: Yido Performance YD1 in 9x20 ET45, vorne 15mm Spurverbreiterung pro Rad

Reifen: Falken Azensis FK510 in 235/35 R20

Bremsen: vorne 376mm Scheiben mit 6-Kolben Porsche-Sätteln, hinten 356mm Scheiben mit Epytec-Adaptern

Fahrwerk: Werk 2 „Die zweite Luft“ Airride mit KW DDC Plug&Play Stoßdämpfern, Air-Drive-Control

Karosserie: Mücke Carbon Kotflügel, 30mm pro Seite breiter, Nebelscheinwerfer für Zusatzwasserkühler entfernt, teilweise auf R-Line Exterieur umgebaut (Frontstoßstange, Schweller, Heckstoßstange), Chrome-Delete von Folien-FX, Radhausschalen angefertigt von Halle 3 Rostock,

Innenraum: Lichtleiste im Armaturenbrett aus Prototypenfahrzeug in weiß, Leisten in Carbon foliert, Passat R-Line-Lenkrad, AID, Tiguan Facelift Schalthebel, Sitze aus Alltrack-Modell

ICE: 9-Zoll-Headunit aus Modelljahr 2017

Dank an: Reinhard, Waldemar, meine Freundin, Martin, Sebastian, Felix, Kai, Romano

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