Der gute Ruf am VW Golf R33 Kompressor

Wenn 3,2 Liter Hubraum nicht mehr ausreichen

Der gute Ruf am VW Golf R33 Kompressor: Wenn 3,2 Liter Hubraum nicht mehr ausreichen
Erstellt am 12. April 2018

Mit ihm fing alles an: Der Golf 4 R32 sorgte bei seiner Vorstellung im Jahre 2002 für verzückte VW-Fans. Brave Familienväter benahmen sich beim heiser gurgelnden Auspuffsound plötzlich so euphorisch wie Teenies bei einem Robbie Williams Konzert. R32-Besitzer fuhren auf einmal eigens Umwege, die vorzugsweise durch Tunnelbauwerke führten und öffneten die Fensterscheiben für mehr Gänsehautmomente im Innenraum.

Herbeige-Ruf-en: Wenn die zwangsbeatmeten Pferde galoppieren, bleibt kein Auge trocken

Wenn Marco Lippert den Zündschlüssel seines Golf herumdreht, erwachen mehr als nur die berühmten sechs Zylinder unter der Haube zum Leben. Die Basis reichte dem 28-jährigen Industriemechaniker aus Bayern nämlich nicht aus, er hauchte seinem R32 ein paar Zusatzpferde ein. Treuen Vau-Max-Lesern kommt Marcos Wagen sicher nicht ganz unbekannt vor, bereits in 2015 haben wir seinen allradgetriebenen Dampfhammer auf diesen Seiten vorgestellt (klickt HIER). Seitdem hat sich einiges getan.

Unter dieser Golf 4-Haube stecken 3,3 Liter Hubraum

Der gute Ruf eilt ihm Voraus – und damit auch der Sound. Seitdem Marco einen Ruf-Kompressor an den Golf-Motor flanschte, ist er süchtig nach dem mechanischen Klang, den der Verdichter bei jedem Gasstoß produziert. Wer jetzt über den Schriftzug an der Fahrzeugseite grübelt, dem sei gesagt: Das originale Triebwerk wurde aufgebohrt und verfügt jetzt über 3,3-Liter Hubraum. Daher auch die neue „Modellbezeichnung“ Golf R33K.

Kein Kind von Traurigkeit: Drehmoment satt und 328 PS helfen dem Golf R32 mächtig nach vorne

53 Bilder Fotostrecke | Der gute Ruf am VW Golf R33 Kompressor: Wenn 3,2 Liter Hubraum nicht mehr ausreichen #01 #02 Im Motor-Inneren verrichten jetzt mit Arias Pleueln verbundene JE-Kolben ihren explosiven Dienst. Die Verdichtung liegt bei 9:1 und bei 0,35 Bar Ladedruck stemmt der gepimpte Sechszylinder laut Marco 328,4 PS, die er über eine Sachs Performance Kupplung ans originale Sechsgang-Getriebe weiterleitet. Die „Verdauungsrückstände“ der zahlreichen Pferdchen entsorgt eine 3-Zoll-Klappenauspuffanlage von Cartecjahn ins Freie.

Das Fahrwerk blieb "gepfeffert", die Bremsanlage wuchs an beiden Achsen über sich hinaus

Das Fahrwerk, ein gepfeffert.com Clubsport V3 Gewindefahrwerk auf KW-Basis, blieb dem Golf erhalten. Bei den Bremsen stand ein größeres Update an. „Wave“-Bremsscheiben mit 365 Millimetern Durchmesser und Audi R8-Sättel sorgen an der Vorderachse für beste Verzögerungswerte. Hinten kommen 330er Wave-Bremsen mit original Sätteln zum Einsatz. H&R-Stabi und Wiechers Strebe kümmern sich um versteifende Funktionen. Dank Umbau verfügt der Golf jetzt über den 5x112er Lochkreis und kann die hochglanzverdichteten VIP Modular Felgen in 9x20 Zoll und den 215/30er Nankangs (hinten 225/30) mit Leichtigkeit aufnehmen. Wobei das mit der Leichtigkeit eher relativ zu verstehen ist: Damit an der Vorderachse überhaupt genügend Platz vorhanden war, montierte Marco Kotflügel der Firma Mücke Carbon, die über drei Zentimeter mehr Weite verfügen.

Neue Folie ziert den ehemals schwarzen Golf. Nach dem Ausflug auf die Rennstrecken dieser Welt und Zwischenstopp bei Suzuka-Grau entschied Marco sich in der aktuellen Ausbaustufe für einen etwas dunkleren Graumetallic-Ton. Die Front rüstete er auf US-Optik um.

Recaro-Schalen und ein Wiechers-Käfig zieren den Innenraum

Im Innenraum tat sich einiges. Die R32-Sitze tauschte Marco gegen Recaro Pole Position Schalen mit Schroth-Gurten aus. Der bereits bekannte Wiechers-Bügel erhielt einiges an „Rohrzuwachs“ von der Metallrohrplantage und wuchs zu einem stattlichen Käfig an. Das Lenkrad gehört normalerweise in einen Golf 6, macht aber auf der Vierer-Lenksäule eine ausgezeichnete Figur.

Ist beim R33K schon das Ende der Fahnenstange erreicht?

In den letzten fünf Jahren durchlief der Golf R32 von Marco mehrere Evolutionsstufen. Ungefähr einmal pro Jahr unterzog sich der Wagen neuen Veränderungen und Verbesserungen. Wohin die Reise in der neuen Saison führt, wissen wir noch nicht. Auf der Skala von 33 aufwärts wäre jedenfalls noch Platz nach oben..


Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 4 R32

Baujahr: 2003

Motor: Sechszylinder-Benzinmotor, aufgebohrt auf 3,3 Liter Hubraum, Arias Pleuel, JE-Kolben, Kopfbearbeitung, Aufladung durch RUF Kompressor Stage 3, Motorabstimmung durch GP-Power, 3-Zoll-Klappenauspuffanlage, Sachs Performance Kupplung, 328,4 PS bei 0,35 Bar Ladedruck

Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe

Fahrwerk: gepfeffert.com Clubsport V3 Gewindefahrwerk auf KW-Basis, H&R-Stabi, Wiechers Strebe

Räder: VIP Modular VRC 110 Felgen in 9x20 ET40 rundum, hochglanzverdichtet

Reifen: Nankang, vorne in 215/30 R20, hinten in 225/30 R20

Bremsen: Wave-Bremsanlage, vorne mit 365mm Scheiben und Acht-Kolben-Audi-R8-Bremssattel, hinten mit 330mm Scheiben und Original Sattel

Karosserie: Mücke Kotflügel, US-Front, diverse Anbauteile in Echtcarbon, R-Line Heckstoßstange, Scheinwerfer-Innenleben in Carbon, US-Rückleuchten, Komplettfolierung in Graumetallic

Innenraum: Golf 6 Lenkrad, Wiechers Überrollkäfig, Recaro Schalensitze, Schroth Gurte, Dachhimmel und Verkleidungsteile mit schwarzem Alcantara und Leder bezogen, Umbau auf Zweisitzer

ICE: Kenwood DVD Headunit, originales Soundsystem

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