Dave´s dynamischer Dreier

VW Golf VR6 mit 450 Turbo PS

Dave´s dynamischer Dreier: VW Golf VR6 mit 450 Turbo PS
Erstellt am 21. Juni 2018

Volkswagen startet am 24. Juni mit dem Elektro-Renner „I.D. R“ am „Pikes Peak“ Bergrennen in den USA. Mit 680 Strom-PS will der Konzern den über 4.000 Meter hohen Berg im Bundesstaat Colorado bezwingen. Unser aktuelles Auto der Woche könnte das auch, flitzt aber lieber durch die Kurven im Freistaat Thüringen.

Der Originalmotor mit 90 PS flog aus seiner Behausung

Seine Kraft schöpft der jazzblaue VW Golf 3 aus 2,9 Litern Hubraum, die per Zwangsverdichtung ausgepresst werden, wie Orangen in der Saftfabrik. Das war nicht immer so. Original lief der Dreier im Jahr 1997 als 1,8-Liter „Joker“ Sondermodell vom Band. Mit 90 PS lässt sich nun wahrlich kein Pikes Peak gewinnen, allenfalls ein Parkhausrampen-Rennen. Aber da der gute Dave den originalen Motor bestenfalls als Platzhalter verstand, konnte man diesem Umstand schnell Abhilfe schaffen. Und nachdem er sein Vorgängerfahrzeug, einen Golf Variant Syncro, gecrasht hatte, übernahm er praktischerweise dessen „Herz“.

Der Turbo drückt 450 PS aus dem VR6-Herz

Ein Garrett GTX 3076 Turbolader sorgt jetzt auf dem Spendermotor mit sechs Zylindern für reichlich Druck. Dafür musste die Verdichtung zurückgenommen werden. Ein selbstgebauter Auspuff übernimmt den Abgastransport. Die Leistung gibt der Berufskraftfahrer mit 450 PS an. Diese werden über ein Golf 4 6-Gang-Getriebe an die Vorderachse weitergeleitet. Diese ist, wie auch die Hinterachse, mit großformatigen 18-Zöllern aus dem Hause O.Z. bestückt. Die „Ultraleggeras“ messen rundum 8x18 Zoll und schultern 195/35er Achilles-Reifen. Ein gefühlvoller Gasfuß ist gefragt, will man das Gummi nicht beim Start in schwarzen Rauch verwandeln.

Dezenter Umbau auf US-Optik mit cleanen Details

38 Bilder Fotostrecke | Dave´s dynamischer Dreier: VW Golf VR6 mit 450 Turbo-PS #01 #02 Damit das KW-Gewindefahrwerk seine Stärken voll ausspielen konnte, half Kumpel Christopher beim Umbau der Kotflügel. Gemeinsam legte man die Kanten an und beseitigte die Seitenblinker. Und weils so schön war, bekam der Golf auch eine neue „Nase“ in Form einer Vento-Front mit US-Stoßstangen und US-Heckklappe. Letztere erfuhr auch eine ordentliche „Rasur“ und verlor dabei Heckwischer, Schloss und VW-Emblem. Jetzt präsentiert sich die Golf-Kehrseite blank wie ein Babypopo und zeigt stolz die „Ritter Sport“-Kennzeichenmulde, frei nach dem Motto „quadratisch, praktisch, gut“.

Sparco-"Stühle" und reichlich Rohre im Innenraum

Im Innenraum zog der Golf von Dave blank, nur um dann wieder langsam Form anzunehmen. Statt fünf Sitzplätzen gibt es jetzt nur noch Sparco-Schalen für Fahrer und Beifahrerin. Die Rückbank flog komplett raus, dafür hielt ein Armaturenbrett aus einem Golf 4 Cabrio Einzug. Auf den ersten Blick sieht es aus wie das originale Golf-Teil, doch verfügt es über eine andere Oberflächenstruktur.

Tauernalpen statt Pikes Peak

Was hingegen sofort auffällt, ist der dominante Wiechers Überrollkäfig, der zusätzliche Streben montiert bekam und Dave´s Golf so zur „One-Man-Show“ werden lässt. Während die Hände das Luisi-Lenkrad fest umklammern, fixieren die Augen des Fahrers Tacho und Zusatzinstrumente (und vergessen dabei hoffentlich nicht den Blick auf die Straße). Im Zweifelsfall stoppt eine Bremsanlage vom Audi S3 den vorpreschenden Golf souverän. Und wenn es schon nicht der Pikes Peak sein kann – die Tauernautobahn tut es doch auch.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Golf 3 „Joker“

Baujahr: 1997

Motor: Umbau auf 2,9-Liter VR6, Verdichtung 8,5:1, Garrett GTX 3076 Turbolader, Eigenbau-Auspuff, Bosch 044 Benzinpumpe, ca. 450 PS

Getriebe: Golf 4 6-Gang-Getriebe, R32 Einmassenschwungrad

Fahrwerk: KW Gewindefahrwerk Variante 1, VR6 Vorder- und Hinterachse

Räder: O.Z. Ultraleggera in 8x18 ET35 rundum, an der Hinterachse 10mm Spurverbreiterungen pro Seite

Reifen: Achilles in 195/35 R18

Bremsen: Audi S3 Bremsanlage komplett

Karosserie: US-Stoßstangen und US-Heckklappe, Umbau auf Vento-Front, Radlaufkanten angelegt, Seitenblinker in Kotflügel entfernt, schwarze Hauptscheinwerfer, Jubi-GTI-Blinker, Hella Heckleuchten im „Golf 4“-Look, Kamei Lufteinlässe, ProjektZwo Außenspiegel, Neulackierung in Jazzblue Perleffekt

Innenraum: Golf 4 Cabrio Armaturenbrett, Jubi-GTI-Schalthebel, Luisi Lenkrad, Wiechers Überrollkäfig mit Zusatzstreben, Sparco Schalensitze

ICE: JVC Radio, Serienlautsprecher, Rockford Fosgate Subwoofer und Verstärker

Dank an: Christian Drechsel, Stefan Gulden, Stefan Dunger, Christopher Nöthel, Marc Rudolph


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