Den meisten fällt beim Stichwort „Dauerbaustelle“ spontan der Flughafen „BER“ ein. Seit nunmehr schon 12 Jahren wird am Hauptstadt-Airport gebaut, an ein Ende mag niemand mehr so recht glauben. Von nicht enden wollenden Tuning-Maßnahmen kann Philipp Konrad ebenfalls ein Lied singen. Der 34-jährige Versicherungskaufmann hielt es mit seinem nagelneuen Audi S1 ganze drei Wochen im Serienzustand aus, danach begann der große Umbau. Fertig geworden ist er bis heute nicht.
Zwei Jahre Dauerbaustelle
Fairerweise muss gesagt werden, dass die Umbauzeit im Vergleich zum „BER“ mit zwei Jahren hier noch vergleichsweise human ausgefallen ist. Und natürlich wird der Audi in der Zwischenzeit immer fleißig gefahren: Rund 15.000 Kilometer legt Philipp mit dem Kompakten zurück.
Doping de Luxe für den 2-Liter-Turbomotor
Der 2-Liter-Turbomotor erhielt dabei eine ordentliche Kraftkur. Eine geänderte Zündung, ein Spezialauspuff von SLS mit Downpipe und 3 Zoll Durchmesser sowie ein großer Wagner Ladeluftkühler mit geänderter Ansaugung und S3 Luftfiltersystem sorgen in Verbindung mit Spezialsoftware für eine Leistungsausbeute von über 400 PS. Damit macht das Autofahren wieder so richtig Spaß. Die Beschleunigung aus dem Stand auf die magische 100-km/h-Schallmauer schafft der S1 laut Besitzer in 3,8 Sekunden.
Safety First: Schneller stoppen mit R32- und Porsche-Bremsanlage
39 Bilder Fotostrecke | Dauerbaustelle: Audi S1 im permanenten Schraubermodus Damit der Flitzer bei Bedarf auch genauso kraftvoll zubeißen kann, wurde auch die Bremsanlage einem Upgrade unterzogen. An beiden Achsen sorgen gelochte und geschlitzte Bremsscheiben vom Golf 4 R32 zusammen mit Porsche Cayenne Sätteln für bissige Verzögerungswerte. Bei der Felgenwahl blieb der Blick bei traumhaft schönen Rädern des Herstellers „Work“ hängen. Die Dreiteiler messen rundum 8,5x19 Zoll und boten dank der großzügigen Einpresstiefe von 60mm noch Platz für Lochkreisadapter von 5x100 auf 5x108. Dazu gab es Gummis in der Größe 225/30 R19.
Abgetaucht: Dank H&R liegt der Kraftwerg ordentlich satt auf der Straße
Natürlich ging es auch der im Überfluss vorhandenen Bodenfreiheit an den Kragen. Hierbei kam das „H&R Deep“ Gewindefahrwerk von AH-Exclusive-Parts gerade gelegen, indem es den allradgetriebenen Audi um gute 12 Zentimeter nach unten drückte. Da waren die nächsten Konflikte schon vorprogrammiert: Die Serienkotflügel mussten Mücke-Exemplaren weichen, damit das Lenken wieder möglich war. An der Hinterachse war in puncto Antriebswellen etwas Kreativität gefragt: Die neuen Teile entstanden als „Fusion“ der Marke Eigenbau aus mehreren Wellen.
Neverending Story: Die Ideenquelle sprudelt permanent
Karosserieseitig bekam der Audi Lack an Spiegeln, der Front und am Heckansatz verpasst. Ebenso einen Wabengrill im RS-Style. Der Spaß am Projekt ist Philipp dabei niemals vergangen, wie er selbst zugibt. Die Ideen übrigens auch nicht. So hat er bereits ein Lenkrad mit Schaltwippen eingebaut, sozusagen als vorbereitende Maßnahme für den Umbau auf DSG mit DQ381-Getriebe. Eine Dauerbaustelle will eben immer wieder neu gefüttert werden.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: Audi S1
Baujahr: 2016
Motor: 2,0 TFSI, Kennbuchstabe CWZA, IS38-Turbolader, Hochleistungszündung, geänderte Hochdruck-Benzinpumpe, Ansaugung geändert, großer Wagner Ladeluftkühler, S3 Luftfiltersystem, 3 Zoll Downpipe, SLS-Auspuff mit 2,5 Zoll Durchmesser, HJS-Kat, über 400 PS
Getriebe: original, Sachs Rennsportkupplung
Fahrwerk: H&R „Deep“ Gewindefahrwerk, Eigenbau Antriebswellen an Hinterachse
Räder: 3tlg. Work-Felgen in 8,5x19 ET60, Stern in Candygold lackiert, Schrauben in Red Velvet, Lochkreisadapter von 5x100 auf 5x108
Reifen: 225/30 R19
Bremsen: gelochte und geschlitzte Golf 4 R32 Bremsscheiben an beiden Achsen, Porsche-Cayenne-Bremssättel
Karosserie: breite Mücke-Kotflügel, RS-Wabengrill, diverse Karosserieteile lackiert
Innenraum: Lenkrad mit Schaltwippen nachgerüstet
ICE: Serie
Dank an: Familie, Freunde, SLS-Tuning, Big Wheelers Engineering
1 Kommentar
Trimode
13. September 2018 23:50 (vor über 6 Jahren)
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