Das waren noch Zeiten, als die „Streetscooter“ genannten Zustellfahrzeuge der Deutschen Post noch „VW Caddy“ hießen und mit Diesel-Antrieb unterwegs waren. Tristan Thiex hat sich so eine kleine Zeitreise gegönnt und kaufte einen 1999er VW Caddy als Scheunenfund. Schon als Kind hat der KFZ-Mechatroniker aus Bitburg den beliebten Lastesel auf vier Rädern im Kreis der Familie kennengelernt. Als „Scheunenfund“ fand schließlich das Exemplar aus seinen Kindheitserinnerungen in Tristans Garage.
Tristan pimpte den tristen Post-Caddy gehörig auf
Natürlich mit waschechter Post-Vergangenheit, in der Farbe „Post-Gelb“ und mit stilsicherer, brauner Innenausstattung nagelten zu Beginn der neuen „Beziehung“ 54 Diesel-PS aus einem Vierzylinder-Saugdiesel unter der Haube vor sich hin. „Unkaputtbar“, würde ein passendes Verb lauten. Man könnte allerdings auch „unspektakulär“ dazu sagen.
Deutlich durchzugsfreudiger dank Drehmoment
Tristan schmiedete unterdessen bereits erste Tuning-Pläne, um aus dem tristen Saugdiesel deutlich mehr Dampf zu kitzeln. „Alten Motor raus, neuen Motor rein“ lautete die Devise. Seitdem verfügt der Caddy über ein Aggregat aus einem VW Golf 4 mit 1,9 Litern Hubraum und deutlich durchzugsfreudigeren 115 TDI-Pferden. Im „Pferdestall“ werden in Kürze weitere „Tierchen“ erwartet, daher putzte der Besitzer die Räumlichkeiten schon mal etwas heraus und unterzog den Motorraum umfangreichen Cleaning-Maßnahmen.
In Würde gealtert: Die Post-Patina durfte bleiben
Die altersgerechten Spuren aus mehreren Jahrzehnten eines bewegten Autolebens an der Außenhaut durfte der Caddy hingegen behalten. Tristan mag die Patina seines gelben Bretts, das erst so richtig zum Brett wurde, nachdem ein Vau-Maxx Sportfahrwerk verbaut wurde. Die Hinterachse kommt dank eines Epytec Umbaukits dem Boden deutlich näher.
Bei Bedarf mit "Turbofans": Der Caddy bekam schicke 17-Zöller spendiert
24 Bilder Fotostrecke | Catch Me, Caddy: Ex-Post VW mit deutlich mehr Diesel-Dampf unter der Haube An den Achsen des VW drehen sich BSX Zero RS Felgen in 7x17 ET35, die durch Nankang NS-20 Reifen in 185/35 komplettiert werden. Zusammen mit 30er Spurverbreiterungen an der Vorderachse (bzw. 50mm pro Rad an der Hinterachse) steht der Caddy gut auf der Straße. Für bessere Bremsleistung kommt eine G60-Anlage aus einem Corrado zum Einsatz. An der Hinterachse verzögert der Wagen mit den originalen Trommeln.
Der lange Caddy geht in die Verlängerung: Weitere Motor-Maßnahmen sind geplant
Neben einem weiteren, geplanten Motor-Update steht auch der Innenraum auf der „To-Do“-Liste des 22-jährigen VW-Fans. Aktuell nimmt man hier auf Recaro-Sitzen aus einem Einser Golf Platz. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt weiterentwickelt und ob wirklich bei den angekündigten 140 PS Schluss sein wird.
Technische Daten:
Fahrzeugtyp: VW Caddy
Baujahr: 1991
Motor: Umbau auf 1,9-Liter-TDI („AJM“) aus einem Golf 4, 115 PS, Motorraum gecleant und neu lackiert
Auspuff: Eigenbau
Getriebe: 6-Gang-Getriebe „02M“
Räder: BSX Zero RS in 7x17 ET35
Reifen: Nankang NS-20 in 185/35 R17
Bremsen: Corrado G60 Bremse an der Vorderachse, hinten originale Trommelbremse
Fahrwerk: Vau-Maxx Sport, Hinterachse mit Epytec Umbaukit tiefergelegt
Karosserie: originaler Lack in Postgelb mit Patina, Ladefläche mit Holz verkleidet
Innenraum: Recaro-Sitze vom Golf 1
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar