Manchmal muss man eben Glück haben. Das dürfte sich auch Christian Krüger gedacht haben, als er im März vergangenen Jahres auf diesen gut erhaltenen VW Corrado aufmerksam wurde. Da hatte das Sportcoupé aus der Karmann-Fertigung trotz des gehobenen Alters von 30 Jahren gerade einmal 135.000 Kilometer auf dem Tacho. Der Zustand war absolut original, der Vorbesitzer ein älterer Mann. Besser geht’s kaum.
90 Prozent Original
Das galt auch für den Originallack in LC9V. Zu rund 90 Prozent glänzt hier noch das erste „perlgrün“ aus den Spritzpistolen des Herstellers. Hier und da galt es, ein paar Kratzer auszubessern, doch das bereitete Christian als berufsmäßigem KFZ-Lackierer keine Kopfschmerzen.
100 Prozent Tieferlegung
20 Bilder Fotostrecke | Besser als ein Sechser im Lotto: 1990er VW Corrado im Bestzustand mit Tiefgang und Custom-Felgen Da sich die Änderungen am Wagen auf das absolute Minimum beschränken würden, sollten sie umso deutlicher ausfallen. Christian setzte daher alles auf die Fahrwerkskarte und rundete das Paket mit möglichst auffälligen Alus ab. „Kurze Beine“ bekam der Corrado dank eines „gepfefferten“ KW-V3-Setups, das mit Sturzdomlagern und Achsversatzplatten komplettiert wurde. Trotz angegebener Tieferlegung von 140 Millimetern ist noch ausreichend Restgewinde vorhanden, versichert der Besitzer. Und damit es keine Probleme mit der Antriebswelle geben würde, wurde das Exemplar auf der Beifahrerseite durch ein kürzeres, dünneres Teil von Mapco ersetzt.
Aus den unscheinbaren Sebring-Alufelgen wurden Custom-Knaller in 17 Zoll
Die Felgen darf man ruhig als extrem bezeichnen. Die bekannten „Sebring“-Räder drehen sich hier in stark modifizierter Version an den Corrado-Achsen. Die 15-Zöller wurden abgedreht, bis nur noch der Stern übrig blieb. Im Anschluss wurden die Zentren mit neuen Innen- und Außenschüsseln in 17 Zoll „verheiratet“. Ergebnis der krassen Custom-Kur: 7x17 Zoll bei einer Einpresstiefe von 70 Millimetern (und damit für Spurverbreiterungen von 40mm pro Rad qualifiziert). Passend dazu lieferte Nankang die vier Gummis in schmalen und schlanken 185/35 R17.
Ruck-Zuck im Originalzustand: Alle Änderungen können problemlos zurückgebaut werden
Seinem Motto „weniger ist mehr“ kam Christian bei diesem Corrado-Umbau voll und ganz nach. Ein so tolles Auto in so einem tollen Originalzustand soll man möglichst dezent veredeln, war er sich sicher. Zumal es immer weniger davon auf den Straßen gibt. Somit ist bereits der bloße Fund eines gut erhaltenen Exemplars ein „Sechser im Lotto“, wie er sagt. Das können wir nur unterschreiben.
Technische Daten:
Fahrzeugtyp: VW Corrado G60
Baujahr: 1990
Motor: 1,8-Liter Vierzylinder, Kennbuchstabe „PG“, Aufladung durch G-Lader, RS-Lader-Auslass von Theibach Performance, 160 PS
Auspuff: Tezet Fächerkrümmer, Gruppe A Auspuffanlage von Friedrich Motorsport
Getriebe: Serie, rechte Antriebswelle von Mapco (dünner, kürzer)
Räder: VW „Sebring“-Felgen, umgebaut auf Dreiteiler, 7x17 ET60 mit 40mm Spurplatten pro Rad
Reifen: Nankang in 185/35 R17
Fahrwerk: „gepfeffertes“ KW V3 Gewindefahrwerk mit Sturzdomlagern, Achsversatzplatten
Karosserie: Teilweise nachlackiert im Originalfarbton LC9V
Innenraum: Serie
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