Mit dem Plugin-Hybrid von Volkswagen durch Norwegen

Der PHEV - mehr als nur eine Übergangslösung

Mit dem Plugin-Hybrid von Volkswagen durch Norwegen: Der PHEV - mehr als nur eine Übergangslösung
Erstellt am 27. Oktober 2021

Die Plugin Hybride werden ja gern - positiv betrachtet - als Brückentechnologie oder - negativ gesehen - als Krücke zur E-Mobilität bezeichnet. Dabei haben diese Fahrzeuge mit ihrer Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb eigentlich eine ganze Menge zu bieten, quasi das Beste aus zwei Welten. Wie sich das im normalen Alltag anfühlt, erfuhren wir bei einer ausgedehnten Tour im Elektro-Vorreiterland Norwegen.

Hybridisch durch die Landschaft

Norwegen - Land der Fjorde, schroffen Küsten und tollen Landschaften und der ideale Ort für ausgedehnte Roadtrips. Auf Einladung von Volkswagen nahmen wir die Gelegenheit wahr, die Vorzüge (oder etwa auch Nachteile?) der Wolfsburger Hybrid-Flotte bei einer ausgedehnten Ausfahrt rund um den schönen Ort Molde zu erfahren. Also schnappten wir uns einen voll aufgeladenen VW Tiguan eHybrid, weil in Norwegen das Straßennetz durchaus auch mal aus unbefestigten Wegen bestehen kann. Im E-Mode, der stets automatisch nach dem Start aktiviert ist, suggeriert uns der Bordcomputer eine elektrische Reichweite von mehr als 50 Kilometern. Dies wollen wir aber an dieser Stelle nicht ausreizen, denn wir möchten heute gern hybridisch unterwegs sein. Also starten wir im Hybrid-Modus und rollen los. 

Elekro-Boost gegen DSG-Lethargie

Im hübschen Küstenort Molde fährt sich die bekannte Kombination aus dem 1,4 Liter TSI und dem 85 KW starken Elektromotor sehr geschmeidig. Durch zeitlich genau passende Elektroschübe wird die Trägheit (andere sagen auch Schläfrigkeit) des DSG und des Motors gekonnt überbrückt, sodass sich eine sehr spontane Gasannahme einstellt. Dabei saugt die E-Maschine verhältnismäßig wenig Strom aus dem nur 10,4 kWh großen Akku, der den Kofferraum nur unterhalb des Bodens ein wenig einschränkt. Ansonsten bietet auch der eHybrid-Tiguan die bekannten Vorzüge eines großzügigen Interieurs mit solider Verarbeitung. Das digitale Cockpit begeistert, die Slider der neuen Heizungsbedienung leider nicht so.

Gut motorisiert, aber kein Sportler

Hinter den Stadtgrenzen übernimmt größtenteils der Verbrenner das Regime. Nur beim Überholen pusht die E-Maschine deutlich spürbar dazu. Mit dann 245 PS sind solche Manöver überhaupt kein Problem. Echtes GTE-Feeling kommt trotz gleicher Antriebseinheit im Tiguan nicht auf, dazu ist er zu schwer. Auch muss man klar sagen, dass sich diese 245 PS nicht wirklich äquivalent anfühlen wie die gleiche Leistung des 2,0 Liter TSIs, beispielsweise im Golf GTI oder Skoda Octavia RS. Da fehlt dann doch trotz allem Elektroboost der Hubraum. Und wenn der Akku leer ist, bleiben halt nur 1,4 Liter und 150 PS übrig, wobei für kurze (Überhol-)Manöver durch ständige Rekuperation immer genug Strom im Akku übrig bleibt. Sicher ist sicher.

Neue Prioritäten beim Fahren

Wir fahren die malerische Atlantik-Straße mit ihren zahllosen spektakulären Brücken und Kurven. Wenn man es rollen lässt, kann man schön den Schwung in den Kurven mitnehmen und viel segeln. Oder man rekuperiert stark und versucht so, den Akku nachzuladen. Das resultiert allerdings in einer etwas ruppigen Fahrweise. Segeln oder rekuperieren – das entwickelt sich bald zur Glaubensfrage. Fakt ist, dass sich die Prioritäten schnell ändern. Statt möglichst schnell vorwärts zu kommen, ist man nun darauf aus, möglichst viel Strom zu sparen, ganz unbewusst. So fährt man auch automatisch sehr defensiv, sicher auch kein schlechter Nebeneffekt… Sportliche Ambitionen weckt dieser Antrieb allerdings nicht. Solle er aber auch im Tiguan gar nicht.

Ladeleistung als Hinderungsgrund

Später landen in einem kleinen Fisch-Restaurant direkt am Wasser, das sich für die Pause geradezu anbietet. Die Idee, den Akku während des Essens aufzuladen, lassen wir allerdings gleich wieder fallen. Zwar bietet Norwegen als Vorreiter in Sachen E-Mobilität jede Menge Lademöglichkeiten, aber angesichts von nur 3,6 kW Ladeleistung des Tiguans brauchen wir für die kurze Pause keine Säule suchen. So dauert eine Vollladung des Akkus mehr als 3,5 Stunden. Wir haben noch gut was in der Batterie, außerdem wollten wir ja herausfinden, wie weit wir im Hybrid-Modus kommen.

Spaßbringer offroad

Weiter geht es durch die urwüchsige Landschaft Norwegens. Asphaltierte Straßen wechseln sich immer öfter mit unbefestigten Wegen ab, die teilweise verschlammt und mit gehörigen Höhenunterschieden ausgestattet sind. Hier macht der Hybrid-Tiguan richtig Spaß! Dank des Elektro-Boost wühlt er sich herrlich durch den Schlamm und kraxelt munter die Steigungen hoch. Nur fällt der Akkustand dabei leider rapide. Tja, Spaß kostet - in diesem Fall vor allem Stromvorrat.

Lokal emissionsfrei bei Bedarf

Weil wir am Schluss unserer Runde durch Molde wieder rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei fahren wollen, schalten wir in den Modus "Akkustand halten". Nun fahren wir nur noch mit dem TSI, was zwar durchaus praktikabel, aber nicht mehr wirklich spaßig ist. Bei Bedarf kann der Tiguan den Akku sogar beim Fahren mit dem Motor laden, was aber nicht besonders effizient ist und auch ewig dauert. Wer aber am Zielort emissionsfrei fahren muss (wegen gesetzlicher Bestimmungen zum Beispiel), dürfte für diese Möglichkeit sehr dankbar sein.

Schneller laden, mehr Reichweite - Next Generation steht in den Startlöchern

So rollen auch wir mit dem letzten bisschen Strom durch Molde und kommen ohne TSI-Einsatz am Hotel an. Spaß hats gemacht, mit durchschnittlich etwas über 6 l/100km erstaunlich wenig Sprit verbraucht und Lust auf mehr geweckt. Und da kommt noch einiges! Volkswagen möchte nämlich im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern die Plugin-Hybridisierung weiterführen und hat bereits die nächste Generation im Köcher. Hier wurde an den größten Schwachpunkten der jetzigen Technik deutlich gefeilt. So werden die nächsten Hybride sowohl über einen Schnelllader als auch über deutlich größere Batterien verfügen. Bereits heute erfüllen aber auch alle angebotenen PHEV die neuen Mindestanforderungen des deutschen Gesetzgebers in Sachen Reichweite, sodass auch bei den jetzigen Fahrzeugen die Förderungen weiterhin gewährt werden. 

Reichweite reicht weiterhin Plug-In-Hybride von Volkswagen erfüllen schärfere Richtlinien ab 2022 2022 werden die Förderrichtlinien in Deutschland für Plug-In-Hybridfahrzeuge (PHEV) verschärft. Die sechs Volkswagen Modelle, die derzeit mit der Kombination VIDEO-Fahrbericht zum 2021er VW Tiguan eHybrid Doppelherz mit Sparpotenzial oder Mogelpackung? Der Tiguan war sicher nicht durch Zufall im vergangenen Jahr der weltweit meistverkaufte Volkswagen überhaupt. Die leicht geänderte Optik des 2020er Facelift VIDEO: VW Tiguan 2.0 TDI 4motion vs. VW Tiguan eHybrid Hybrid oder Diesel – Der neue VW Tiguan im Vergleich Volkswagen hat nach dem beinahe vergessenen Dieselskandal das goldene Elektrozeitalter ausgerufen. Neben der rein elektrischen ID-Familie sollen auch die andere

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community