Alle Welt redet nur noch von E-Mobilität, aber einige Hersteller haben den Verbrenner noch nicht abgeschrieben. Alpine zum Beispiel hat nun einen fahrfertigen Prototypen eines Supersportlers präsentiert, dessen Vierzylindermotor mit Wasserstoff betrieben wird und 340 PS auf die Straße bringt. Wir haben uns das einmal angeschaut.

Wasserstoff-Verbrenner als emotionaler Sportmotor

Der Alpine Alpenglow Hy4 ist ein innovativer Prototyp mit einem wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor, der eine neue Ära in der Automobiltechnologie und im Motorsport einläuten soll. Mit seinem 340 PS starken 2,0-Liter-4-Zylinder-Turbomotor soll der Hy4 die Verbindung von Leistung, nachhaltiger Entwicklung und dem aufregenden Sound eines Rennwagens verkörpern. Der Name “Hy4” steht für Wasserstoff (Hydrogen) und die vier Zylinder des Motors, wobei ein V6-Motor noch vor Jahresende folgen soll. 

Der wasserstoffbetriebene Versuchsträger basiert auf einem LMP3-Rennwagenchassis aus Kohlefaser. Unter der Karbonhaube des Alpine Alpenglow Hy4 arbeitet ein 2,0-Liter-Reihenvierzylinder mit Turbolader, der 250 kW/340 PS leistet. Das Triebwerk verfügt über Wasserstoff-Direkteinspritzung mit 40 bar Druck und Wassereinspritzung zur Reduzierung der NOx-Emissionen. Es erreicht eine maximale Drehzahl von 7.000 U/min und überträgt seine Kraft über ein sequenzielles Renngetriebe mit Fliehkraftkupplung an die Antriebsräder. Die Leistung ist vergleichbar mit der eines Benzinmotors, die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 270 km/h.

Weit fortgeschrittener Versuchsträger

Die Technologie des Hy4 zielt darauf ab, den Motorsport zu dekarbonisieren und einen möglichen Weg für Sportwagen aufzuzeigen. Das Fahrzeug ist nicht nur ein Konzept, sondern ein praxistauglicher Versuchsträger. Der Hy4 wird seine Publikumspremiere bei den TotalEnergies 6 Stunden von Spa-Francorchamps vor über 70.000 Zuschauern haben und auch bei den 24 Stunden von Le Mans Demonstrationsfahrten absolvieren.

Das Design des Hy4 ist aerodynamisch effizient, mit einem transparenten Spoiler und einem Heckdiffusor, der an den historischen Alpine Rennwagen A220 erinnert. Der Innenraum ist mit High-Tech-Elementen wie Kohlefaser, Aluminium und Alcantara ausgestattet und bietet Platz für Fahrer und Beifahrer. 

Mehr zum Thema: Wasserstoff statt Benzin 410 PS starker Wasserstoff-Verbennungsmotor Die Motorsportabteilung des österreichischen Entwicklungsdienstleisters AVL hat gemeinsam mit dem ungarischen HUMDA Lab einen wasserstoffbetriebenen Rennmotor Wasserstoff als Benzinersatz Comeback des Verbrennungsmotor dank Wasserstoff? Toyota erprobt aktuell einen Verbrennungsmotor, bei dem Wasserstoff zur Verbrennung genutzt wird. So ganz neu ist das System nicht, BMW hatte diese Technik... Technikbericht: BMW setzt weiter auf Wasserstoff BMW i Hydrogen Next – Wasserstoff als Alternative zur Batterie Alle paar Jahre kommt sie wieder – die Idee vom idealen automobilen Lebenselixier namens Wasserstoff. Außer Kleinserien ist trotz der Entwicklungskosten