Volkswagen Deutschland beendet den Agenturvertrieb Anfang 2026

Was bei Tesla funktioniert, scheitert bei Volkswagen

Volkswagen Deutschland beendet den Agenturvertrieb Anfang 2026: Was bei Tesla funktioniert, scheitert bei Volkswagen
Erstellt am 17. Dezember 2024

Was vergangene Woche noch angekündigt wurde, hat Volkswagen nun offiziell gemacht: In einem internen Schreiben an die deutschen Händler hat VW mitgeteilt, dass die bestehenden Agenturverträge noch in diesem Jahr gekündigt werden.

„Um die vertraglich festgeschriebenen Fristen zu wahren, müssen wir den Volkswagen-Agenturvertrag für MEB- und PPE-Fahrzeuge noch in diesem Jahr formal mit einer Frist von 12 Monaten beenden, indem wir die Re-Integrationsklausel anwenden“, zitiert die Automobilwoche aus einem Brief von Achim Schaible, Deutschlandchef Volkswagen Pkw.

Das bedeutet: Ab Januar 2026 werden Elektroautos der Marke VW Pkw in Deutschland wieder im klassischen Händlermodell vertrieben. Damit hat Volkswagen in ungewöhnlich kurzer Zeit eine weitreichende Entscheidung getroffen: Ende November wurde zunächst ein „Überprüfungsprozess“ angekündigt, der ursprünglich bis Ende März 2025 laufen sollte. Doch bereits in einem Schreiben der vergangenen Woche hatte Schaible den deutschen Händlern das Ergebnis für die Marke VW Pkw vorweggenommen.

Agenturmodell unter Druck – weitere Entscheidungen ausstehend

Offiziell umfasst die Überprüfung auch andere Marken und Märkte des Volkswagen-Konzerns. Wie die Entscheidung dort ausfällt, ist derzeit noch unklar. Es wird jedoch als wahrscheinlich angesehen, dass auch die übrigen Marken dem Beispiel folgen könnten, wenn VW in seinem Heimatmarkt das Agenturmodell abschafft.

Hintergründe der Entscheidung

Inzwischen werden immer mehr Details zur schnellen Entscheidung bekannt. Schaible schreibt in seinem Brief, dass „die Rahmenbedingungen heute andere geworden sind als beim Start des Agenturmodells im April 2020“. Insbesondere Unstimmigkeiten über Vergütungsmodelle und hohe Kosten scheinen eine Rolle zu spielen.

Ein zentraler Aspekt ist die Belastung der VW-Bilanz: „Volkswagen hat gemerkt, dass ihnen in der Agentur die Kosten auf die Füße fallen“, zitiert die „Automobilwoche“ einen anonymen Händler. Während im traditionellen Händlersystem die Händler die Lagerfahrzeuge in ihren Büchern führen, verbleiben diese bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) im Besitz von Volkswagen. Das wirkt sich erheblich auf die Bilanz des Konzerns aus und stellt einen wesentlichen Nachteil des Agenturmodells dar. Zudem aber dürfte die Ablehnung der Kunden ein weiterer Grund sein, traditionell bekommt der beim Kauf eines Neuwagen immer Rabatt. Diese wollte man aber nicht mehr geben. Zuvor hatte man mit großen Augen auf Tesla geschaut, bei denen Fahrzeuge zum Festpreis von Anfang an zur Modellpolitik gehören.

Mehr zum Thema:

1.000 Mitarbeiter werden arbeitslos VW beendet befristete Arbeitsverträge in Zwickau bis 2025 Volkswagen wird alle derzeit rund 1.000 befristeten Arbeitsverträge im Zwickauer Vorzeigewerk für Elektromodelle bis Ende 2025 auslaufen lassen. Dies bestäti Entdeckt auf der Essen Motor Show 2024 VW ID.2 GTI-Felgen vor Marktstart gesichtet – aber nicht von Volkswagen Der neue VW ID.2: Noch nicht vorgestellt, noch lange nicht auf den Straßen, aber schon ein heißes Thema – zumindest bei den Felgen-Designern. Während Volks Neue Details & Updates zum VW-Sparkurs - Kündigungen und drei Werkschließungen kommen Erneut Warnstreiks bei Volkswagen (Update vom 9.12.24) Der Volkswagen-Konzern will die Daumenschrauben anziehen und einen harten Sparkurs fahren. Auch vor Werkschließungen soll dabei nicht Halt gemacht werden. Die

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community