So will man zur Ultra-Luxus-Marke werden

James Bonds neuer Dienstwagen? Aston Martin DB12 im Fahrbericht

So will man zur Ultra-Luxus-Marke werden: James Bonds neuer Dienstwagen? Aston Martin DB12 im Fahrbericht
Erstellt am 5. Juli 2023

Wer der nächste James Bond nach Daniel Craig wird ist noch immer nicht klar. Den neuen Dienstwagen hätte Aston Martin im Form des neuen DB 12 aber schon fertig. Bei Aston Martin tut sich einiges, seitdem der chinesische Autobauer Geely seine Anteile an dem britischen Sportwagenherstellerbauer auf 17 Prozent erhöht hat. Doch damit nicht genug, denn mit dem DB12 brechen neue Zeiten an, die den Briten endlich satte Gewinne in die Kassen spülen sollen. Der potente GT hat auf alle Fälle das Zeug zum Kassenschlager.

Briten sind Meister des Understatements, zu viel Bling-Bling ist in der Upper Class genauso verpönt wie Darjeeling Tee aus dem Beutel. Aber wenn es um das Verkaufen von Autos geht, klopfen sich die Aston-Martin-Strategen ganz unbritisch lautstark auf die Brust. Der Aston Martin DB12 soll nicht nur irgendein GT sein, sondern ein Super Tourer. Damit einher geht eine Neu-Positionierung des britischen Autobauers. Aston Martin soll die erste britische Ultra-Luxus-Marke werden, im Revier von Ferrari wildern. Wenn etwas ultra-luxuriös ist, kann man auch gleich ein entsprechendes Preisschild an das Produkt hängen. Also kostet der DB12 mindestens 225.000 Euro und ist damit teurer als ein McLaren GT oder ein Ferrari Roma.

Zu diesem Anspruch passt auch der Auftritt des DB12. „Wir haben das Auto ins Fitnessstudio gesteckt“, erzählt Designer Marek Reichman. Das Optik-Training macht sich bezahlt. Der DB12 ist ein ansehnliches Auto, allerdings mit einer Länge von 4,72 Metern und einer Breite von 2,06 (inklusive Außenspiegel 2,14 Meter) kein kompaktes Fahrzeug. Damit der muskelbepackte Auftritt nicht zur Luftnummer verkommt, muss das Fahrzeug auch dementsprechend dynamisch sein. Mit 500 kW / 680 PS und einem maximalen Drehmoment von 800 Nm übertrumpft der DB12 den McLaren GT, den Bentley Continental und den Ferrari Roma um jeweils 44 kW / 60 PS.

Um diese Power aus dem AMG-V8-Motorblock herauszukitzeln, sind einige Veränderungen nötig. Die Basis sind größere Turbolader samt einer aufwendigen Kühlung inklusive zwei Zusatzkühlern, einem neuen Niedertemperaturkühler und deutlich größeren Karosserieöffnungen als beim DB11, was man am monströsen Kühlergrill und den beiden Nüstern in der Motorhaube sieht. Innermotorisch sorgen eine schärfere Nockenwelle und eine veränderte Verdichtung für mehr Kraft. Damit sich die Leistung auch adäquat entfaltet, hat das Achtganggetriebe eine verkürzte Endübersetzung von 3,083:1. So erreicht der DB12 nach rund 3,6 Sekunden die 100 km/h-Marke und ist bis zu 325 km/h schnell.

„Der DB12 ist der erste der neuen Generation von Sportwagen“, erklärt Produktmanager Alex Long. Bei Aston Martin wird jetzt mehr Wert auf Performance gelegt, um von der Strahlkraft des Formel-1-Teams zu profitieren. Die Ingenieure haben sich beim Super Tourer richtig ins Zeug gelegt. Schließlich soll dieses Auto eine neue Ägide einläuten. „Bei der Entwicklung des DB12 hatten wir mehr Prototypen und technische Ressourcen als jemals bevor“, erzählt Ingenieur Simon Newton. Damit der Langstrecken-Sportler auch möglichst agil und dabei dennoch komfortabel um die Ecken pfeift, folgt der Aston Martin DB12 dem klassischen Transaxle-Konzept mit Motor vorne und Getriebe hinten, was in einer Gewichtsverteilung von 48:52 (vorne / hinten) resultiert. Dazu kommt ein elektronischen Hinterachsdifferenzial (E-Diff), das innerhalb von Millisekunden von vollständig geöffnet auf 100 Prozent Sperrwirkung umschalten kann. Neue adaptive Billstein- Dämpfern, steifere Stabilisatoren und eine gegenüber dem DB11 um sieben Prozent verwindungsresistentere Karosserie vervollständigen das Agilitätsmenü.

Das Konzept von Kraft gepaart mit Komfort geht auf. Vor allem auf Landstraßen mit weitgeschwungen Kurven fühlt sich der DB12 wohl. Power ist im Überfluss vorhanden und der Motor ein Prachtstück. Auf Wunsch tritt der DB12 fast schon mit einer brutalen Verve an, untermalt von dem satten Klang des Achtenders. Bei der Achtgangautomatik ist noch etwas Feinschliff nötig, bis das Auto im August beim Händler steht. Hin und wieder hält das Getriebe einen tieferen Gang zu lange oder sucht kurz nach der passenden Fahrstufe. Die Lenkung fügt sich nahtlos in die GT-Orientierung ein. Die Steuerung ist nicht hyperdirekt, was vor allem auf Autobahnen entspannt, aber präzise genug, um das 1.685 Kilogramm schwere Vehikel verdammt schnell um die Ecke zu zirkeln. Allerdings könnte die Lenkradsäule länger sein, um eine perfekte Position in den sehr guten Sportsitzen zu finden. Das adaptive Fahrwerk hat für alle Anforderungen die passende Antwort parat: Auf Autobahnen und gut ausgebauten Landstraßen ist GT die beste Wahl, wenn der Asphalt etwas hügeliger ist, kommt man mit Sport oder gar Sport+ besser zurecht. Selbst in der schärfsten Einstellung agiert der DB12 nicht zu unkomfortabel, wie es sich für einen Gran Turismo geziemt. Allerdings macht sich beim Kurventanz das Fehlen einer aktiven Wankstabilisierung bemerkbar. Das ist aber von den Entwicklern im Sinne des GT-Feelings so gewollt. Auch eine Hinterachslenkung würde dem Aston Martin gut zu Gesicht stehen.

Der Innenraum des DB12 ist komfortabel und mit feinem Leder ausstaffiert. Die Mercedes-Anmutung gehört beim britischen Autobauer der Vergangenheit an. Das Infotainment mit den zwei 10,25 Zoll Monitoren und die Bedienung stammen von Aston Martin. Grundsätzlich klappt die Bedienung gut, aber das Navigationssystem funktioniert nicht immer einwandfrei. Auch ein Head-up-Display würde dem Auto gut zu Gesicht stehen. Die breite, leicht ansteigende Mittelkonsole dominiert den Innenraum und die Möglichkeit, Funktionen wie die Klimatisierung direkt zu bedienen, gefällt. Zumal sich die analogen Knöpfe und Hebel fühlen sich auch noch wertig anfühlen. Da sind wir schon beim Thema. Der DB12 sieht nicht nur gut aus, sondern ist ein GT mit dem man richtig Spaß haben kann. Wolfgang Gomoll; press-inform

Technische Daten 2024er Aston Martin DB12

Motor: V8-Biturbo

Hubraum (cm3): 3.982

Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 680 (500) bei 6.000

Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 800 bei 2.750 bis 6.000

Höchstgeschwindigkeit (km/h): 325

Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 3,6

Getriebe: Achtgangautomatik

Antrieb: Hinterrad

Treibstoffsorte: Super Plus

Tank (L): 78

Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.685

Abmessungen (L/B/H): 4.725 / 2.060 / 1.295 (L/B/H)

max. Ladevolumen (L): 262

Preis (Euro): 225.000

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