SimRacing - Motorsport im virtuellen Raum

Symbiose aus Motorsport und E-Sport

SimRacing - Motorsport im virtuellen Raum: Symbiose aus Motorsport und E-Sport
Erstellt am 15. September 2021

Motorsportfans können sich auf eine tolle und abwechslungsreiche Zukunft freuen. Denn neben den realen Erlebnissen im Fernsehen oder direkt an der Rennstrecke gibt es nun auch zahlreiche Möglichkeiten, die Liebe zum Motorsport virtuell als Zuschauer oder eSportler auszuleben.

Im Zusammenhang mit eSports ist SimRacing in aller Munde und nimmt eine ganz besondere Rolle in den eSportarten ein. Mit SimRacing können Fans des Motorsports ein echtes Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt, ein Rennen zu fahren. Allerdings ganz ohne die hohen Kosten und vor allem ohne die Risiken, die mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke einhergehen. Hinzu kommt, dass dieser Sport allen Menschen offensteht und es somit weder großes Talent noch jahrelange Erfahrung braucht, um mitzumachen. Nur die eSportler, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, sollten auch für SimRacing diese, für Profis wichtigen Voraussetzungen, mitbringen.

SimRacing: Der anerkannte Motorsport im virtuellen Raum

SimRacing (andere Schreibweisen: Sim Racing oder Sim-Racing) ist dem Namen entsprechend eine simulierte Rennerfahrung. Es braucht dafür einen Computer oder eine Konsole, die entsprechende Software und passende Hardware in Form von Pedalen und Lenkrad.

Das Besondere dabei ist, dass die Entwicklung bereits so weit vorangeschritten und die Simulation extrem realistisch ist. Die Strecken aus der realen Welt sind exakt vermessen und werden entsprechend detailgetreu in den Rennen nachgestellt. Auch Fahrgefühl, Beschleunigung, Bremsvorgänge und Kurvenlage sind nicht etwa wie bei einem klassischen Rennspiel nur angedeutet, sondern kommen durch präzise Berechnungen unglaublich nah an die realen Umstände heran.

Das führt auch dazu, dass SimRacing einen besonderen Stand im Bereich des eGaming hat. Denn obwohl eGames mittlerweile Profispieler hervorbringen, haben die eSports noch ein leichtes Imageproblem, da Spielerlebnis und tatsächlicher Sport noch zu weit auseinanderliegen. SimRacing hat durch den hohen Grad an Realität und durch den Einsatz im aktiven Rennsport allerdings einen Sonderstatus und ist dadurch als Sportart offiziell anerkannt.

Nicht nur in Deutschland hat sich SimRacing zu einer beliebten und anerkannten Variante des Motorsports entwickelt. Auch in der Schweiz wächst die Fangemeinde. Mit der ersten und offiziellen Schweizer Meisterschaft SWISS SIMRACING SERIES wurde ein klares Zeichen für die Anerkennung der eSports-Variante gesetzt. Realitätsnahe Simulationen von beliebten Sportarten haben es leichter, Akzeptanz als Sportart zu finden als viele andere eSport Games. Weitere Sportsimulationen wie FIFA und NBA 2K, erfreuen sich ebenfalls wachsender Beliebtheit und finden ihren Weg auch in das facettenreiche Zusatzangebot rund um sportliche Veranstaltungen: Einige breit aufgestellte Anbieter für Online Wetten in der Schweiz haben große Events rund um eSports bereits in ihr Portfolio aufgenommen – so sind Wetten auf FIFA und NBA 2K zunehmend bei Wettanbietern verfügbar. Während sich also die Spannung beim Wetten sowohl bei realen Begegnungen auf Sportplätzen und Rennstrecken als auch bei eSport-Wettbewerben erleben lässt, haben die Simulationen noch einen Vorteil: Sie ermöglichen es auch Amateuren den Nervenkitzel zu spüren, selbst im virtuellen Fahrzeug zu sitzen oder sich auf den Rasen eines großen Stadions zu versetzen.

Virtuelle Trainingsumgebungen für Profi-Rennfahrer

Gute Simulationen brauchen eine enge Verknüpfung mit der Realität: Ein Grund dafür, dass die Rennsport-Simulationen so realistisch sind, ist, dass SimRacing seinen Ursprung in echten Trainingssituationen für Profi-Fahrer hat. Training ist für Rennfahrer immer eine schwierige Sache: Die Wetterbedingungen können einen Strich durch die Rechnung machen, es gibt nur begrenzt verfügbare Rennstrecken und jeder Fahrt verbraucht enorm viele Ressourcen.

Durch Simulationen können Profi-Fahrer jederzeit an ihrem Können feilen. Und das gelingt mit SimRacing so gut, dass es mittlerweile zahlreiche Überschneidungen zwischen eGaming und Realität gibt. So brechen Fahrer aus dem realen Motorsport auch regelmäßig Rekorde beim SimRacing und einige SimRacer haben es bereits auf die echten Rennstrecken geschafft. Das zeigt noch einmal, wie sinnvoll die Verwendung von Simulationen für den Rennsport ist und vor allem, wie ernst man SimRacing nehmen sollte.

BMW macht sich stark für SimRacing

Dass SimRacing keine Spielerei ist, haben mittlerweile viele Unternehmen und Vereine erkannt. Der Deutsche Motorsportbund (DMSB) hat SimRacing offiziell als Disziplin anerkannt. Auch verschiedene Profi-Fahrer äußern sich in regelmäßigen Abständen darüber, wie sehr sie SimRacing mittlerweile als Rennvorbereitung schätzen.

Besonders BMW sticht als Unterstützer des Sports hervor. SimRacing stellt im Unternehmen eine „eigenstände Säule“ dar und man arbeitet eng mit Softwareentwicklern zusammen, um das Rennerlebnis noch realistischer wirken zu lassen. Doch damit nicht genug, BMW veranstaltet auch eigene Events in Form der BMW SIM Cups – dabei wurden jüngst über 25.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet. Auch eine eigene Trainingsumgebung wurde mit der BMW SIM Academy geschaffen. Diese wird in den kommenden Jahren per Stream und vor Ort Training für eSportler anbieten.

Diese Games prägen das SimRacing

Wer selbst beim SimRacing mit dabei sein möchte, hat die Auswahl zwischen verschiedenen Games, die gewählt werden können. Denn nicht jeder möchte gleich auf Hochleistungsniveau fahren und die Auswahl ist riesig.

Beliebte SimRacing Games sind beispielsweise Automobilista, Project Cars 3, rFactor2, iRacing und Assetto Corsa. Assetto Corsa dominiert den SimRacing Markt bereits seit einigen Jahren und ist sehr beliebt. Auch die Formula 1 Games bekommen besonders viel Aufmerksamkeit, da bei Turnieren teilweise 750.000 Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet werden. Letztlich muss aber jeder Spieler selbst entscheiden, welches Spiel ihm liegt und welche eSport-Größen er verfolgen möchte. Denn logischerweise unterscheiden sich die Rennerlebnisse vor allem anhand des Fahrzeugtyps.

eSportler oder Profi-Rennfahrer?

Nachdem nun so viel über die Vorteile und Auswüchse des SimRacings gesprochen wurde, sollte klar sein, dass es sich hier weder um eine Randerscheinung noch um eine Spielerei handelt. SimRacer trainieren mehrere Stunden am Tag, es gibt mittlerweile alle Rennvarianten virtuell (z.B. 24-Stunden-Rennen) und die Preisgelder steigen jedes Jahr an.

Doch trotzdem wird der Sport kontrovers diskutiert – das ist jedoch wenig verwunderlich, denn die gesamte eSport-Branche steht unter besonderer Beobachtung. Beim SimRacing kam es in jüngerer Vergangenheit zu Diskussionen darum, ob SimRacer als Profirennfahrer einzustufen sind. Dazu gibt es verschiedene Meinungen, doch im Allgemeinen spricht man bei SimRacern weiterhin von eSportlern. Allerdings muss auch anerkannt werden, dass die tatsächliche fachliche Leistung deutlich höher ist als beispielsweise bei Fußball- oder Basketballsimulationen.

Fazit: SimRacing als feste Größe im Motorsport

SimRacing sollte man nicht aus den Augen verlieren. Denn schon jetzt ist die Software auf einem so hohen Level, dass es kaum noch Gründe gibt, die eRennen als weniger spannend einzustufen als die realen.

Allerdings wäre SimRacing nicht dort, wo es heute ist, wenn es nicht die Unterstützung von Profi-Fahrern gäbe, die entweder selbst bei SimRacing-Turnieren antreten oder ihre Erfolge auf den realen Rennstrecken auch mit den hervorragenden Simulationen begründen. Mit der Anerkennung des Sports durch den DMSB und Investitionen von BMW, Porsche und weiteren großen Namen, wurde ein wichtiger Schritt gemacht, der SimRacing in eine vielversprechende Zukunft führt.

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