Opel: ein VW-Mann macht jetzt Opel!

Dr. Karl-Thomas Neumann zum Opel-Vorstandsvorsitzenden, GM Europe President und GM Vice President ernannt

Opel: ein VW-Mann macht jetzt Opel! : Dr. Karl-Thomas Neumann zum Opel-Vorstandsvorsitzenden, GM Europe President und GM Vice President ernannt
Erstellt am 31. Januar 2013

Die Zeiten, in denen ein Opel cool, zuverlässig oder sonst irgendwie erstrebenswert war, sind lange vorbei. Das wissen die, die jetzt in Rüsselsheim fieberhaft an der Rettung der Marke arbeiten, wohl selbst am besten. Ein Kleinwagen namens Adam allein wird die Wende wohl kaum schaffen, aber immerhin, er bekommt Verstärkung in Form eines neuen Chefs. Heute wurde Dr. Karl-Thomas Neumann zum Opel-Vorstandsvorsitzenden, GM Europe President und GM Vice President ernannt. Ein Ex-VW-Mann. Und seine Mission ist klar: Opel muss wieder sexy und erfolgreich werden.



Als ehemaliger VW-Führungskraft sollte man ja eigentlich wissen wie so etwas geht: nämlich einzig und allein über das Produkt. Erst, wenn die Autoenthusiasten wieder über eine Marke reden, wenn man sich auf der Straße wieder nach einem Modell mit Blitz umdreht, wenn 6-12 –jährige wieder von einem Opel träumen, dann kann man hoffen, wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Aber wenn schon die Fans einer Marke mehrheitlich nur von den alten Modellen schwärmen und beim Alltagsauto auf andere Fabrikate ausweichen, dann weiß der aufmerksame Beobachter, was das Stündlein schlagen hat. Das Interessante: Konzernmutter GM hat genau diese Entwicklung mit seinen Amerikanischen Marken schon einmal durchlebt und bei der Erneuerung von Chevrolet, Cadillac, Buick, Oldsmobile und Pontiac sind die beiden letzten Marken schlussendlich als unrettbar auf der Strecke geblieben.

" Ich weiß, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird."

Das Schicksal soll Opel nicht erleiden. Aber damit das nicht passiert, muss was passieren! Es müssen die richtigen Entscheidungen im Konzern her und zwar möglichst schnell. Dafür wurde Neumann mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet. Dr. Neumann wird auch das Amt des President GM Europe übernehmen. Darüber hinaus wird Dr. Neumann zum GM Vice President und Mitglied des GM Executive Committee. Er wird eine Schlüsselrolle in der weltweiten Führung von GM spielen. Also auch dementsprechend in den Clinch mit der US-Konzernführung gehen müssen. Die aber gibt sich noch lammfromm: „Opel/Vauxhall spielt eine Schlüsselrolle für den weltweiten Erfolg von General Motors“, sagte Dan Akerson, GM Chairman und CEO. „Diese Entscheidung stellt sicher, dass wir mit dem bestmöglichen Führungsteam unseren Weg zu Profitabilität und Wachstum in Europa fortsetzen.“

Dr. Karl-Thomas Neumann ist optimistisch: „Ich freue mich darauf, ein Unternehmen mit einer so reichen deutschen Automobiltradition und einem derart starken Produktportfolio leiten zu dürfen. Ich weiß, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe sein wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir den Turnaround schaffen werden – gemeinsam mit meinem Führungsteam und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Ob da die Mitarbeiter aus Bochum acu zu gehören werden, wird man dann bald sehen.

Dr. Neumann war zuletzt für die Volkswagen AG tätig, wo er von September 2010 bis August 2012 CEO und Vice President der Volkswagen Group China mit Sitz in Peking war. Zuvor hatte er weitere Management-Positionen bei Volkswagen inne, wo er im Jahr 1999 als Leiter Forschung und Direktor für Elektronik-Strategie begann. Im Dezember 2009 übernahm Dr. Neumann bei der Volkswagen AG die konzernweite Verantwortung für Elektroantriebe. Dann wird ihm auch nicht verborgen geblieben sein, dass der Ampera dem Opel-Freund keine schlaflosen Nächte bereitet. Und die meisten anderen Modelle aus dem aktuellen Portfolio wohl auch nicht. Wer sein Lebensgefühl auch über das Auto ausdrücken will, hat zu „Corsa & Co“ momentan viele Alternativen. Viel zu tun für Dr. Neumann!



Text: Thomas Ebeling

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1 Kommentar

  • Hopl

    Hopl

    Endlich mal einer, der was von Autos versteht. Ob´s bei Opel hilft, wage ich zu bezweifeln.

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