Nie war er schneller: 2021er Bentley Continental GT Speed

Zum letzten Mal als 12 Zylinder

Nie war er schneller: 2021er Bentley Continental GT Speed: Zum letzten Mal als 12 Zylinder
Erstellt am 24. März 2021

Auf der Torte fehlt noch die schmackhafte Kirsche. Und die enthüllt Bentley mit der dritten Generation seines Topmodells Continental GT Speed. Der 659 PS starke Zwölfzylinder lässt ihn zum schnellsten Serienauto in der 101-jährigen Geschichte der Briten werden. Schließt damit aber auch das Kapitel zwölf Zylinder ab.

Der Bentley Continental war 2002 das erste Modell der neuen Ära im Leben der britischen Marke, die im frühen 20. Jahrhundert von Walter Owen Bentley gegründet wurde, bevor sie 1998 als Schnäppchen an den mächtigen VW-Konzern verkauft wurde. Seinerzeit war es möglich, den Entwicklungsprozess in gerade einmal vier Jahren abzuschließen, da als Basis der VW Phaeton verwendet wurde, über den ein Gewand aus verführerischen Linien gelegt wurde, dass der Bentley-DNA entsprach. Die Dominanz in Le Mans war in den 1920er Jahren so groß, dass sich das Unbehagen der Konkurrenten in Kommentaren von Leuten wie Ettore Bugatti widerspiegelte, der den großen Siegerwagen von 1930 mit dem charismatischen 4½-Liter-Motor als den schnellsten Schwerlastwagen der Welt bezeichnete.

Bentley hat heißt Le Mans und Le Mans bedeutet Bentley

An die Tradition eines großen, massigen und schnellen Coupés knüpft der neue Continental GT Speed ebenso nahtlos wie imposant an. Optisch sind die Veränderungen im Vergleich zu den anderen GT-Modellen vergleichsweise dezent, aber ein aufmerksamer Blick kann die dunklere Lackierung des Kühlergrills, einen geänderten Stoßfänger sowie 22-Zoll-Leichtmetallräder, Speed-Logo auf dem vorderen Kotflügel und den rot beleuchteten Bentley-Schriftzug in der Einstiegsleiste des Speed entdecken.

Im luxuriösen Fahrgastraum dominiert der schwarze Ton der Alcantara- und Lederausstattungen in Verbindung mit den Kohlefaserpaneelen und den Kontrastnähten an Sitzen, Türen, Armaturenbrett und Lenkrad. Die Instrumentierung kombiniert analoge und digitale Elemente und der bekannte drehbare Mittelteil des Armaturenbretts trägt dazu bei, eine elegante Umgebung an Bord zu schaffen.

659 PS und 900 Nm maximales Drehmoment 

Beim bekannten Sechsliter-Doppelturbo stieg die maximale Leistung um 24 auf 659 PS und das maximale Drehmoment von 820 auf 900 Nm. Das reicht aus, um den Gran Tourer auf bis zu 335 km/h zu beschleunigen und ihn in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten zu lassen. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Auto handelt, das mehr als 2,3 Tonnen wiegt. Das W12-Triebwerk ist an ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt, das im Sportmodus doppelt so schnell schaltet wie in der Nicht-Speed-W12-Version. Dabei wird die Hälfte der Brennkammern in Situationen bei geringer oder ohne Gaspedalbelastung abgeschaltet, um einen moderateren Verbrauch zu ermöglichen. Dadurch werden Ein- und Auslassventile sowie die Einspritzung auf den definierten Zylindern abgeschaltet, wobei der Continental GT Speed als Sechszylinder gefahren wird.

Angepasst an die Mehrleistung und das entsprechende Plus an Fahrdynamik wurde das Luftfederfahrwerk mit seiner variablen Hinterachslenkung. Im elektronischen Stabilisierungssystem befinden sich in jedem Stabilisator leistungsstarke Elektromotoren, die in ihrer stärksten Einstellung in 0,3 Sekunden bis zu 1.300 Nm erzeugen können, um die in einer Kurve entstehenden Kräfte zu neutralisieren und die Karosserie stabil zu halten.

Auch die Bremsanlage wurde mit optionalen Karbon-Siliziumkarbid-Scheiben verbessert, die den Biss mit ihren Zehn-Kolben-Bremssätteln vorne und vier Kolben hinten intensiviert, während sie das Pedalgefühl straffer macht und die Fading-Resistenz bei intensiver Nutzung erhöht. Diese Keramik-Bremsanlage reduziert das Gesamtgewicht des Autos um stattliche 33 Kilo. Zudem wurde das Allradsystem neu kalibriert, sodass in jedem Fahrmodus eine größere Differenzierung zu den normalen Continental-Versionen erfahrbar sein soll. Die Kunden dürfte es freuen.

Baispreis für dieses Kunstwerk: ab 250.000 Euro

Der Verkauf des neuen Topmodells beginnt in der zweiten Jahreshälfte zu Preisen ab 250.000 Euro. Der aktuelle W12 aus dem Continental GT Speed wird der letzte neue Continental Zwölfzylinder in der Geschichte sein. Bentley hat bereits angekündigt, dass ab 2030 alle seine Autos 100 Prozent elektrisch sein werden. Aktuell erfindet sich die Marke komplett neu, wobei die Elektrifizierung – zumeist durch Plug-in-Hybride der gesamten Palette - bis 2026 erwartet wird sowie die Ankunft des ersten vollelektrischen Modells im Jahr 2025, das auf der Artemis-Plattform basieren wird. Deren Entwicklung wird von Audi geleitet, das seit dem 1. März Bentleys Mentor geworden ist, anstatt wie bisher von Porsche, wie Hallmark bestätigt: „In unserem aktuellen Programm nutzen drei unserer vier Modelle eine technische Basis von Porsche, die wir dann entsprechend unserer Markenwerte überarbeitet haben. In Zukunft werden wir die elektrische Plattform von Audi haben, auf der wir alle unsere Modelle entwickeln werden."

Joaquim Oliveira; press-inform

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