Nein, klassische VW-Bullis für die Hälfte, das können auch die Jungs vom Hangar 426 aus Duisburg nicht. Aber, die nach deutschen Restaurationsmaßstäben aufgebauten VW Busse aus Brasilien sind bei Licht betrachtet durchaus günstig. Speziell die im Samba Style aufgebauten T1 Busse, sind für alle, die einen solchen Bus fahren und nicht wegstellen möchten, ein echtes Sonderangebot.
Die Duisburger importieren also nicht nur klassische VW Busse, sondern achten auch darauf, dass Zustand und Ausführung europäischen Qualitätsmaßstäben entsprechen. Das ist auch deswegen kein Ding der Unmöglichkeit, weil das Angebot in Brasilien heute aktuell viel größer ist, als hier im Bulli Ursprungsland. Schließlich wurde der T1 dort noch bis 1976 gebaut.
Hangar 426 wählen die besten Exemplare als Basis und dann wird dieser Bulli nach Kundenwunsch entweder so gelassen, oder als Bus, Camper oder Bus „Samba Style“ neu aufgebaut. Prüfplakette und Gutachten – also umgangssprachlich 21er und 23er Abnahme – werden auf Kundenwunsch auch erledigt und zwar bei der DEKRA. Wenn also ein „Samba Style“-Bus gesucht wird, um mit der ganzen Familie stilvoll einen nostalgischen Wochenend-Ausflug zu unternehmen, oder den Samba-Bulli für Werbezwecke einzusetzen, dann kann Hangar 426 die perfekte Alternative zum Samba-Bulli bieten. Zumal die Brasi-Busse ab 1963 im Stil der besonders begehrten 23 Fenster-Busse ausgeliefert werden. Oder wie wäre es mit einer Mischform? T1 Chassis und Heck mit T2-Baywindow-Front vorn. Für Bulli-Freunde, denen der T1 zu wenig Kopffreiheit bietet, eine interessante Alternative.
Hinundwieder ist ja mal zu hören, dass so mancher Geschmackspolizist darauf verweist, dass die brasilianischen T1 lediglich Lizenzbauten sind und deren Abweichungen von der Wolfsburger bzw. Hannoveraner Serie eigentlich nur schwer zu tolerieren sind. Jeder hat da sicherlich seine Sicht der Dinge und richtig ist, dass die brasilianischen Busse ihren eigenen Weg gegangen sind, aber sie sind keine Kopien, Repros oder Lizenzbauten, sondern echte eigenständige Volkswagen Busse, was sie nicht minderwertig, sondern in jedem Falle interessant macht. Denn Volkswagen do Brasil war zu 100 % Volkswagen und der langjährige Chef hieß Rudolf Leiding, der auch den Sportwagen VW SP2 auf die Schiene setzte, der in diesem Jahr übrigens seinen 50. Geburtstag feiert.
Zusammen mit ihrem brasilianischen Gesellschafter wollen Michael Stephanik und Marc Rathgeber beim Hoffmann Speedster Classic Day demonstrieren, dass sie den Traum vom Bulli viel günstiger realisieren können, als erwartet, ohne dass man dabei qualitative Zugeständnisse machen muss.
Wer sich davon mit eigenen Augen überzeugen möchte, der sollte am 10. Juli zum Hoffmann-Speedster Classic Day nach Hattingen kommen, wenn das Hangar 426 Team seine Fahrzeuge präsentiert. Die Duisburger haben vermutlich aber nicht nur Busse, sondern noch eine weitere brasilianische Spezialität im Gepäck. Exklusiv für Brasilien lies Volkswagen dort den SP2 produzieren, ein luftgekühlter Sportwagen, auf Typ 3 Basis, der auch heute noch mit seinen rassigen Linien begeistert und aktuell als gefragter Klassiker immer mehr Anhänger findet. Nach unserem Kenntnisstand wird wohl mindestens ein SP2 ebenfalls nach Hattingen zu sehen sein.
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