Erdbeben bei Audi

Führungsetage des Formel-1-Projektes wird komplett ausgetauscht, Ex-Ferrari-Boss Binotto übernimmt

Erdbeben bei Audi: Führungsetage des Formel-1-Projektes wird komplett ausgetauscht, Ex-Ferrari-Boss Binotto übernimmt
Erstellt am 24. Juli 2024

In das Formel-1-Projekt von Audi kommt keine Ruhe! Nachdem zuletzt ein hartnäckiges, monatelanges Schweigen der Konzernführung zu den Austiegsgerüchten die Formel-1-Welt in Atem hielten, krempelt Audi nun noch lange vor dem eigentlichen Start die Führungsebene des Projektes komplett um. Der Deutsche Andreas Seidl, der den Einstieg im Hintergrund vorbereitete, musste ebenso gehen wie Audi-Mann Oliver Hoffmann, der mit Seidl gemeinsam (oder vielleicht auch nicht?) das Projekt vorantrieb. Der Nachfolger, der beide Positionen in sich vereint, ist ein alter Bekannter: Ex-Ferrari-Teamboss Mattia Binotto.

Audi hat vor seinem offiziellen Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2026 einen bedeutenden Führungswechsel angekündigt. Andreas Seidl, der bisherige Geschäftsführer von Sauber und damit de facto Audi, sowie Oliver Hoffmann, Audis oberster Formel-1-Chef, müssen ihre Positionen räumen. An ihre Stelle tritt der ehemalige Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, der ab dem 1. August 2024 als Chief Operating und Chief Technical Officer (COO und CTO) bei Sauber tätig sein wird.

Kompetenzgerangel mit Folgen

Die Entscheidung, Seidl und Hoffmann zu ersetzen, kommt nicht ganz überraschend. Bereits seit einiger Zeit war bekannt, dass die Vorbereitungen für Audis Formel-1-Einstieg nicht reibungslos verliefen. Während die Motorenentwicklung in Neuburg an der Donau planmäßig voranschreitet, kämpft das zukünftige Werksteam Sauber mit erheblichen Schwierigkeiten. Der Rennstall steht als einziges Formel-1-Team in der Saison 2024 noch ohne WM-Punkte da. Dies dürfte jedoch nicht der einzige Grund für den Personalwechsel sein.

Oliver Hoffmann, Generalbevollmächtigter Audi-AG

Andreas Seidl hatte Ende 2022 seinen Posten als McLaren-Teamchef aufgegeben, um seit 2023 als Sauber-Geschäftsführer die Grundlagen für den Audi-Einstieg zu schaffen. Im März 2024 wurde ihm mit Oliver Hoffmann ein Generalbevollmächtigter für das Formel-1-Projekt auf Audi-Seite zur Seite gestellt. Hoffmann, der ehemalige Entwicklungsvorstand der Audi AG, hatte zwar den Einstieg des Automobilherstellers in die Formel 1 vorangetrieben, verfügte jedoch nicht über das notwendige Know-how eines Teamchefs. Das Verhältnis zwischen Seidl und Hoffmann galt daher als schwierig, und Experten hatten den großen Knall bereits erwartet.

Andreas Seidl (Mitte)

Audi-CEO Gernot Döllner, der zukünftig den Verwaltungsratsvorsitz der Sauber Motorsport AG übernimmt, betonte die Notwendigkeit klarer Führungsstrukturen, eindeutiger Verantwortlichkeiten, reduzierter Schnittstellen und effizienter Abstimmungsprozesse, um das Formel-1-Projekt auf die Erfolgsspur zu bringen. Er dankte Seidl und Hoffmann für ihre wichtige Aufbauarbeit und ihr Engagement, mit dem sie den Einstieg in die Formel 1 bisher vorbereitet haben.

Binotto als zentrale Führungsfigur

Mattia Binotto, der neue starke Mann bei Audi, bringt über 25 Jahre Erfahrung in der Formel 1 mit. Er arbeitete rund zehn Jahre als Ingenieur in der Motorenabteilung von Ferrari, bevor er Technischer Direktor und später Teamchef wurde. Binotto wird als Chief Operating und Chief Technical Officer (COO und CTO) bei Sauber tätig sein und soll mit seiner großen Erfahrung einen entscheidenden Beitrag für Audi leisten.

Offiziell bleibt die Position des Teamchefs weiterhin offen. Seidl arbeitete im Hintergrund, während Alessandro Alunni Bravi das Sauber-Team stets als Team-Repräsentant in der Öffentlichkeit vertrat. Namen wie Mike Krack (Aston-Martin-Teamchef) und Jonathan Wheatley (Red Bulls Sportdirektor) kursieren bereits als mögliche Nachfolger. Audi hat diesbezüglich jedoch noch keine Änderungen mitgeteilt.

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