Autos werden heute nicht mehr allein über Beschleunigung, Platzangebot oder den Preis definiert. Zugegeben, diese Aspekte interessieren Kunden nach wie vor, aber zunehmend stehen Plattformen mit „elektronischen Gehirnen“ im Fokus. Spannend wird der Vergleich zwischen dem BMW iX3 und dem Mercedes CLA, die beide neue Maßstäbe setzen sollen.
Mercedes CLA: Startschuss für die neue Mercedes MMA-Plattform
Im März wird Mercedes als erstes den neuen CLA präsentieren – das Aushängeschild der neuen MMA-Plattform (Mercedes Modular Architecture). Der CLA soll Kunden für die elektrischen Modelle der Marke begeistern. Geplant sind insgesamt vier Modelle auf dieser Plattform, darunter der CLA Shooting Brake, GLA und GLB. Mit dem Auslaufen der aktuellen Frontantriebsgeneration markieren diese Fahrzeuge den Einstieg in die neue Mercedes-Welt: elektrisch als Standard, optional auch mit einem hybridisierten 1,5-Liter-Benzinmotor. Dieser wird von Kooperationspartner Geely in verschiedenen Leistungsstufen gefertigt und richtet sich an Kunden, die sich noch nicht für ein reines Elektrofahrzeug entscheiden möchten.
BMW iX3: Der Auftakt zur „Neuen Klasse“
BMW setzt dagegen auf die lang angekündigte „Neue Klasse“. Den Anfang macht Ende 2025 der BMW iX3, gefolgt von der i3-Limousine Mitte 2026. Diese neue Plattform ist speziell für Elektrofahrzeuge entwickelt und markiert den Einstieg von BMW in die Welt der „software-defined vehicles“. Vernetzte Fahrzeugarchitekturen und Hightech-Software stehen im Mittelpunkt. Das Design wurde bereits durch die Vision-Fahrzeuge „Neue Klasse“ vorgestellt, die technische Ähnlichkeit mit den kommenden Serienmodellen zeigen.
Technik und Plattformen: Der eigentliche Wettbewerb
Beide Fahrzeuge definieren sich nicht nur durch Design, Antrieb und Komfort, sondern vor allem durch ihre Plattformen und Technologien. Over-the-Air-Updates, 800-Volt-Technik und neue Ladegeschwindigkeiten prägen die Modelle.
Der Mercedes CLA bietet eine Reichweite von bis zu 750 Kilometern bei einem Normverbrauch von maximal 12 kWh/100 km. Besonders beeindruckend: In nur 15 Minuten sollen 400 Kilometer Reichweite geladen werden können. Trotz Fokus auf Elektromobilität wird der CLA 2026 auch als Verbrenner verfügbar sein, wobei ein technischer Umbau von Heck- auf Frontantrieb erfolgt.
BMW hingegen setzt auf neue runde Lithium-Ionen-Zellen, die höhere Reichweiten und Ladegeschwindigkeiten ermöglichen. Der iX3 soll zwischen 200 und 500 PS leisten, mit einem sportlichen „i3M“-Modell, das 2027 über 600 PS bieten wird. Auch hier ist ein 800-Volt-System integriert, das Ladeleistungen von über 270 kW ermöglicht.
Interieur: Displays und digitale Innovationen
Der Mercedes CLA beeindruckt mit einem durchgehenden Bildschirm, der sich über das gesamte Armaturenbrett erstreckt. In den höheren Ausstattungen kommt das neue Betriebssystem MB.OS zum Einsatz, das mit Google zusammenentwickelt wurde und zahlreiche Apps sowie ChatGPT als virtuellen Assistenten integriert.
BMW kontert mit „Panoramic Vision“, einem digitalen Infoband entlang der Windschutzscheibe, das alle Insassen mit Informationen versorgt. Ergänzt wird dies durch einen 15-Zoll-Zentralbildschirm und ein neues Betriebssystem „Operating System X“, das auf Android basiert und Drittanbieter-Apps nahtlos integriert.
Preis und Positionierung
Der Mercedes CLA dürfte bei etwa 55.000 Euro starten – ein deutlicher Unterschied zum Tesla Model 3, das bei rund 40.000 Euro beginnt. Auch innerhalb der Marke wird es spannend, denn der CLA muss sich gegen die kommende C-Klasse behaupten, die Komfort auf E-Klasse-Niveau bieten soll.
BMWs iX3 und kommende Modelle der „Neuen Klasse“ sind auf Premium-Kunden ausgerichtet und sollen das Herzstück der Marke bilden. Besonders die SUV-Modelle dürften in diesem Segment überzeugen.
Fazit: Plattformen im Fokus
Ob Mercedes oder BMW – der eigentliche Wettkampf findet nicht mehr allein auf der Straße, sondern unter der Haube statt. Vernetzung, Software-Updates und Ladegeschwindigkeiten werden zunehmend entscheidend. Sowohl der BMW iX3 als auch der Mercedes CLA setzen Maßstäbe und geben einen Vorgeschmack auf die Zukunft der Automobilindustrie.
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