Der VW Golf GTI TCR im Tourenwagen Weltcup - Vorschau

Voller Angriff für Volkswagen und Benny Leuchter in der WTCR in Marrakesch am kommenden Wochenende

Der VW Golf GTI TCR im Tourenwagen Weltcup - Vorschau: Voller Angriff für Volkswagen und Benny Leuchter in der WTCR in Marrakesch am kommenden Wochenende
Erstellt am 3. April 2019

Der Volkswagen Golf GTI TCR hat seit einigen Jahren bereits mehrfach bewiesen, dass er für Siege und Titel in den verschiedenen Meisterschaften gut ist. In der WTCR, dem Tourenwagen Weltcup, greifen in dieser Saison gleich vier GTI nach dem Titel. Nach vielen Jahren ohne deutsche Beteiligung ist nun endlich auch wieder ein deutscher Pilot am Start, und das ist kein geringerer als der VW-Markenbotschafter Benjamin Leuchter.

Mega-Aufgebot der Weltspitze

Vom 05. bis 07. April starten das Team Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport im WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup in die Saison 2019. Auf dem Circuit Moulay el Hassan in Marrakesch stellen sich Mehdi Bennani (MA), Rob Huff (GB), Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) in ihren vier Volkswagen Golf GTI TCR einem einzigartigen Starterfeld – viele Experten halten es für das stärkste Aufgebot aller Zeiten. Sieben der 26 permanenten Fahrer haben bereits FIA-Titel gewonnen: darunter Huff (Tourenwagen-Weltmeister 2012) und Kristoffersson (Rallycross-Weltmeister 2017 und 2018).

„Die WTCR ist in diesem Jahr ohne Frage die stärkste Tourenwagen-Rennserie der Welt“, sagt Volkswagen Motorsport Direktor Sven Smeets. „Hinter uns liegt eine intensive Saisonvorbereitung mit dem Golf GTI TCR, aber die echten Kräfteverhältnisse werden sich erst in Marokko zeigen. Unser Ziel sind Siege und Podiumsplätze – und natürlich möchten wir am Ende um den Fahrer- und den Team-Titel mitkämpfen. Aber bis dahin sind zehn Rennwochenenden mit insgesamt 30 harten Rennen zu meistern.“

Vielversprechende Vorbereitung

Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya (E) haben das Team Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport die Vorbereitungen für den Saisonstart im WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup abgeschlossen. Vor dem Saisonauftakt am 06. und 07. April in Marrakesch (MA) standen für Mehdi Bennani (MA), Rob Huff (GB), Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) auf der Formel-1-Strecke zweitägige Testfahrten mit den vier Volkswagen Golf GTI TCR auf dem Programm.

In Barcelona testete das Team zum ersten Mal mit allen vier Einsatzautos. Huff belegte im Zeitentableau als bester Volkswagen Fahrer den elften Rang. „Die Rundenzeiten waren für uns bei diesem Test sekundär“, sagt Fabrice van Ertvelde, Projektleiter WTCR bei Volkswagen Motorsport. „Wir haben die Tage in Barcelona genutzt, um die Fahrzeuge perfekt für Marrakesch vorzubereiten.“ Am ersten Testtag standen vor allem die Vorbereitung von Reifen und Bremsen im Vordergrund. „Zum Abschluss haben wir einen Renntag simuliert. Wo wir letztendlich stehen, wird erst der Saisonauftakt zeigen“, resümiert van Ertvelde.

Benny Leuchter hält die deutsche Fahnen hoch

Für Benjamin Leuchter geht mit dem Start in der WTCR ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Ich bin unglaublich dankbar, dabei zu sein“, sagt Leuchter. „Es sind viele neue Eindrücke, aber ich versuche, schnell zu lernen. Das Team hilft mir dabei sehr.“ Im Hinblick auf seine Erwartungen sagt der Volkswagen Fahrer: „Der Auftakt wird sehr wichtig. Danach möchte ich mich von Rennen zu Rennen steigern und auf der Nordschleife eine Rolle bei den Podiumsplätzen spielen. Mir ist klar, dass ich als Rookie nicht gleich um Siege fahre, sonst hätten die anderen Fahrer in den vergangenen Jahren etwas falsch gemacht.“

Für den einzigen WTCR-Starter aus Deutschland wird es unter anderem darauf ankommen, den neuen Yokohama-Reifen schnell zu verstehen und ihn bestmöglich einzusetzen. „Zum Reifen, den ich in der TCR Germany gefahren bin, gibt es große Unterschiede“, erklärt der Duisburger. „Der Yokohama-Reifen hat sofort ein hohes Grip-Level, lässt dann aber schneller nach. Daher muss man noch genauer das optimale Grip-Fenster treffen.“ Alle Fahrer starten auf dem gleichen Kenntnisstand, da der Reifen eine Neuentwicklung ist.

Benny Leuchter hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er unbestritten einer der schnellsten TCR-Piloten der Welt ist. Das haben nicht zuletzt seine Titel auf der Nürburgring Nordschleife oder die erfolgreichen Einsätze in der TCR Germany gezeigt. Zudem kennt er als Volkswagen Entwicklungsfahrer den Golf GTI TCR wie kein zweiter und ist ein absoluter Experte in Sachen Fahrzeugabstimmung. Ihm ist schon in seiner Debüt-Saison sehr viel zuzutrauen.

Rob Huff - Die Legende

Rob Huff ist eine lebende Tourenwagen-Legende. 2005 gehörte der Brite zu den Gründungsmitgliedern der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), dem Vorgänger des WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup. Die Saison 2019 wird seiner Meinung nach die härteste in der Geschichte. „Das Fahrerfeld ist wirklich beeindruckend, mit Sicherheit das Beste, das es jemals gab“, sagt Huff. „Im vergangenen Jahr haben sieben oder acht Fahrer um den Sieg gekämpft, 2019 sind es sicherlich doppelt so viele.“

Mit der Vorbereitung ist der WTCC-Champion von 2012 zufrieden: „Wir gehen in diesem Jahr mit vier Golf GTI TCR an den Start. Das bringt uns als Team natürlich Vorteile. Mehr Fahrer, mehr Daten, mehr Möglichkeiten Dinge auszuprobieren. Ich hoffe, dass sich das auf der Strecke in Ergebnissen niederschlägt. Mehdi und ich haben uns im vergangenen Jahr einige Male unter Wert verkauft, aber wenn ich meine Leistungen im Qualifying verbessern kann, sollten wir in diesem Jahr auch das wahre Potenzial des Golf GTI TCR zeigen können.“

Wie stark ist WRX-Champion Kristoffersson?

Mit dem Lokal-Matador im Marrakesch Medi Bennani sowie dem Rallycross-Weltmeister Johan Kristoffersson hat das Team zwei weitere sehr heiße Eisen im Feuer. Vor allem Kristoffersson hat eine irrsinnig schnelle Lernkurve und hat bereits in der WRX-Meisterschaft gezeigt, dass er ein akribischer Arbeiter und pfeilschneller Pilot ist. Auf ihn muss man - nach einer gewissen Eingewöhnungszeit - ganz sicher achten.

Anpassungen im Detail: die Neuerungen in der WTCR 2019

In der Saison 2019 warten im WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup einige Änderungen auf das Team Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport. Die erste Neuerung sticht gleich ins Auge: Es werden vier statt bisher zwei Golf GTI TCR starten – die ab diesem Jahr festgeschriebene Maximalanzahl an Fahrzeugen pro Hersteller. Da ein Team nur aus zwei Autos bestehen darf, treten Mehdi Bennani (MA) und Rob Huff (GB) gemeinsam im Team Sébastien Loeb Racing Volkswagen Motorsport an. Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) fahren für das Team Sébastien Loeb Racing Volkswagen.

Ein wenig erweitert und vor allem deutlich vereinfacht wurde das Punktesystem: In diesem Jahr erhalten die ersten 15 Fahrer Zähler für die Gesamtwertung (2018 nur die Top 10). Zudem haben nun alle Rennen dieselbe Gewichtung bei der Punktevergabe. So erhält beispielsweise der Sieger eines Laufes immer 25 Zähler (bislang Rennen 1: 27, Rennen 2: 25 und Rennen 3: 30). Neu ist auch, dass die fünf schnellsten Fahrer im Qualifying für das erste Rennen Punkte erhalten. Zusätzlich richtet sich in Q3 die Startreihenfolge nun nicht mehr nach den Zeiten aus Q2. Stattdessen darf der schnellste Fahrer nun selbst entscheiden, wann er auf seine letzte schnelle Runde geht.

FACTS:   
Rennen: 1-3
Veranstaltungsort: Circuit Moulay El Hassan, Marrakesch, Marokko     
Datum: 5. bis 7. April     
Länge: 2,971 Kilometer  
Zeitzone: GMT +1 Stunden   
Rennen 1 Distanz: 18 Runden (53,478 Kilometer)   
Rennen 2 Distanz: 18 Runden (53,478 Kilometer)    
Rennen 3 Distanz: 21 Runden (62,391 Kilometer)

WTCR Qualifying Rundenrekord: Gabriele Tarquini (Hyundai i30 N TCR) 1: 24.316 Minuten (126.8 km / h), 08.04.18
WTCR-Rundenrekord: Gabriele Tarquini (Hyundai i30 N TCR) 1: 26.150 (124.1 km / h), 08.04.18

Vorläufige Zeiten:            

Samstag, 6. April:                         
– Freies Training 1: 09.00-09.45 Uhr
– Freies Training 2: 11.00-11.30 Uhr               
– Erstes Qualifying: 13.00-13.40 Uhr                          
– Rennen 1 (18 Runden): 16.50 Uhr;             
– Rennen 1 Podium: 17.25 Uhr

Sonntag, 7. April:               
– Zweites Qualifying Q1: 11.00-11.30 Uhr
– Zweites Qualifying Q2: 11.35-11.50 Uhr
– Drittes Qualifying Q3: 12.00 Uhr
– Rennen 2 (18 Runden): 16.45 Uhr
– Rennen 2 Podium: 17.20 Uhr
– Rennen 3 (21 Runden): 18.15 Uhr  
– Rennen 3 Podium: 18.55 Uhr

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community