Augen auf beim Kauf von günstigen Autoersatzteilen im Internet!

So erkennst du gefälschte Autoteile

Augen auf beim Kauf von günstigen Autoersatzteilen im Internet!: So erkennst du gefälschte Autoteile
Erstellt am 1. Februar 2019

Das Internet hat das Kaufverhalten der Menschen sowie die Märkte innerhalb weniger Jahre stark verändert. Statt verschiedene Geschäfte aufzusuchen oder diverse Händler zu kontaktieren, um Preise zu vergleichen und einzukaufen, geschieht dieses bequem von zu Hause oder dem Arbeitsplatz aus. Autofahrer bilden dabei erst recht keine Ausnahme. So suchen nicht nur VW-Besitzer günstige neue Ersatzteile wie beispielsweise Bremsbeläge oder Bremsscheiben und attraktive Werkstattangebote für ihren Golf oder Tuareg längst online. Entsprechend ist der Online-Markt gewachsen. Nicht immer sind seriöse Anbieter oder Qualitätsware dabei. Daher gilt: Augen auf im Internet; um gefälschte Autoteile von Originalteilen zu unterscheiden, bedarf es ein wenig Erfahrung und zum Teil Fachkenntnis.

Werden Autoteile zu billig angeboten, gibt es meist einen Haken

Qualität hat ihren Preis, aber ein Preisvergleich lohnt sich dennoch immer. Im Automotive Market ist dieses nicht anders. Auf der Suche nach dem richtigen Kfz-Bauteil für euren Volkswagen können Autofahrer dennoch fündig werden und günstig kaufen. Gerade bei sicherheitsrelevanten Komponenten wie Bremsen, Lenkung oder dem Fahrwerk sollten jedoch keine Kompromisse gemacht werden, denn auf sie muss schließlich jederzeit Verlass sein. Hier fährt man mit Originalteilen oder hochwertigen Produkten aus dem Aftersales-Bereich und mit Produkten renommierter Hersteller einfach besser.

Hohe Preisunterschiede sind nicht selten

Ein wenig Recherche vor der Bestellung lohnt sich, um ein Gefühl für einen annehmbaren Preis zu bekommen. Ratsam ist es daher, Preisvergleiche durchzuführen und die Preisspanne des gesuchten Artikels herauszufinden. Unterschreitet jedoch ein einziges Angebot die bisherigen noch deutlich, sollte man wachsam sein, aber nicht unbedingt misstrauisch, denn große Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern kommen nicht selten vor. Denn jeder Händler kauft beim Großhändler oder direkt beim Hersteller zu unterschiedlichen Konditionen bzw. Mengen ein und dadurch entstehen schon mal schnell hohe Unterschiede der einzelnen Angebote einzelner Artikel.

Das ganze Produktportfolio der Autoteile im Herstellerkatalog

Welche Bauteile gibt es für ein bestimmtes Automodell von z. B. VW überhaupt? Ein aktueller Herstellerkatalog verschafft den Überblick und sollte zum Vergleich der Online-Recherche hinzugezogen werden. Ist ein bestimmter Artikel überhaupt nicht im Herstellerkatalog aufgeführt, aber bei einem Online-Anbieter vorhanden, ist Vorsicht angebracht. Denn dann ist es höchstwahrscheinlich kein Original-Bauteil vom Hersteller. Grundsätzlich ist dies aber kein Ausschlusskriterium, denn natürlich stellen auch andere Autoersatzteilhersteller z. B. Bremsbeläge für einen Golf oder Passat her. Die Qualitätsunterschiede können dabei allerdings enorm sein. So gibt es zum Beispiel Plattformen, welche die Preise vieler Anbieter und Artikel vergleicht. Legt man großen Wert auf vorgegebene Qualitätsstandards, nutzt man hier einfach solche Suchen aus. Bei den Premiummarken kann man sich dann ziemlich sicher sein, dass man hochwertige Artikel angeboten bekommt und bei der nächsten Vollbremsung nichts schief geht. Wird ein Artikel dennoch ungewöhnlich günstig angeboten, hilft oftmals ein Blick auf die aktuellen Händlerbewertungen oder eine Recherche bei Google über den Anbieter.

Skepsis ist allenfalls angebracht, sobald ein einzelner Artikel angeboten wird, welcher sonst nur als Kit erhältlich ist. So werden z. B. Bremsscheiben oder Bremssättel bei dem Experten für Bremskomponenten der Marke Brembo ausschließlich nur paarweise verkauft.

Vorsicht vor Nachbauten aus Fernost

Kaum zu glauben, welche minderwertige Qualität zum Teil in den asiatischen Ländern für den Autoteilemarkt produziert wird. So erfuhren nicht nur Spezialisten vom ADAC von sehr schlechten Radlagern aus China, hergestellt aus minderwertigem Material, waren diese darüber hinaus noch fehlerhaft codiert und billigst verpackt. Das wiederum führte nicht nur zu schwerwiegenden Problemen der Antiblockiersysteme, sondern auch zur Gefahr im Straßenverkehr. In einer brenzligen Situation kann das lebensbedrohlich sein.

Das Millionengeschäft mit Fälschungen – nur bei Autoteilen – ist enorm

Nicht nur in der Autobranche leiden viele Unternehmen finanziell erheblich unter gefälschten Produkten, die dreist kopiert und mit äußerst minderwertiger Qualität in den freien Handel gebracht werden. Jahr für Jahr verlieren deutsche Konzerne auf diese Weise Milliarden Euro. 41 Millionen rechtsverletzende Produkte im Wert von 670 Millionen Euro stellten EU-Zollbeamte allein im Jahr 2016 sicher. Gefälschte oder plagiierte Produkte machen bis zu 5 Prozent des Importes in die EU aus; so schätzt der OECD. Aus China kommen dabei die meisten. Geht es um Profit, ist den Fälschern jedes Mittel recht. An gesetzlich vorgeschriebenen Normen und Mindeststandards vergeuden sie dabei keine Gedanken. Dass dies für potenzielle Käufer solcher Produkte durchaus gefährlich sein kann, interessiert in diesem Moment niemanden. Gerade bei neuen oder auch gebrauchten Autoteilen müssen sich Autofahrer jedoch auf die Einhaltung der Mindeststandards mit hoher Qualität verlassen können.

Autoteile: Original oder Fälschung? Auf Brandings achten

Zahlreiche Unternehmen der Automobilbranche und des Automotive Market schützen ihre hergestellten Produkte bereits. So kennzeichnen sie diese z. B. mit verschiedenen Brandings wie Hologrammen, Seriennummern, Prüfziffern oder 2-D-Codes. Das Problem ist jedoch, dass die Fälscher dies ebenfalls kopieren. So mancher Hersteller versieht seine Produkte mit Prüfnummern, die Kunden frei rubbeln und dann online überprüfen können. Erklärt der Hersteller bei der Kontrolle diese Prüfnummer für ungültig, ist das Autoteil garantiert ein Plagiat.

Obwohl Ersatzteile deutlich teurer wurden, ist Qualität gefragt

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stiegen die Preise für Ersatzteile seit Anfang 2016 um etwa 10 Prozent. Von Januar 2013 bis zum August 2018 wurden Autoteile wie Rückleuchten gar um 48 % teurer. Dennoch war den Autofahrern auch im Jahr 2017 Qualität bei den Autoteilen enorm wichtig. Laut dem KÜS-Trend-Tacho standen Originalersatzteile sowie Produkte renommierter Hersteller weiterhin hoch im Kurs. Vertrauen schenkten mehr als die Hälfte den Originalteilen des Herstellers. Auf Markenprodukte namhafter Hersteller bauten dagegen immerhin 46 Prozent.

Ob die steigenden Kosten der Autoteile zu mehr Fälschungen bei verschiedenen Kfz-Komponenten verführen, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass Fälscher nicht aufhören werden, Plagiate und minderwertige Qualität herzustellen. Nicht nur beim Kauf im Internet von neuen und gebrauchten Kfz-Ersatzteilen sollten Autofahrer daher die Augen offen halten. Werden Autoersatzteile im Internet ungewöhnlich günstig angeboten, dann lieber Finger weg, wenn es um sicherheitsrelevante Bauteile geht.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community