Audi will sich von seinen Sportwagen doch nicht ganz verabschieden. Im Vorfeld der IAA zeigen die Ingolstädter die elektrische Neuauflage des Audi TT. Eng mit dem zukünftigen Porsche Boxster verwandt, dauert er jedoch wohl noch fast drei Jahre, ehe die Fans der vier Ringe die neue Sportlichkeit genießen können.
Die Idee von der Neuauflage eines TT oder eines R8 schlummert schon längere Zeit in den elektronischen Datenbanken von Audi. Das Problem sind weder Design noch die Technik, sondern schlicht die schwierige Marktlage, denn mit den vergleichsweise kleinen Stückzahlen eines Sportcoupés oder eines Roadsters lässt sich heutzutage kaum mehr Geld verdienen. Gründe, weshalb sich auch Modelle wie BMW Z4, Toyota Supra, Mercedes SLC oder das Doppelpack aus Porsche 718 als Cayman und Boxster vom Markt verabschiedet haben. Audi wagt nunmehr den Neustart und zeigt mit dem Concept C noch vor der Internationalen Automobil Ausstellung in München die Studie eines zweisitzigen Elektrosportlers, der sein Klappdach gekonnt öffnen kann und auf Knopfdruck so vom Coupé zum Targa mutiert. Ein zukünftiges Modell, dass in Personalunion Audi TT und R8 nach deren Produktionseinstellungen ersetzen soll.
Technisch dürfte die Neuauflage des Audi TT eng mit dem Porsche 718 verwandt sein, den die Stuttgarter vor einigen Monaten erst einmal deutlich nach hinten verschoben haben. Vor Mitte / Ende 2027 dürfte das neue Zwillingspärchen aus Cayman und Boxster kaum bei den Porsche-Händlern stehen. Ebenso wie das vermeintliche Zuffenhausener Zwillingsmodell hat das Audi Concept C mit seinem ebenso puristischen wie kraftvollen Designauftritt ein großes Problem: wenn schon ein Sportcoupé oder gar Roadster, Targa oder Cabrio – dann wollen die Kunden hier aktuell kaum eine Elektroversion, sondern einen ebenso leistungsstarken wie emotionalen Verbrenner. Keine leichte Aufgabe für den kommenden TT-Nachfolger, dessen gefälliger Purismus ebenso überrascht wie die optische Abkehr von den Quattro-Designs vergangener Studien, die es trotz großer Gefälligkeit nicht in die Serie schafften.
Sind die betont kleine Taillierung und die wenig ausgestellten Radhäuser vorn wie hinten ein Indiz dafür, dass das Serienmodell hinter dem Concept C nur mit einer elektrisch angetriebenen Hinterachse auskommen muss? Für einen elektrischen Porsche Cayman / Boxster ist dies trotz völlig neuer Leistungsklasse vielleicht noch machbar, da es einen großen Bruder Porsche 911 gibt. Aber einen Audi Sportwagen kann man sich kaum ohne Quattro-Power vorstellen.
Dabei will der Audi Concept C mehr sein als der Ausblick auf die kommende TT-Generation, sondern soll eine neue Designsprache der Ingolstädter einleiten. Diese besteht aus einem vertikalen, steil stehenden Kühlerelement (sogenannter „vertical frame“) und schmalen Lichteinheiten, die sich eben auch in künftigen Limousinen, Kombis und Crossovern wiederfinden sollen. Der Purismus außen setzt sich auch im Innern fort, wo die Ingolstädter trotz historischer Remiszenzen zum Beispiel auf die rotbraunen Mokassin-Ledersitze verzichteten und die beiden Insassen auf seelenlosen Sitzschalen nach Polestar- oder Volvo-Vorbild Platz nehmen.
Zudem dürften in Zeiten dauerpräsenter Digitalisierung auch feste Bildschirme im Innern gesetzt sein und der ausfahrbare 10,4-Zoll-Zentralbildschirm der Studie wird wohl eine Designspielerei der Ingolstädter Kreativabteilung sein. Die betont flache Sitzposition ermöglicht dabei ein Batteriepaket, dass sich nicht im Unterboden, sondern insbesondere hinter der Fahrgastzelle befindet. Das bringt echte Roadster- und Sportwagengene, könnte in der Realität wie bei der Studie jedoch einen offenen Rücken kosten. Ob es das ebenfalls in die Serie schafft – man darf gespannt bleiben. Wichtiger wäre, dass es eine der zahllosen Konzeptstudien mit dem Audi-Logo einmal in die Serie schafft. Stefan Grundhoff; press-inform
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