Achtung Tesla Model Y, jetzt kommt der Ford-Abfangjäger! Der Ford Mustang mach E-GT feuert mit 465 PS und 830 Newtonmeter auf den amerikanischen Konkurrenten.
Der Ford Mustang Mach-E kommt mit zwei Antriebsvarianten und zwei Batteriegrößen nach Europa. Doch die Über-Version Mach-E GT mit 465 PS steht schon vor der Tür. Trotz dieses PS-Feuerwerks setzen die Kölner bei der Elektrifizierung auf Plug-in-Hybride.
Der 2.2 Tonnen schwere Elektro-Crossover knallt innerhalb von 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Mit seiner 98,7-kWh-Batterie (88 kWh netto) kommt Fords Vorzeigeelektriker bis zu 490 Kilometer weit. „Das ist die Spitze der Ford-Elektromodelle“, sagt Ford-Europachef Stuart Rowley. Mitte nächsten Jahres rollt der Elektro-Fighter zum Händler.
Etwas früher, nämlich im Frühjahr, sind die zivileren Mach-E-Versionen erhältlich, von denen Ford jetzt den Technikschleier gelüftet hat. Das Elektro-SUV Coupé wird mit zwei Batteriegrößen angeboten, mit 75 kWh (netto 68 kWh) sowie den erwähnten 98,7 kWh (88 kWh netto). Damit sind Reichweiten zwischen 440 Kilometern und 610 Kilometern möglich. Neben den beiden Antriebsarten Allrad- und Heckantrieb gibt es verschiedene Leistungsstufen: 198 kW / 269 PS (430 Nm), 216 kW / 290 PS und 258 kW / 346 PS (580 Nm). Außerdem wird das Elektromobil die neueste Version des Infotainments haben. Im Zentrum des Sync4-Systems steht ein 15 Zoll großer Tablet-Touchscreen, der sich in der Mitte des Autos befindet. Tesla lässt grüßen.
Besonders stolz sind die Techniker auf das Rekuperationssystem, das sehr effizient Energie in die Stromspeicher pumpen soll. „Das ermöglicht uns, Reichweiten bis zu 610 Kilometern zu realisieren“, freut sich Technikchef Matthias Tonn. Auf dem Beifahrersitz des Mach-E mit Allradantrieb zeigte sich das Energiewiedergewinnungssystem von seiner besten Seite. Das „One Pedal“-Fahren war in der Innenstadt problemlos möglich. Das bieten aber andere BEVs auch. Die drei Fahrmodi „Active“, „Leise“ und „Entfesselt“ zeigten beim Beschleunigen einen spürbaren Unterschied. Das Fahrwerk erschien ausgewogen und nicht zu straff abgestimmt, aber eine Testfahrt, die über schlechte Straßen führt, sollte Auskunft darüber geben.
Das neue Sync4 -System machte einen deutlich besseren Eindruck als das aktuellen Ford-Infotainment, zumindest, was die Intuitivität der Bedienung angeht. Interessanterweise setzen die Techniker bei Ford auf ein recht kleines Cockpit und kein Head-up-Display. „Meiner Ansicht nach lautet die Frage: entweder oder. Wenn ich ein Head-up-Display habe, dann werden da alle Informationen dargestellt, die sonst im Cockpit zu sehen sind und umgekehrt“, erklärt Matthias Tonn.
Bei der Elektrifizierung gehen die Kölner, ermutigt durch die sehr guten Verkaufszahlen des Ford Puma Mildhybrid, stramm voran. Ende dieses Jahres sollen 13 elektrifizierte Fahrzeuge das Modellportfolio zieren, bis Ende 2021 soll diese Zahl auf 18 angewachsen sein. Neu dabei sind auch der Galaxy und S-Max. Neben dem Mach-E soll der Transit als BEV für Umsätze sorgen. „Das wird ein Zwei-Tonnen-Transporter“, freut sich Ford-Deutschland Vertriebsleiter Jans-Jörg Klein über die Nutzlast-Fähigkeiten des vollelektrischen Transits.
Die Vorgaben der EU, bis 2030 den CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2021, um 50 Prozent zu reduzieren, treibt die Ford-Manager um. Für sie sind Plug-in-Hybride der Schlüssel, dieses Ziel zu erreichen. „Damit diese Ziele erreicht werden, müssen mehrere Rahmenbedingungen erfüllt werden. Die Ladeinfrastruktur muss passen und vor allem müssen die Elektroautos bezahlbar sein“, fasst Hans-Jörg Klein die Parameter des Automobilbauers zusammen.
Plug-in Hybride sehen manche skeptisch, um diese Klimavorgaben zu erreichen. Die Nachfrage nach diesen Modellen würde hauptsächlich vom Steuervorteil getrieben, lautet ein Kritikpunkt. Den Vorteil der rein elektrischen Mobilität würden nicht viele Fahrer nutzen und die Batterie ungenutzt lassen, so die Annahme. Dem widerspricht Stuart Rowley: „Unsere Daten zeigen, dass die elektrischen Fahrmöglichkeiten bei den Plug-in Hybriden durchaus genutzt werden“. Das bezieht sich aber nur auf die Fahrzeuge seiner Marke. „Wenn die Plug-in Hybride geladen werden, bieten sie in den Städten die gleichen Vorteile wie ein rein elektrisches Automobil“, sagt Hans-Jörg Klein und schiebt kämpferisch nach: „Mobilität in den Städten zu verbieten ergibt keinen Sinn!“ Aber letztendlich entscheide der Kunde, welches Konzept sich durchsetzt.
Wolfgang Gomoll; press-inform
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