Der K70 hatte es einst nicht leicht und steht auch in der Tuningwelt unter einem wenig beachteten Stern. Dennoch gelingt es Einzelgängern immer wieder, sich über die Grenzen aller Ignoranz hinweg zu setzen und ein imposantes Projekt auf die Beine zu stellen. Selbst wenn sich Freunde des gängigen Tunings dabei gelegentlich auf die Schippe genommen fühlen.
Manch einer vermutet beim Anblick des eckigen K70 einen Prototypen oder ein Vorserienmodell aus den frühen Siebzigern. Andere wiederum gehen achtlos an diesem Moskvich vorbei. Für dieses gewisse Etwas liebt Paul seinen Volkswagen.
Mit seinen 100 PS schien der Wagen anno 1974 nicht gerade untermotorisiert, angesichts der kantigen Form relativierte sich das jedoch wieder. Zum Rasen baute VW, respektive NSU, den Wagen auch nicht. Eher zum gemütlichen Gleiten.
Heute kein Reisser, damals Topmotorisierung der 100PS Vierzylinder.
Dank Eigenbau-Fahrwerkslösung konnte Paul seinen K70 glatte 14 Zentimeter tiefer legen!
Ein langer Radstand, der damit verbundene Komfort und sehr sicheres Fahrverhalten waren die Pluspunkte. Etliche Kinderkrankheiten waren es dann, die den Erfolg vereitelten. Kein Grund für Paul Schipper, achtlos an dem sonnengelben Modell vorbei zu laufen. Vielmehr erkannte der Niederländer das Potenzial der kantigen Limousine und setzte es gekonnt in die Tat um.
K70-Fahrer sind immer auf der Suche nach Ersatzteilen.
Das 1973 vorgestellte 100PS-Modell hört auf den Zusatz LS.
Der Erfolg gibt ihm recht. Wo immer Paul und sein K70 auftauchen, drehen sich die Köpfe reihenweise herum. Es gibt ja auch einen guten Grund. Der Wagen kommt einfach nur mega-lässig daher. Viele wissen gar nix damit anzufangen, andere wundern sich über die satte Tieferlegung.
Dies vorweg: Die Lösung, mit welcher das Gefährt satte 14 Zentimeter in die Knie gezwungen wurde, lässt sich nicht im Laden kaufen. Vielmehr konstruierte Paul eine schraubbare Lösung aus gekaufter und originaler Ware.
Der Konzernverwandtschaft war es auch vor über 30 Jahren zu verdanken, dass Porsche-Felgen an die Achsen passten. Der Lochkreis von 5x130 machte es möglich. Vorne drehen sich 7x16, hinten sind es 8x16 mit jeweils 195/40er Dunlops an den Achsen.
Fuchs, Du hast den Lochkreis gestohlen: Dank passendem Mass passen auch die Porsche-Füchse.
Im Innenraum dominiert schwarzes Kunstleder.
Der Innenraum kommt noch genauso daher wie anno 1974. Schwarzes Kunstleder für die Sitze. Ein Becker Europa für die Ohren. Es kann zwar nicht mit aktuellen Moniceivern mithalten, alles andere wäre in so einem Auto aber auch frevelhaft. Ohnehin braucht es nicht viel Musik, die anerkennenden Ahs und Oohs sind Wohlklang genug für Pauls Ohren und der beste Beweis, dass man auch mit Zurückhaltung richtig fahren kann.
Weitere Themen zum K70 findet ihr hier!
VAU-MAX kompakt
Fahrzeugtyp: VW K70 LS Typ 48
Baujahr: 1974
Karosserie: Limousine, Originalzustand, Radhäuser bearbeitet, Originallack Sonnengelb L13K
Räder & Reifen: Porsche-Fuchsfelgen in 7x16 und 8x16, Dunlop SP9000 in 195/40 R16
Fahrwerk: Eigenbau-Fahrwerk mit 140mm Tieferlegung
Motor: 1807 cm³, Vierzylinder, Bohrung x Hub = 87 x 76mm, Verdichtung 9,5:1, Solex Flachstrom-Doppelvergaser 40 DDH, 74 kW (100 PS) bei 5300 1/min
Bremsen: original
Innenraum: originale schwarze Kunstlederausstattung
ICE: Becker Europa Radio
49 Bilder Fotostrecke | Kanti Roads: VW K70: Ein echter Exot aus Wolfsburg: Aufgearbeiteter und getunter K70
4 Kommentare
Dergordon
25. Juni 2014 21:16 (vor über 10 Jahren)
K70mustgo
12. Juli 2011 16:52 (vor über 13 Jahren)
K70mustgo
12. Juli 2011 16:52 (vor über 13 Jahren)
Deicker
30. September 2009 18:23 (vor über 15 Jahren)
Schreibe einen Kommentar