In diesem Pirelli Golf, da sitzt der Wurm drin!

Das sind die Erkennungsmerkmale des gesuchten Golf-Sondermodells

In diesem Pirelli Golf, da sitzt der Wurm drin!: Das sind die Erkennungsmerkmale des gesuchten Golf-Sondermodells
Erstellt am 12. Januar 2016

Gut 10.000 Mal hat Volkswagen den Golf 1 GTI Pirelli gebaut. Wie viele davon heute noch unterwegs sind, weiß keiner so genau. Zu viele „Fälschungen“ sind unterwegs, die aus einem normalen GTI einen echten PiGo machen. VAU-MAX.de zeigt am 1983er Golf GTI von Alexander Wurm, was einen echten Pirelli-Golf ausmacht und was nicht.

Wer heute einen GTI der ersten Baureihe besitzt kann sich freuen. Eine ganz besondere Aura umgibt dabei die Pirelli-Sondermodelle, die bei den Fans gefragter denn je sind. Dabei liegen die Unterschiede wirklich nur im Detail, um nicht zu sagen im Kleingedruckten.

Gleiche Technik und trotzdem besonders

Technisch nehmen sich der Pirelli GTI und sein gewöhnlicher Bruder nichts. Beide werden vom 112 PS starken 1,8-Liter-Motor 8V angetrieben. Lenkung, Fahrwerk und Innenausstattung sind ebenfalls identisch. Und dennoch hat es der Pirelli-Golf geschafft, den Normalo-GTI abzuhängen.

Mit dem Sondermodell versuchten die Wolfsburger den Verkaufserfolg des ersten GTI auf ein weiteres Level zu heben. Dass sie mit dem PiGo einen wahren Kult schaffen würden, dass hat 1983 wohl kaum jemand geahnt.

Auch 1983 wurde nur mit Wasser gekocht

Im Gegensatz zum gewöhnlichen GTI rollte der Pirelli auf ein Zoll größeren Felgen vom Band. Zusammen mit dem Reifenhersteller entstand die heute legendäre Pirelli-Felge mit dem charakteristischen P im Design. Statt auf 13 Zoll standen die Pirellis auf 6 x 14 Zoll großen Felgen, passend dazu fiel die Bereifung in 185/60 R14 aus, die Pirelli ebenfalls lieferte.

Zierstreifen, wie sie am Serien-GTI zu finden sind, fehlen beim Pirelli immer. Dafür kann der PiGo -je nach Ausführung - mit lackierten Radlaufverbreiterungen und Stoßstangen glänzen, zumindest wenn sich der Käufer damals für den Farbton Alpinweiß, Marsrot, Lhasametallic oder Heliosblaumetallic entschieden hat. Bei den Farben Schwarz und Diamantsilbermetallic waren die Stoßstangen hingegen immer schwarzem Kunststoff ausgeführt. Wer seinen Pirelli in einer ganz anderen Farbe wollte bekam ohnehin nur schwarze Stoßstangen. Lange galten diese PiGo als Fälschungen, sie sind es aber nicht.

Da der Pirelli parallel zum GTI gebaut wurde, ist der Echtheitsnachweis etwas schwerer zu erbringen. Allein über die Fahrgestell-Nummer lässt sich dieser heute nicht mehr erbringen. Wer keine originalen Unterlagen mehr hat und ganz sicher gehen will, wird um eine Abfrage bei Volkswagen nicht herumkommen. Die Codes W65 und W64 in der Fahrgestell-Nummer sind kein eindeutiges Indiz dafür, ob es sich um einen Pirelli handelt oder nicht.

Auf den Ausstattungscode kommt es an

W65 oder W64 müssen in den Ausstattungscodes auf dem Aufkleber im Heckblech oder dem Serviceheft auftauchen, nur dann ist klar, dass es sich um einen echten PiGo handelt. Neben den lackierten Anbauteilen, oder auch nicht, verfügt der Pirelli über ein paar weitere Erkennungsmerkmale wie beispielsweise das Vierspeichen-Lederlenkrad oder die Multifunktionsanzeige.

Pirelli als Traumwagen

72 Bilder Fotostrecke | In diesem Pirelli Golf, da sitzt der Wurm drin!: Das sind die Erkennungsmerkmale des gesuchten Golf-Sondermodells #01 #02 Alexander Wurm hat seinen PiGo bereits im Jahr 2001 in einer Scheune im Originalzustand gefunden. Trotz des rostfreien Zustands war eine Restaurierung ein klares Muss. Schon in seiner Jugend träumte der 42-Jährige vom Sondermodell in Lhasagrünmetallic. Sein 50 Mark-Scheunenfund wurde jedoch erst im Zuge des Neuaufbau zu seinem Traumwagen.

Statt dem serienmäßigen Alpinweiß musste es für den VW-Fan auch die Farbe seiner Träume sein. Der Lackierer war allerdings etwas übereifrig und überzog nicht nur die Spiegelkappen mit dem neuen Farbton sondern die beim Pirelli ansonsten nicht lackierten Füße gleich mit. Aber das war halb so wild, denn Alexander hatte noch einen Satz auf Lager.

Ebenfalls ein nicht hundertprozentiger Pirelli ist der Golf durch das heute verbaute Fahrwerk. Dafür steht der PiGo mit seiner 40er Tieferlegung nicht nur gut auf der Straße, sondern lässt sich auch besser um die Ecken zirkeln.

Dem Innenraum spendierte Alexander eine originale Pirelli-Ausstattung in der Farbe Petrol - perfekt passend zur neuen Lackierung. Das ursprüngliche Pirelli-Interieur mit hellem Muster lagerte der Schrauber ein.

Dieser Golf wird noch bewegt

Lagerspuren am GTI sind dagegen nicht zu erwarten, dafür wird der GTI einfach zu regelmäßig bewegt. Gleichgültig ob Klassiker-Treffen oder Tuning-Meetings, Alexander reißt in seinem GTI schon so manchen Kilometer pro Saison runter. Erst kürzlich stattete er dem Erstbesitzer des PiGos einen Besuch ab. Und seitdem gehört ihm nicht nur dieser Pirelli-Golf sondern dazu auch noch der originale Kaufvertrag aus dem Jahr 1983.

Technische Daten Golf 1 Pirelli

Fahrzeugtyp: VW Golf 1 GTI Pirelli

Baujahr/Erstzulassung: 07.10.1983

Motor: 1,8 Liter 8V, Kennbuchstabe DX, K-Jetronic ohne Kat, 112 PS Leistung, Ölkühler

Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe

Fahrwerk: Gelbe Koni-Stoßdämpfer mit 40er Tieferlegungsfedern

Bremsen: Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten

Räder: Pirelli-Alufelgen in 6J x 14“ ET38 rundum

Reifen: Pirelli in 185/60 R14

Karosserie: Original Pirelli Golf mit lackierten Stoßstangen, Verbreiterungen und Spiegel, Kunststoffverkleidung an A-Säule, Lackierung in originalem Farbton Lhasagrünmetallic

Innenraum: Originale Pirelli-Ausstattung in Petrol

 

 

1 Kommentar

  • AlexanderWurm

    AlexanderWurm

    Danke für diesen tollen Artikel. Habe gedacht, dass ich es nicht mehr schaffe mit meinem PIreGo bei euch auf die Seite zu kommen, da der Artikel schon vor 3 Jahren gemacht wurde. aber was lange währt wird endlich gut!!!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community