Eine strömungsgünstige Karosserie hilft bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Kraftstoffverbrauch. Derart geglättet und optimiert hat der neue Golf 7 einen Luftwiderstandsbeiwert (cW) von lediglich 0,27. Der neue Mercedes-Benz CLA bringt es sogar auf nur 0,23. Der normale Käfer im Serientrimm kam dagegen auf einen cW-Wert von 0,46. Doch die Techniker wollten schon vor 70 Jahren mehr und optimierten die Aerodynamik des Käfer, heraus kam eine Spezialversion die nun im Windkanal alle überraschte.
Heraus kam eine Spezialversion des Käfers die im Jahr 1947 entstand und nun im Wolfsburger Klimawindkanal vermessen wurde und einen überrascht niedrigen cW-Wert hat.
Hergestellt wurde der nach seinem Erbauer Kurt Volkhart benannte Volkswagen Spezial V2 Sagitta im Jahr 1947. Volkhart hatte Anfang der 40er Jahre angefangen, auf Basis von Grundlagenuntersuchungen des legendären Aerodynamikers Baron von König-Fachsenfeld, windschnittige Sportversionen des Käfers zu entwickeln darunter kompromisslose Streamliner mit durchgehender Rückenflosse. Aber nur sein Sagitta-Projekt wurde schließlich vollendet, mit einer leichten Aluminium-Karosserie auf einem Stahlrohr-Gitterrohrrahmen. Im Heck saß ein gerade mal 1,1 Liter kleiner Volkswagen Boxermotor mit 24,5 PS. Dank des strömungsgünstigen Aufbaus, der in Details der Karosse des Porsche 356 ähnelt, waren stolze 140 km/h möglich.
Eine seriöse technische Prüfung im Windkanal erfuhr der V2 Sagitta erst im Januar 2013, nachdem der verschollen geglaubte Wagen während eines Concours dElegance wieder ins Licht der Öffentlichkeit gekommen war: Das Team um Dr. Alexander Wittmaier von der Volkswagen Forschung und Entwicklung ließ das Fahrzeug von seinem heutigen Standort in Österreich nach Wolfsburg bringen, um es im Windkanal aerodynamisch zu bewerten.
Die beiden wichtigsten Kennzahlen für die aerodynamische Bewertung eines Fahrzeuges sind die Stirnfläche und der Luftwiderstandsbeiwert je kleiner der cW-Wert, umso windschlüpfiger ist das Fahrzeug. Beide Werte lassen sich bei entsprechender Vorarbeit binnen relativ kurzer Zeit ermitteln. Beim V2 Sagitta wurden ein cW-Wert von 0,217 und eine Stirnfläche von 2,10 qm gemessen hervorragende Werte.
Im Laufe der Untersuchung des V2 Sagitta wurde auch die aerodynamische Wirksamkeit einzelner Maßnahmen wie der Radhausverkleidungen untersucht. Entfernt man sie, verschlechtert sich der cW-Wert auf 0,252. Werden dagegen die Scheibenwischer abmontiert oder ein kleiner Heckspoiler verwendet, verringert sich der cW-Wert auf 0,216. Ein VW XL1 bringt es bei einer Stirnfläche von 1,50 qm übrigens auf Wert von 0,189.
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