Interview mit Ralf Sawatzki, Projektleiter der Essen Motor Show

„Die Essen Motor Show ist keine klassische Automobilmesse, sondern ein PS-Festival“

Interview mit Ralf Sawatzki, Projektleiter der Essen Motor Show: „Die Essen Motor Show ist keine klassische Automobilmesse, sondern ein PS-Festival“
Erstellt am 1. September 2022

Automessen tun sich nach wie vor sehr schwer. So verkündete zum Beispiel die Schweiz, den Genfer Salon zukünftig lieber in Katar stattfinden zu lassen. Der ölreiche Wüstenstaat Katar ist für die Schweizer Messe offenbar das Land, wo man Autoträume noch leben kann. Als Gründe für die Absage der GIMS 2023 in Genf wurden Unsicherheiten in der Weltwirtschaft, der geopolitischen Lage und Risiken im Zusammenhang mit der Entwicklung der Pandemie genannt.

Anders sieht es dagegen bei der ESSEN MOTOR SHOW aus, die vom 03.12. bis zum 11.12.2022 (Preview-Day am 02.12.) zum 54. Mal stattfindet. Viele Hersteller, Zulieferer, Tuner, Händler und Stars haben ihren Stand bereits für die ESSEN MOTOR SHOW gebucht. Die Nachfragen sind da, das ist Interesse groß! Wir sprachen mit Projektleiter Ralf Sawatzki über die bevorstehende Ausgabe des PS-Festivals.

Der Auto Salon in Genf, die IAA in München und viele andere Marktbegleiter kämpfen aktuell ums Überleben. Die Essen Motor Show dagegen scheint von dieser Entwicklung jedoch völlig unbeeindruckt zu sein. Was war in den vergangenen Jahren das Erfolgsrezept der Essen Motor Show?

Ralf Sawatzki: Die Essen Motor Show ist keine klassische Automobilmesse, sondern ein PS-Festival. Deshalb ist sie auch nur bedingt mit anderen Veranstaltungen vergleichbar. Für ihre Fans ist die EMS in erster Linie ein Erlebnis, bei dem es darum geht, Teil der Show zu sein. Darüber hinaus setzen wir auf ein buntes Angebot, das in seiner Vielfalt unschlagbar ist. Die Mischung aus Sportwagen, Tuning & Lifestyle, Motorsport und Classic Cars spricht ganz verschiedene Besucher an, die alle eines gemeinsam haben: Sie begeistern sich für sportliche und individuelle Fahrzeuge. Für diese Begeisterung bieten wir mit der EMS die passende Plattform – unabhängig vom technischen Antrieb.

Erst Corona, dann Krieg und jetzt die Energiekrise. Wie plant man eine Großveranstaltung in diesen turbulenten Zeiten?

Ralf Sawatzki: Im Moment gibt es natürlich eine ganze Menge tagesaktueller Faktoren zu berücksichtigen, von steigenden Preisen über verlängerte Lieferzeiten bis hin zu Personalmangel bei den Dienstleistern. Aber das alles gehört zu unserem Job, und kriegen wir gelöst. Schließlich haben wir im vergangenen Jahr gezeigt, dass es auch unter herausfordernden Bedingungen möglich ist, eine erfolgreiche Essen Motor Show zu organisieren.

In diesem Jahr findet die ESSEN MOTOR SHOW zum 54. Mal statt. Auf welche Highlights dürfen sich Besucher und Besucherinnen denn besonders freuen?

Ralf Sawatzki: Die Highlights sind noch nicht komplett, aber mit der Mercedes-Fan-World in Halle 3 und der Rückkehr von Ausstellern wie BMW und RONAL steht schon einiges fest. Zu den absoluten Publikumsmagneten gehört natürlich auch die tuningXperience in Halle 5, wo private Besitzer aus ganz Europa ihre Fahrzeuge präsentieren. Da findet sich die Crème de la Crème der Szene ein. Außerdem erwarten die Besucher beispielsweise das neue Kampagnenfahrzeug der Initiative TUNE IT! SAFE! und wieder den von VAU-MAX.de ins Leben gerufene WORLD WHEEL AWARD, bei dem die Fans für die schönste Felge abstimmen können.

Blickt man auf die letzten Jahre, scheint die Faszination für individuelle Mobilität, schöne Autos und den miteinhergehenden Lifestyle ungebrochen zu sein. Wird sich der Trend auch in diesem Jahr bestätigen?

Ralf Sawatzki: Davon gehe ich stark aus. Tuning ist mehr als nur ein Hobby. Es ist, wie du sagst, zu einem Lifestyle geworden. Für viele Fans ist Tuning ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, den sie beispielsweise auch über ihre Kleidung transportieren. Deshalb gibt es auf der Essen Motor Show mittlerweile ein hochwertiges und vielfältiges Angebot an Merchandise. Hinzu kommt, dass sich fast alle bekannten Tuner in den sozialen Medien präsentieren und so mehr oder weniger rund um die Uhr im Bewusstsein ihrer Fans präsent sind. Die Zeiten, in denen Tuning ausschließlich in Garagen und Werkstätten stattgefunden hat, sind vorbei, auch wenn es im Kern natürlich weiterhin um die Modifikation von Fahrzeugen geht.

Welche starken Aussteller und Marken haben denn bereits zugesagt?

Ralf Sawatzki: Wir haben unter anderem Zusagen von BMW, Breitling, Continental Reifen Deutschland, dem Hockenheimring und KW automotive. Außerdem sind beispielsweise die Mercedes-Fan-World, der Nürburgring, RECARO Automotive, Red Bull Deutschland und Z Performance mit dabei. Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt, aber zum jetzigen Zeitpunkt ein sehr guter Stand.

Haben sich schon Stars und Größen der Szene angekündigt?

Ralf Sawatzki: Auch hier haben wir bis jetzt eine richtig gute Resonanz erhalten. Wir freuen uns beispielsweise auf Mareike Fox, das Grip-Magazin, Philipp Kaes, JP Kraemer, die Red Bull Driftbrothers und Franz Simon. Darüber hinaus sind wir in Gesprächen mit weiteren Szenestars, sodass da sicher noch der eine oder die andere dazukommt.

Die Essen Motor Show ist der beste Beweis, dass Automessen auch heute noch zeitgemäß sein können. Hat der Vorverkauf schon begonnen? Wie ist das Feedback?

Ralf Sawatzki: Der Online-Ticketverkauf startet voraussichtlich im September auf www.essen-motorshow.de. Da uns bereits jetzt viele Anfragen nach Tickets erreichen, gehe ich davon aus, dass das Feedback erneut hervorragend sind wird.

Welche Zutaten benötigt es, um auch in Zukunft Europas führender Event für sportliche Fahrzeuge zu bleiben?

Ralf Sawatzki: Wichtig ist mit Sicherheit, immer am Puls der Branche und Szene zu sein. Wir geben keine Themen und Trends vor, sondern hören zu, was unseren Ausstellern und Besuchern wichtig ist. Dazu gehört ein vielfältiges Angebot, das möglichst viele Stile und Vorlieben abdeckt, ohne zu einseitig zu werden. Außerdem sind wir nah an den Besuchern. Es gibt auf der Essen Motor Show eine Symbiose zwischen Ausstellern, Fans und Veranstalter, die selbst im vergangenen Jahr unter erschwerten Bedingungen sehr gut funktioniert hat.

Alle sprechen von der Dekarbonisierung der Individual-Mobilität. Trägt die Essen Motor Show diesem Trend Rechnung, spielen das Batterie-Auto, Wasserstoff und E-Fuels auf der Essen Motor Show eine Rolle?

Ralf Sawatzki: Nachhaltig angetriebene Fahrzeuge spielen in unserem Angebot schon seit geraumer Zeit eine Rolle, und ihr Stellenwert steigt. Letztendlich spielt es für die Individualisierung eines Autos auch nur eine untergeordnete Rolle, welcher Motor unter der Haube steckt. Die Essen Motor Show ist eine technologieoffene Plattform, die Aussteller und Fans entscheiden, was sie zeigen und sehen wollen. Wir machen da keinerlei Vorgaben, sondern vertrauen auf Angebot und Nachfrage.

Welchen Geheimtipp gibst du den Fans mit auf den Weg? Was sollten sie deiner Meinung nach auf keinen Fall auf der Essen Motor Show verpassen?

Ralf Sawatzki: Da tue ich mich wie jedes Jahr schwer, denn den einen Geheimtipp gibt es nicht. Ich empfehle aber allen Fans, sich rechtzeitig Tickets zu sichern, um Teil der Essen Motor Show zu sein. Einmal in Essen, habe ich vor allem diesen Tipp: Einfach treiben lassen und genießen.

10 persönliche „Entweder-oder-Fragen“ an Ralf Sawatzki, dem Projektleiter der Essen Motor Show:

Verbrenner oder Elektro? Verbrenner.

Folieren oder Lackieren? Folieren.

Luft oder Static? Static.

Optik oder Leistung? Optik.

Driften oder Sprints? Sprints.

Formel 1 oder DTM? Formel 1.

Verstappen oder Hamilton? Verstappen.

Supercar oder Oldtimer? Supercar.

Leder oder Stoff? Leder.

Handwäsche oder Waschstraße? Handwäsche.

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