Klare Kante

Wie aus dem biederen VW Caddy ein Kastenwagen mit Kick wurde

Klare Kante: Wie aus dem biederen VW Caddy ein Kastenwagen mit Kick wurde
Erstellt am 5. Oktober 2023

Im Serienzustand ist mit einem VW Caddy kein Blumentopf zu gewinnen. Das dürfte sich auch Steven Gerlach gedacht haben. Der Serviceberater kaufte das 2015er Modell als Leasingrückläufer von einem befreundeten Händler. Die anschließende Transformation kann sich sehen lassen.

Wie Tag und Nacht: Aus dem kreuzbraven Caddy wurde ein Projekt mit "Tiefe"

Zwar glänzt der praktische Kastenwagen nach wie vor in Reflexsilber Metallic, doch liegt der VW-Body nun etliche Zentimeter näher am Boden der Tatsachen. Das ist den Fahrwerksspezialisten von TA-Technix zu verdanken, die ein Luftfahrwerk für Stevens Caddy lieferten, das den Wagen bei Bedarf komplett auf den Boden bringt. Mit flachen Domlagern an der Vorderachse, einem Spezial-Unterbaurahmen ohne Blattfedern an der Hinterachse und etwas Feinarbeit bei der Stabi-Montage ist jetzt sichergestellt, dass das Fahrzeug nicht an den Querlenkern anliegt.

TA-Technix machts möglich: Dank Airride liegt der VW Caddy flach auf dem Boden

Deutlich simpler gestaltete sich die Anpassung bei den Kotflügeln. Hier kamen Neuteile von Mücke-Carbon zum Einsatz, die drei Zentimeter mehr Luft für die Vorderräder versprechen. Das Räderwerk stammt von Rotiform, hört auf den Modellnamen CVT und kommt in 8,5x19 Zoll daher. Nach erfolgter Ablastung des Fahrzeugs konnte Steven die 225/35er Syron Reifen mit amtlichem Segen montieren.

Abspecken für den fetten Look: Dank Ablastung konnten flachere Gummis montiert werden

Die biedere, großformatige Frontschürze aus unlackiertem Kunststoff wich Stoßfängern von „der Insel“ im finsteren GTI-Look und die halbmondförmige VW-Logo-Aussparung in der Haube fiel dem Schweißgerät zum Opfer. Schweller von CSR und ein Bodykit rundeten das Optikpaket ab, ehe dem Besitzer bei näherer Betrachtung die Idee kam, man könnte doch auch am Heck noch ein wenig Hand anlegen.

Durch das Bodykit wirkt der Caddy-Body massiv und aggressiv

Gesagt, getan und im Rahmen der ersten Ausfahrten und Fotoshootings reifte der Entschluss, das viel zu rund wirkende Heck auf die kantigere Optik vom Caddy 4 umzurüsten. Mangels Anleitung ging Steven nach der Devise „probieren geht über studieren“ vor und baute zunächst die Heckklappe und anschließend die Rückleuchten um. Ein paar Kabelbäume und etwas elektrische Anpassungsarbeit später war die Verwandlung abgeschlossen. Mit tatkräftiger Unterstützung durch Alexander Stalock von as.motorsport24.de brachte Steven die Karosseriearbeiten in Eigenregie über die Bühne. Die gleiche Firma zeichnet auch für das Leistungsupdate des 1,6er TDI verantwortlich. Statt der 102 Serien-PS leistet der Vierzylinder nun dank Chiptuning ungefähr 135 PS.

Eine leichte Vitaminspritze verhilft dem TDI zu mehr Power

26 Bilder Fotostrecke | Klare Kante: Wie aus dem biederen VW Caddy ein Kastenwagen mit Kick wurde #01 #02 „Schöner steuern“ lautet das Motto im Caddy-Interieur. Hier ersetzt ein schickes GTI-Lenkrad vom Golf 7 das wenig aufregende Caddy-Steuer. Der Schalthebel mit beleuchteter Ganganzeige ist eine Sonderanfertigung und die nachgerüstete Beleuchung im Fußraum und Innenraum lässt sich per Handy steuern. Farbwechsel inklusive. Werfen wir noch einen Blick aufs Radio. Hier verrichtet ein Originalteil aus einem VW T6 seinen Dienst und löst das RNS315 ab, mit dem der Caddy vom Band gelaufen war.

Das VW RNS315 wurde in den Ruhestand verabschiedet

Tuningtechnisch ist Steven kein unbeschriebenes Blatt. Bei einem früheren Projekt, einem Audi A4 B5 Avant probierte er gemeinsam mit seinen Schrauberkollegen aus, wie viel man aus einem Serien-1,8T standfest herausholen kann. Bei 175.000 Kilometern erhielt dieser einen K04-Lader, einen Ladeluftkühler, geänderte Einspritzdüsen und einen Sportauspuff. Mit inzwischen 210.000 Kilometern läuft der Motor immer noch wie eine Eins. Wir sind gespannt, ob diese Erkenntnisse künftig auch ins Caddy-Projekt einfließen.

Technische Daten

Fahrzeugtyp: VW Caddy

Baujahr: 2015

Motor: 1,6-Liter Reihenvierzylinder Turbodiesel-Direkteinspritzer, Serienleistung 102 PS, jetzt durch as.motorsport24.de auf ca. 135 PS leistungsgesteigert

Auspuff: Serie

Kraftübertragung: 5-Gang-Schaltgetriebe

Räder: rundum Rotiform CVT Felgen in 8,5x19 ET45

Reifen: Syron Reifen in 225/35 R19 rundum (nach Ablastung des Fahrzeugs)

Bremsen: Serie

Fahrwerk: Luftfahrwerk von TA-Technix, an der Vorderachse mit flachen Domlagern, an der Hinterachse mit Unterbaurahmen von TA-Technix und ohne Blattfedern, Stabi an Vorderachse für mehr Freigängigkeit an den Querlenkern angehoben

Karosserie: Motorhaube umgeschweißt, Mücke-Carbon-Kotflügel (aus GFK, 3cm breiter), Heckumbau inklusive Rückleuchten auf VW Caddy 4 Optik, Bodykit, Stoßfänger aus England verbaut, CSR-Schweller, Zierleisten und Spiegel lackiert, Neulackierung in Reflexsilber Metallic (LA7W)

Innenraum: Lenkrad vom Golf 7 GTI, Schalthebel mit beleuchteten Gangziffern, Fußraumbeleuchtung und Innenraumbeleuchtung mit Farbwechselsteuerung über Handy nachgerüstet

ICE: von originalem RNS 315 auf originales VW T6 Radio umgebaut, alle Funktionen freigeschaltet

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