Die Porsche-Prophylaxe

944 S2 für ein langes Leben restauriert

Die Porsche-Prophylaxe: 944 S2 für ein langes Leben restauriert
Erstellt am 9. November 2017


Wer seine sauer verdienten Ersparnisse in automobilen Sachwerten anlegen will, sollte sich beeilen. Ratz-fatz ist der Markt für beliebte Modelle leer gekauft, dann wird es teuer. Diese Erfahrung machte auch Hans Gale aus Österreich. Als sich der 32-jährige Werkzeugmacher im August vergangenen Jahres auf die Suche nach einem gut erhaltenen Porsche 964 machte, stellte er mit Erschrecken fest, dass die Preise für die noch am Markt erhältlichen Exemplare rasant gestiegen waren: „Also schaute ich wieder gezielter nach dem 944.“ Das Nachfolgemodell des Porsche 924, einst unbeliebt, gewinnt seit Jahren wieder an Attraktivität. Auch Hans hatte ein Auge auf den kantigen Sportler in Transaxle-Bauweise geworfen. Doch die Leistung der 2,7-Liter Modelle reichte dem Wiener nicht aus, so änderte er seinen Fokus auf Turbo und S2-Exemplare. Bei letzterem wurde er fündig und biss an.

Der Porsche 944 S2 diente als Wertanlage und Tuningprojekt

Wer Hans kennt, oder VAU-MAX liest, dem ist bestimmt schon sein früheres Projekt aufgefallen: Ein VW Jetta mit VR6-Motorumbau und Kompressor, hier zu sehen: KLICK. Niemand würde von ihm also ernsthaft erwarten, dass der Porsche also aufgebockt in der Werkstatt auf seinen Wiederverkauf in einigen Jahrzehnten warten würde.

Wartezeit inklusive: Viele Sonderanfertigungen ließen Monate auf sich warten

„Ich wollte ihn über den Winter treffentauglich bekommen“, erinnert Hans sich heute an seine Pläne. Da nahezu sämtliche geplanten Umbaumaßnahmen nur über Sonderanfertigungen zu realisieren waren und es fast überall hieß „6 Monate Wartezeit“, kam ihm der bevorstehende Winter gerade recht.

Um den Porsche richtig tief zu bekommen, waren umfangreiche Eingriffe nötig

28 Bilder Fotostrecke | Die Porsche-Prophylaxe: 944 S2 für ein langes Leben restauriert #01 #02 Die Airlift-Steuerung fürs geplante Luftfahrwerk lag bereits in der heimischen Werkstatt, das Airride bestellte Hans bei Airdynamics in Kanada. Dort stellte man ein Kit für den Österreicher zusammen, das den Porsche bei Bedarf auf den Boden der Tatsachen zwingt. Es verfügt über ein gewindefahrwerks-ähnliches Setup zur Feineinstellung, sowie Verstellmöglichkeiten zur Härte- und Sturzeinstellung. Da zur Airride-Montage die Drehstabfederung ausgebaut werden musste, zerlegte Hans bei dieser Gelegenheit die komplette Hinterachseinheit, strahlte, grundierte und pulverte sämtliche Teile und tauschte, bzw. verzinkte die Schrauben. Passend dazu gab es auch neue Brems- und Spritleitungen. Auch die Vorderachse erhielt eine Generalüberholung.

O.Z. Mito Felgen von TechArt zieren die Achsen des Porsche

Die Jetta-Felgen gefielen ihm so gut, das gleiche Design sollte auch der Porsche bekommen. Es handelt sich um dreiteilige O.Z. Mito in 8,5 und 10x18 Zoll, die mit 215/40er und 245/35er Hankook Reifen bespannt wurden. Durch das luftige Speichenlayout konnte man gut auf die Bremsanlage blicken und damit das Auge dort auch etwas zu sehen bekommt, installierte der Schrauber Bremsen vom Porsche 996 Turbo.

Das waren noch Zeiten: Aus 3 Litern Hubraum holte Porsche 211 PS

Den Motor rührte Hans (vorerst) nicht an. Der 3-Liter Vierzylinder(!) Sauger leistet 211 PS, was angesichts der heutigen Möglichkeiten durch Turbo und Co. erstaunlich wenig erscheint. Dafür bekam das Triebwerk einen 200-Zellen Rennkat samt Klappenauspuffanlage aus Edelstahl angeflanscht und verschafft sich so beim Cruisen erhebliches Gehör.

Kunst im Innenraum: Der Elfer-Art Bügel versteift die Karosserie

In der Zwischenzeit traf auch der Überrollbügel von Elfer-Art ein und konnte an seinem neuen „Arbeits“Platz im Innenraum verbaut werden. Hier gab es selbstgebaute Doorboards, ein BBS Holzlenkrad und dank Kenwood Black Mask Headunit mitsamt Audio System Lautsprechern ein wenig etwas auf die Ohren. Äußerlich runden neue Embleme und Schriftzüge, rot lasierte Rückleuchten und weiße Blinker sowie ein 968er Heckspoiler das Optikpaket ab.

Das Porsche-Projekt geht weiter

Die Arbeit am Porsche-Projekt ist für Hans noch nicht abgeschlossen, wie er sagt. Neue Felgen liegen schon bereit. Aber auch die Lust, etwas neues anzufangen, hat ihn wieder gepackt. Als nächstes Auto, so verrät er uns, will er sich einen Golf 2 vornehmen. Wir sind gespannt!

Technische Daten

Fahrzeugtyp: Porsche 944 S2

Baujahr: 1990

Motor: 3-Liter Vierzylinder Benzinmotor, 211 PS, 200-Zellen-Rennkat, Klappenauspuffanlage aus Edelstahl

Getriebe: Serie

Fahrwerk: Airdynamics Luftfahrwerk als Sonderanfertigung, einstellbare Stabis, Drehstäbe an der Hinterachse entfernt, Airlift Steuerung, Vorder- und Hinterachsteile sandgestrahlt, grundiert und pulverbeschichtet

Räder: 3-tlg. O.Z. Mito in 8,5 und 10x18 Zoll

Reifen: Hankook in 215/40 R18 vorne und 245/35 R18 an der Hinterachse

Bremsen: Porsche 996 Turbo mit 330er Scheibendurchmesser an der Vorderachse und 300mm Scheibendurchmesser hinten

Karosserie: Porsche 968 Heckspoiler, rot lasierte Rückleuchten, vordere Seitenblinker in weiß, neue Embleme und Schriftzüge

Innenraum: BBS Holzlenkrad, Elfer-Art Überrollbügel, Eigenbau Doorboards

HiFi: Kenwood Black Mask Headunit, Lautsprecher von CZ Audio/Audio System

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community