ESSEN MOTOR SHOW: 50 Jahre Porsche Preview

Sonderschau in Halle 1A zum 50-Jährigen der Zuffenhausener Sportwagen-Marke in 2013

ESSEN MOTOR SHOW: 50 Jahre Porsche Preview: Sonderschau in Halle 1A zum 50-Jährigen der Zuffenhausener Sportwagen-Marke in 2013
Erstellt am 14. November 2012

Der Porsche 911 gilt seit fast fünf Jahrzehnten als der Sportwagen schlechthin: Im kommenden Jahr feiert die Automobilikone ihren 50. Geburtstag. Einen Vorausblick auf das Jubiläumsjahr gibt die Jubilee Preview 50 Jahre Posche 911 auf der Essen Motor Show vom 1. bis 9. Dezember 2012: S.I.H.A., Veranstalter der ebenfalls in Essen stattfindenden Oldtimermesse Techno-Classica, zeigt Porsche 911 aus fast 50 Jahren, die – passend zum Motto der Essen Motor Show – auch die erfolgreiche Motorsporthistorie der Ikone aus Zuffenhausen illustrieren.

Zur IAA im Herbst 1963 stellte Porsche den Nachfolger des 356 vor – unter der Typbezeichnung 901. Wegen der Markenzeichenrechte für dreistellige Auto-Modellbezeichnungen mit einer Null in der Mitte von Peugeot hieß der 901 hieß fortan Porsche 911. Im August 1964 lief in Zuffenhausen der erste Porsche 911 vom Band – seitdem wurden über 700.000 „Neunelfer“ produziert. Inzwischen in der siebten Generation, ist jeder Porsche an der ebenso zeitlosen wie klassischen Form zu erkennen – unabhängig von Generation und Baujahr.

Schon bald nach dem Erscheinen des 911 dachte Porsche an sportliche Einsätze. Drei Monate nach Serienanlauf, am 1. Januar 1965, wurde der 911 als Grand Tourisme homologiert. Wenige Tage später starteten der kampferprobte "hauseigene" Rennfahrer Herbert Linge und Versuchsingenieur Peter Falk bei der Rallye Monte Carlo – und beendeten die "Monte" an fünfter Stelle im Gesamtklassement. Danach feierte der Zwei-Liter-Elfer Sieg auf Sieg. Spätestens mit dem 1972 vorgestellten Porsche 911 Carrera RSR, der u.a. bei der Targa Florio, in Daytona and Sebring gewann, und dem Porsche 935, eine Weiterentwicklung des 911 Turbo, machte sich der Neunelfer auch im Motosport unsterblich. Mit all seinen Varianten und Derivaten ist der Porsche 911 der erfolgreichste Rennwagen aller Zeiten.



www.essen-motorshow.de

Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir Euch einige Exponate vor!


Porsche 911/964 Carrera RS, Baujahr 1991

1988 kam der Porsche 964 als Nachfolger des seit 1973 gebauten 911 G-Modells auf den Markt. Trotz der vielen Neuerungen, die beim 964 über 80 % betrugen, wurde die Verkaufsbezeichnung Porsche 911 weiterhin beibehalten. 1991 kam die Sportversion RS (RS steht für Rennsport) auf den Markt, die konsequent auf Leichtbau kombiniert mit gesteigerter Motorleistung setzte. Auch wenn der RS sich optisch weniger vom Carrera 2 abhob, wog er doch rund 175 Kilogramm weniger, hatte 10 PS mehr und ein höhenverstellbares Rennsportfahrwerk. Damit bot Porsche mit der ausschließlich als Coupé produzierten Version den Kunden ein Modell, denen die Serienversion noch zu brav war, eine sportlichere Alternative für die Straße und – mit geringen Modifikationen – auch für Motorsportveranstaltungen. Insgesamt entstanden zwischen 1991 und 1992 nur 1280 RS-Modelle des 964, davon 20 mit Allrad-Antrieb.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 3600 ccm

Leistung: 191 kW (260 PS) bei 6200 U/min



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Porsche 911 2.5 ST, Baujahr 1972

1972 war der Porsche 911 S (S für Super) war das schnellste in Deutschland gebaute Serienfahrzeug. Primär für Rennzwecke entwickelten die Stuttgarter das sogenannte ST-Modell. In limitierter Stückzahl zwischen 1971 und 1972 hergestellt, leisteten diese Elfer mit dem 2,5 Liter Boxer damals bereits beachtliche 270 PS und festigten sie den Ruf des wettbewerbstauglichen Sportgeräts. ST-Modelle gingen beispielsweise am Nürburgring, bei der Targa Florio, in Daytona und Sebring an den Start und fuhren dort Erfolge ein. Insgesamt wurden nur wenige Exemplare der 2,5 ST-Variante gebaut – 19 Werkswagen und einige Kundenfahrzeuge.

Der 1962 gegründete Kölner Rennstall Kremer Racing Köln war das erste Team, das den 911 international zum Einsatz brachte. Als die Porsche-Werksfahrer Hans Herrmann und Richard Attwood in Le Mans mit dem legendären Porsche 917 den ersten Porsche-Gesamtsieg holten, fuhr auch ein Porsche 911 S von Kremer Racing mit und errang mit Nicolas Koob und Erwin Kremer nicht nur einen Klassensieg sondern landete auch als bester Elfer auf dem 7. Platz im Gesamt-Klassement

Das ausgestellte weiß-blaue Rennfahrzeug mit HTP-Wagenausweis ist ein von Kremer aufgebautes Replikat, nach dem erfolgreichen Vorbild des Wagens der 1970 an vielen Veranstaltungen mit den Fahrern E. Kremer, W. Kauhsen, G. Huber, N. Koob und vielen anderen teilgenommen hat.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 2466 ccm

Leistung: ca. 265 PS





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Kremer-Porsche 935 K2, Baujahr 1977

Die Langstreckenrennen der Markenweltmeisterschaft wurden ab 1976 mit so genannten Produktions-Rennsportwagen des neuen Gruppe-5-Reglements gefahren. Dies war das Startsignal für Porsche, den 911 Turbo (interne Bezeichnung 930) zum 935 weiterzuentwickeln. Gegenüber dem Turbo RSR mit seinem spektakulären Heckflügel, durften dieser die Konturen des 935, von vorn gesehen, nicht überragen. Teils über 600 PS stark, wurde der 935 von Porsche in den Langstreckenrennen der Marken-Weltmeisterschaft 1976 eingesetzt. Die Premiere gelang: Nach fünfjähriger Pause konnte Porsche wieder eine Marken-Weltmeisterschaft für sich entscheiden.

Kremer Racing entwickelte den 935 bereits im gleichen Jahr weiter. Die Rohkarosserie sowie Motor, Getriebe, Fahrwerk und Mechanik wurde von Porsche übernommen. Bei den Anbauteilen sparten die Kölner Gewicht: aus Kunststoff gefertigt, wogen sie zusammen nur 70 kg. Mit dem K2 fuhr 1977 u.a. Bob Wollek in der populären Deutschen Rennsport-Meisterschaft und der Markenweltmeisterschaft.

Der hier gezeigte Wagen wurde nach einem Totalschaden beim ADAC-Flugplatzrennen des Jahres 1978 neu aufgebaut und diente als Prototyp für den späteren 935 K3. Nach mehreren Umbauten und Besitzerwechseln wurde das Auto 2006 wieder in den Urzustand von 1977 versetzt und seitdem regelmäßig von Kremer-Chef Eberhard Baunach auf historischen Rennveranstaltungen pilotiert.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 2857 ccm

Leistung: 640 PS bei 8000 U/min





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Kremer-Porsche 935 K3, Baujahr 1980

1978, als Porsche sich aus der aus der Langstrecken-WM zurück und den privaten Porsche-Teams das Feld überließ, beschlossen Erwin und Manfred Kremer eine weitere Eigenkreation des Porsche 935. Anders als beim K2 wurde der 6 Zylinder-Boxermotor nun von zwei kleineren Turboladern unter Druck gesetzt, was ein deutlich besseres Ansprechverhalten zur Folge hatte. Im Gegensatz zu den Porsche Werkswagen setzte das Team aus Köln bei der Kühlung der Ladeluft des Turboladers auf ein Luft/ Luftsystem.

Der K3 wurde zur erfolgreichsten 935-Version und zur DRM-Legende. Und das nicht nur in Deutschland: 1979 gewannen Bill Whittington, Don Whittington und Klaus Ludwig im K3 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Mit dem K3 hatte Kremer nicht nur auf der Rennstrecke Erfolg: Insgesamt entstanden in Köln 13 Exemplare des Porsche 935 K3, zum Preis von 350.000 bis 375.000 Mark, je nach Ausführung.

Der hier gezeigte Wagen startete 1980 in der Deutschen Rennsportmeisterschaft, am Steuer u.a. Axel Plankenhorn, John Fitzpatrick, Jochen Mass und Rolf Stommelen. Für die auffällige – und für viele Fans schönste und bekannteste – Lackierung in Orange sorgte Sponsor Jägermeister



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 2994 ccm

Leistung: ca. 800 PS bei 8000 U/min





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Porsche 911/996 GT3 Cup, Baujahr 2002

Auf der Basis des brandneuen 911 (Typ 996) stellte Porsche Ende 1997 mit dem 911 GT3 Cup eine erste Rennversion vor, die ab 1998 von den Porsche-Kundenteams rund um den Globus in den Porsche-Markenpokalen eingesetzt wurde. Erstmals kam in der Rennversion nun ein wassergekühlter Boxermotor zum Einsatz.

Für die Saison 2002 übernahm der 911 GT3 Cup zahlreiche Verbesserungen von der zweiten Carrera-Generation der Baureihe 996, die im Sommer 2001 als Serienfahrzeug für den Straßenverkehr präsentiert wurde. Die Frontpartie zeigte nun das tropfenförmige Scheinwerfer-Design des 911 Turbo. Während die Rohkarosse des 911 nach dem Generationenwechsel geringfügig schwerer wurde, blieb das Gesamtgewicht des GT3 Cup konstant. Ein neuer in sieben Stufen verstellbarer Heckflügel verringerte den Auftrieb, wodurch höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht wurden.

Erfolgreich eingesetzt wird das hier gezeigte Fahrzeug von Nordschleifen Profi André Krumbach, der 2012 zusammen mit Stefan Nägler unter anderem im DMV Touring Car Championship und in der Cup & Tourenwagen Trophy mehrere Klassen- und Gesamtsiege herausfahren konnte! Des Weiteren bestritt das Fahrzeug zahlreiche VLN Läufe und 24 h Stunden Rennen auf der Nürburgring Nordschleife.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 3598 ccm

Leistung: derzeit ca. 420 PS





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Porsche 911 Carrera RSR 3.0, Baujahr 1974

1972 wurde der 911 Carrera RS 2.7 vorgestellte, ein 240 km/h schneller Sportler. Seine Optik prägte ein aus der Motorhaube gewachsener Spoiler, der in Kennerkreisen Entenbürzel wird. Dazu trägt er dezente hintere Kotflügelverbreiterungen. Der 911 Carrera RS 3.0, ein 900 kg leichter Porsche 911 RS war noch konsequenter auf Leichtbau ausgelegt und trug als Heckspoiler ein großes Tablett mit Gummilippe. In seiner Rennversion RSR schöpfte er aus drei Liter Hubraum stramme 340 PS und wurde Porsches Hit ab der Rennsaison 1973: Er errang gleich in seiner ersten Saison drei internationale und sieben nationale Meisterschaften. In seiner eigenen Kategorie, der Grand-Tourisme-Klasse, fand der Porsche Carrera RSR bald keine Gegner mehr. Was es 1973 und später noch in der GT Klasse zu gewinnen gab, fiel an den RS und RSR - ob auf der Rundstrecke oder auf der Rallyepiste, die „Elfer“ mit dem charakteristischen Bürzel waren kaum zu schlagen.

Das ausgestellte blau-gelbe Samson-Wagen ist eine Rekonstruktion, die dem Rennwagen mit der Fahrgestellnummer 004 0005 nachempfunden wurde. Dieser wurde in den Jahren 1974 bis 1981 unter anderem in Le Mans, bei Eifelrennen auf dem Nürburgring, in Monza, Spa Francorchamps eingesetzt, pilotiert von erfolgreichen Fahrern wie Erwin Kremer, Hans Heyer, Clemens Schickentanz, Paul Keller, Hans Halfmann.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 2993 ccm

Leistung: 330 PS bei 8000 1/min



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Porsche 953 Paris Dakar, Baujahr 1984

1984 siegte erstmals ein Sportwagen bei der Rallye Paris-Dakar – ein für den Rallye-Einsatz modifizierter Porsche Typ 911 SC. Gewichtsoptimiert und mit großem Haupt- und Zusatztank ausgestattet, und erstmals mit Allradantrieb. Nach 11.000 Kilometern gewannen René Metge und Dominic Lemoyne die für Mensch und Maschine äußerst strapaziöse Wüsten-Rallye. Und auch die Mannschaftskollegen Jacky Ickx / Claude Brasseur und Roland Kussmaul / Erich Lerner in den ebenfalls blau-weiß lackierten Porsche erreichten das Ziel auf den Plätzen 6 und 26 – ein großer Erfolg, denn von 427 gestarteten Teilnehmer schafften das nur 148 Fahrzeuge. Dies bedeutete auch den Sieg in der Mannschaftswertung.

Die Rallye war auch eine Feuerprobe für den erste Allrad-911 und somit Vorläufer des Carrera 4. Versuche mit Vierradantrieb hatte es in Zuffenhausen bereits ab den 1970er-Jahren gegeben; fünf Jahre nach dieser Rallye Paris-Dakar, 1989, brachte Porsche den ersten Elfer mit der „4“ auf dem Heck auf den Markt. Das ausgestellte Siegerfahrzeug mit der Startnummer 176 bringt das Porsche Museum aus Zuffenhausen nach Essen.



Technische Daten:

Motor: 6-Zylinder-Boxermotor

Hubraum: 3164ccm

Leistung: 225 PS / 166 kW

Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h

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