60 Jahre VW Typ 3

Zeitreise im schönen Bruder des Käfer

60 Jahre VW Typ 3: Zeitreise im schönen Bruder des Käfer
Erstellt am 2. Mai 2021

Der VW Käfer ist Legende – nicht nur in Deutschland. Doch die Wolfsburger hatten auch in der Ära vor dem allmächtigen Golf mehr zu bieten als nur den Käfer an sich. Mit dem Typ 3 wagten die Niedersachsen vor 60 Jahren den Sprung in die umkämpfte Mittelklasse. Der Vorgänger des Passat war geboren. Ein Bestseller wie der Käfer oder gar der Golf wurde der VW Typ 3 mit seinen mehr als 2,5 Millionen verkauften Einheiten nicht. Der 1961 vorgestellte Zweitürer war für die Familie gedacht, die etwas mehr Platz und Komfort wollte als im Käfer. Es gab ihn als Stufen- und Schrägheck sowie als praktischere Kombiversion.

So wollte man in den frühen 60er Jahren insbesondere Modellen wie dem Opel Rekord oder einem Ford Taunus Paroli bieten, die ebenso wie der Typ 3 in verschiedenen Versionen lieferbar waren. Der VW Typ 3, vom Käfer Typ 1 abgeleitet, bot ähnliche Technik, war jedoch mindestens eine Klasse größer und bot einer Familie mit zwei Kindern allemal ausreichend Platz für den Transport von Personen und Gepäck. Anders als die Konkurrenz aus Deutschland, Frankreich und Italien behielt der Typ 3 das Antriebspaket des Käfer und somit auch seinen Vierzylindermotor m Heck.

Allerdings gab es über dem rasselnden Boxertriebwerk ein Gepäckfach für einen kleinen Koffer oder eine nicht allzu üppig dimensionierte Tasche.
Besonders schick ist der 4,22 Meter lange VW Typ 3 als Tourenlimousine TL, wobei der Typ 3 von 1961 zunächst nur als 1500er-Version angeboten wurde. Zum Marktstart gab es allein die Standardlimousine und eine Kombivariante; das Schrägheckmodell folgte als 1600er im Frühjahr 1965. Das Typ-3-Basismodell mit seinen vier Zylindern leistete seinerzeit schmale 33 kW / 45 PS und ein maximales Drehmoment von 106 Nm.

25 Bilder Fotostrecke | Zeitreise im schönen Bruder des Käfer: 60 Jahre VW Typ 3 #01 #02 Das reichte immerhin für 125 km/h Autobahntempo und die Möglichkeit, etwas komfortabler als in dem ähnlich motorisierten Käfer zu den Schwiegereltern oder gar zum Urlaub nach Österreich oder Italien zu gelangen. Mit einem Preis von knapp über 6.000 D-Mark war der Typ 3 mehr als 1.000 D-Mark teurer als der vergleichbare Käfer. Viele Fahrzeuge gingen seinerzeit in den Dienst von Behörden oder Einrichtungen. So setzten Polizei, Feuerwehr oder ADAC viele Jahre auf die robusten Typ-3-Varianten.
Etwas überraschend wurde nicht die Stufenhecklimousine das Volumenmodell, sondern der erste mit einem VW-Logo versehene Kombi. Von den insgesamt knapp 2,6 Millionen verkauften Modellen war fast die Hälfte der zweitürige Kombi mit großer Heckklappe und unter dem Laderaum befindlichen Vierzylinderboxer.

Der Motor wurde im Unterschied zum VW Käfer deutlich flacher verbaut, was sich insbesondere durch das Gebläse bemerkbar machte, das nicht auf dem Motor stand, sondern hinten angebaut wurde. Nur durch den flacheren Vierzylinderboxer ließ sich der zusätzliche Laderaum von Stufen- und Schrägheckversion sowie dem Kombi überhaupt umsetzen.

Nachdem die Konkurrenz dem VW 1500 in Sachen Antrieb zumeist überlegen war, gab es bereits zwei Jahre nach der Premiere eine erste Leistungsspritze. Statt wie bisher 45 knatterten und rasselten im Heck des Mittelklassemodells bei der S-Version nunmehr 40 kW / 54 PS und eine leicht erhöhte Maximalgeschwindigkeit von 135 km/h. Die spätere 1600er-Variante brachte zwar etwas mehr Hubraum, jedoch nicht mehr Leistung und an der Vorderachse deutlich standfestere Scheibenbremsen. Erst im Jahre 1966 bekamen die verschiedenen Versionen des Typ 3 ein 12-Volt-Bordnetz und die stärkere 54-PS-Variante war auf Wunsch nunmehr auch mit einer modernen Saugrohreinspritzung von Bosch vom Typ D-Jetronic zu bekommen.

Mit der Modellpflege im Jahre 1969 gab es eine verbesserte Sicherheitsausstattung mit geänderten Stoßstangen, Leuchten und eine Schräglenkerachse hinten. Topmodell war der VW 1600 L – mit kleinen Annehmlichkeiten wie einer Mittelarmlehne hinten, die für Komfort und Ruhemöglichkeiten im Fond sorgte.
Während der VW Typ 3 in Europa im Jahre 1973 auslief, wurde es bis Mitte 1980 in Brasilien überaus erfolgreich weitergebaut. Jedoch unterschieden sich die beiden miteinander verwandten Modelle schon dadurch deutlich, dass das brasilianische Modell auf der breiteren Plattform des Karmann Ghia unterwegs war. Dazu gab es das Käfer-Fahrwerk mit Pendelachse hinten; jedoch obligatorisch Scheibenbremsen vorne.

Weil der Markt es vehement forderte, gab es anders als in Europa auch viertürige VW 1600. Auf dem Klassik- und Gebrauchtwagenmarkt ist das Angebot bei VW 1500 / 1600 – egal welcher Karosserievariante – sehr überschaubar. Gut erhaltene Exemplare kosten jedoch kaum mehr als 10.000 Euro und der Typ 3 hat es nie zum Klassikerstatus des VW Käfer geschafft. Daher ist kaum anzunehmen, dass sich die Preise nach oben entwickeln werden.
Stefan Grundhoff; press-inform

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