Hasta la Vista - Ibiza: Seat Tuning

G60 Power im 1997er Seat Ibiza Cupra

Hasta la Vista - Ibiza: Seat Tuning: G60 Power im 1997er Seat Ibiza Cupra
Erstellt am 20. Januar 2010

Vorsichtig, gaanz vorsichtig gibt Uwe Reineking Gas. Die Hankook S1 Evo Reifen in 195/40 R17 erklimmen behutsam die beiden Bretter in Richtung Schrauberscheune. Als es jedoch darum geht, auf der anderen Seite wieder herunter zu kommen, kracht es.

„Krrraa-tschunggg“ - ein Geräusch, das Besitzer tiefergelegter Fahrzeuge nur zu gut kennen. Instinktiv zieht es uns die Mundwinkel auseinander, wie beim Biss in eine Zitronenscheibe. Es ist das Geräusch, wenn nachgebender Kunststoff auf etwas weniger flexibles (wie zum Beispiel Holz) trifft. In Uwes Fall hat es die Frontschürze aus der Befestigung gehoben. „Egal“, gibt Uwe trocken von sich, „der Wagen wird ja eh zerlegt. Da muss ich halt weniger abschrauben!“

Nach dem Umbau ist vor dem Umbau

Und schon wieder Verwirrung. Wieso sollte es jemandem, der vier Jahre an seinem Auto gebaut hat, plötzlich egal sein dass Karosserieteile gewaltsam voneinander getrennt werden und warum wird der Wagen, der gerade fertig geworden ist, wieder zerlegt? Also haken wir nach...

„Nach all den Jahres des Umbaus hab ich keine Lust mehr“, so Uwe. „Der Wagen ist schon sehr bekannt und ich möchte jetzt einfach mal was Neues versuchen.“

In der Tat ist Uwes Seat Ibiza trotz seiner Lackierung in Black Magic Perleffekt bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Als er das 1997er Modell im Jahre 2005 in die Hände bekam, steckte serienmässig bereits der bis dato stärkste lieferbare Motor unter der Haube. Es handelte sich dabei um den 2.0 Liter 16V mit 150 PS. Kunststück, war der Ibiza doch als Cupra Modell auf wie Welt gekommen.

150 sind gut, 200 sind besser

Mit den Jahren blieb es nicht bei den geplanten Änderungen kosmetischer Natur. Die Gelegenheit war erstklassig, das Angebot günstig, der 16V Pleuellagerschaden kam da nur recht und so erstand der gelernte (und praktizierende) Fahrzeuglackierer ein G60 Aggregat. Technisch stellte dies die Eintrittskarte in den 200PS-Club dar, eine tolle Basis aus der man durchaus noch etwas rauskitzeln konnte.

Eine asymetrische Schrick-Nockenwelle (268°/276°), ein 68er Laderrad, Chiptuning sowie einige Old-School Massnahmen der Laderüberarbeitung führten rasch zur Pferdevermehrung zwischen den spanischen Domen. Damit es auch nach was ausschaut, wurden sämtliche Oberflächen am und um den Motor poliert oder lackiert. Kumpel Markus sorgte zusätzlich für Carbon-Überzüge.

Die Kraftübertragung übernimmt eine Kombination aus Serienkupplung und kurzem USA-Corrado-Getriebe.

Die Achsen hängen dabei an härteverstellbaren Koni-Dämpfern. Statt Federn kommen Luftbälge des G.A.S.-Airride V2 zum Einsatz. Felgen diesen Designs sind an kompakten Fahrzeugen eher selten anzutreffen. Die vollverchromten Limited-Räder gibt es nicht alle Tage in 7,5x17 Zoll zu bestaunen. Dank ET40 fanden an der Hinterachse 15mm Distanzen Platz.

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Zurückhaltung ist Pflicht

Die Karosserie erhielt eine Straffungskur verordnet. Überflüssige Elemente wie Seitenblinker, Spritzdüsen oder Dehnfugen wurden gecleant. Die vordere Stossstange erscheint wie aus einem Guss, ja nicht einmal vor den Wagenheberaufnahmepunkten im Schweller machten Uwe und KFZ-Meister Philipp halt. Homogene, glatte Oberflächen, das war das Ziel. Sogar der Auspuff musste sich diesem Diktat beugen.

Akustisch zwar dank 63,5mm Edelstahl-Ausstattung äusserst präsent, macht das Diesel-Endrohr kurz vor der optischen Berührung mit der Aussenwelt die Biege. Uwe legt grossen Wert darauf, sich weitestgehend nur im Konzernregal oder mit modifizierten Originalteilen beholfen zu haben. So mögen die Rückleuchten zwar einen Hauch von Zubehöroptik mitbringen, es handelt sich aber um die Serienteile. Lediglich ein Klarlacküberzug sorgt für mehr Tiefenglanz.

Behutsame Veränderungen zieren den Innenraum. Lackierte Oberflächen hier, einlaminierte Zusatzinstrumente anstelle von Luftausströmern dort, dann wieder Leder und Alcantara. Deutlich ins Auge stechen die Ledersitze.

Sie entstammen samt Rücksitzbank einem Golf 4. Die Türverkleidungen sind teils individuell angefertigt. Sie nehmen die 16cm Tiefmitteltöner von RCF auf. Eine Helix Endstufe ist zwischen das Zwei-Wege-System und den Alpine Receiver geschaltet.

Als wir nach getaner Arbeit das Foto-Equipment verstauen und zum Abschied „Tschüss!“ sagen wollen, gibt sich Uwe nachdenklich. „Ich weiss ja, dass die ersten Teilekäufer bald kommen“, sagt er, „aber jetzt nachdem ich das Fotoshooting mitgemacht und den Wagen mal in einem anderen Licht gesehen habe – weiss ich nicht ob ich ihn wirklich noch loswerden will.“ Wie immer Du Dich auch entscheidest, Uwe, durch diese Story wird Dein Ibiza unsterblich!

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: Seat Ibiza Cupra 6K

Baujahr: 1997

Motor: 1.8 Liter G60 Motorkennbuchstabe PG, 268°/276° Nockenwelle von Schrick, Chiptuning, 68er Laderrad, Lader modifiziert, externer 16-Reihen-Ölkühler, diverse Motorteile lackiert, poliert oder mit Carbon überzogen

Auspuff: 63,5mm Jetex/Fortex-Edelstahlanlage mit Diesel-Endrohr

Getriebe: ATA Getriebe aus einem USA-Corrado

Bremsen: Schwarz pulverbeschichtete G60 Bremsanlage mit 280er Scheiben, hinten Serie

Räder: Vollverchromte Limited USA Felgen in 7,5x17 ET40, hinten 15mm Spurverbreiterungen pro Seite

Reifen: Hankook S1 Evo in 195/40 R17

Fahrwerk: G.A.S.-Airride V2 mit härteverstellbaren Koni-Dämpfern

Karosserie: Gecleant (Seitenblinker, Wischwasserdüsen, Dehnfugen, Kennzeichenaufnahme vorn, Wagenheberaufnahmepunkte im Schweller, Heckwischer und Schloss), Rückleuchten mit Klarlack versehen, neue Bifokal-Scheinwerfer, Lackierung in Blackmagic-Perleffekt (LC9Z)

Innenraum: Cockpitteile lackiert, Airride Display einlaminiert, Lenkrad mit Leder und Alcantara bezogen, Zusatzinstrumente, komplette Leder-Recaro Sitzausstattung aus einem Golf 4, Himmel und Säulen mit Alcantara verkleidet, Ibiza 6L Schalthebel, Türverkleidungen individuell angefertigt

ICE: Alpine CDA-9854R Headunit, Helix HXA400 MK2 Endstufe, 2-Wege Lautsprechersystem von RCF, Serienlautsprecher hinten

Dank an: Meine Freundin Jessy, Philipp, Markus, Olli von www.exclusive-tuningparts.de

79 Bilder Fotostrecke | Hasta la Vista - Ibiza: Seat Ibiza G60 Tuning: G60 Power im 1997er Seat Ibiza Cupra #01 #02

1 Kommentar

  • aggro*

    Aggro*

    Die Entscheidung ist schon lang gefallen, Auto zerlegt und vor einer Stunde die Karosse zum verschrotten vorbereitet! Aber das nächste Auto steht ja schon in der Scheune ;-) Tolle Fotos, super Bericht! Da kann sich die ein oder andere ZEITUNG was abschneiden! Gruß Uwe

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