Golf Tuning: Face First - Golf 3 VR6

Ein tiefer Vierer im Edel-Look. Aber nur auf den ersten Blick.

Golf Tuning: Face First - Golf 3 VR6: Ein tiefer Vierer im Edel-Look. Aber nur auf den ersten Blick.
Erstellt am 22. April 2009

Facelifts waren in der Autobranche schon immer ein beliebtes Mittel, um auf dem Markt befindliche und etablierte Modelle ein wenig aufzufrischen. Indem man optische wie technische Details (mehr oder weniger intensiv) überarbeitet, wirkt das Auto frischer, jugendlicher und kann dann glatt noch ein paar weitere Jahre bis zum Modellwechsel durchhalten. Wie auch das Beispiel dieses außergewöhnlichen Golf Tunings beweist...

Es gibt aber auch Facelifts, die wären beinahe nach hinten losgegangen. Das Golf 4 Cabrio ist so ein Fall. Da hat sich wohl jemand bei VW gedacht „Mensch, lass uns ein Dreier Erdbeerkörbchen nehmen, an das klatschen wir den Vorbau vom Vierer und hängen ans Hinterteil noch die aktualisierte Heckschürze mit dran.“ Das Kind verkaufen wir ganz einfach unter neuem Namen weiter. Was dem Einen etwas seltsam vorkam, betrachtete die VW-Schrauberszene als willkommene Gelegenheit, auch bei der Golf 3 Limousine ein Update vorzunehmen.

Sechs Zylinder meets Chrom

Beim Verchromen achtete Adrian auch auf die Details!



Als Adrians Golf vom Band lief, genau genommen war das gegen Ende 1992, sah er noch aus wie ein Golf 3. Rot im Lack, sorgte ein VR6 unter der Haube für viel Fahrfreude in so einem kompakten Wagen. Gute sechzehn Jahre später ist vom ursprünglichen Auto nicht mehr viel beim Alten geblieben. Fangen wir beim Motor an. Der ist zwar noch der gleiche, bekam aber eine Ansaugbrücke vom 2,9 Liter Modell spendiert.

Die wurde, genau wie das Drosselklappenteil, die Haubenscharniere, Lifter, Riemenspanner, sowie sämtliche Schrauben und Schellen verchromt. Die Luft schnorchelt der Sechsender geräuschvoll durch einen großen, grünen Filter. Das kernige Auspuffgeräusch kommt von einer modifizierten Abgasanlage mit einem Gruppe N Mittelersatzrohr. Der Endtopf bekam TDI-Endrohre angeschweisst und macht sich so unsichtbar.

Am Heck fährt der Golf rot-weisse Rückleuchten spazieren. Die Heckklappe weist keinerlei „Zubehör“ mehr auf. Alles weg, bis auf das Kennzeichen! Die hintere Stossstange greift das Thema „Golf 4“ auf, obwohl es sich um ein Tuningteil handelt.

Das fällt besonders im Bereich der hinteren Radläufe auf, dort macht die Original-Stange ja bekanntlich einen Knick nach unten. Lassen wir das Auge auf der Beifahrerseite weiterschweifen. Ah, ein TT-Tankdeckel. Original? Ja. Um den einzubauen, bedarf es eines passenden Einschweissbleches (immerhin ist die Tankklappe beim Golf 3 original ein Rechteck) und der entsprechenden Fingerfertigkeit. Adrian konnte hier, wie so oft, auf seinen guten Kumpel Ralf den Blechvirtuosen zählen.

No Mercy

Die Felgen stechen uns bei der Sightseeing-Tour rund um Adrians Golf als nächstes ins Auge. Drehten sich die 7,5x17 messenden Rundlinge anfangs an den Achsen eines Mercedes, so fanden sie dank 15mm starken Lochkreisadaptern auch an die Plus-Achsen des VR6 Anschluss.

Natürlich nicht, ohne vorher auf Hochglanz poliert und mit 205/40er Dunlops bezogen zu werden. Tiefe Autos sind cool. Findet auch Adrian. Tiefe Autos plus grosse Räder ergeben immer ein Problem mit der Freigängigkeit. Damit das Räderwerk problemlos an den Golf passte, zogen er und Ralf die Kotflügelkanten ein Stück nach aussen.





Die Mercedes-Alus stehen dem Vierer, äh, Dreier ausgesprochen gut.

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...geht´s auf der nächsten Seite!


Ein Besuch beim Blechchirurgen

Das eigentliche und den Spannungsbogen dieser Story bis zur Berstgrenze dehnende Highlight ist aber die Front des Wagens.

Bis eben noch war der Golf eindeutig als Modell Drei zu erkennen, plötzlich scheint und ist alles anders und vor unseren Augen befindet sich ein Vierer. Des Rätsels Lösung findet sich bereits am Anfang der Geschichte und ist einfach brilliant: So wie VW aus dem Golf 3 Cabrio ein Golf 4 Cabrio „zaubert“, so verwandeln geschickte Schrauber Ihre Dreier Limousine in eine Vierer Limousine. Hört sich einfach an, birgt aber in der Umsetzung einige Fallstricke. Zunächst einmal bedarf es eines grösseren Einkaufs.

Kotflügel, Haube, Schlossträger, Grill, Scheinwerfer und Stosstange (und noch viel mehr) stehen auf der Liste. Dann kommt die Frage aller Fragen.

Entweder man passt die Teile so an, dass sie an den Golf Anschluss finden, oder man arbeitet das Fahrzeug so um, dass die Teile im unbearbeiteten Zustand passen. Es empfiehlt sich, letzteren Weg zu wählen. Nur so kann man im Falle des (Un-)Falles die Teile einfach tauschen. Bleibt noch das Verlängern der Kotflügel. Da der Seitenschweller beim Cabrio ein massives Teil ist, sind die Kotflügel dort natürlich um das entsprechende Mass gekürzt. Dieses Mass gilt es, präzise anzuschweissen, damit die Form wieder passt. Dagegen muten die 6N-Türgriffe fast schon wie Peanuts an.

Die beigefarbene Bambusnote der Lackhaut wird durch cremiges Leder im Innenraum fortgesetzt. Sämtliche Türverkleidungen fertige Adrian aus GFK und lackierte sie passend. Tigerfell findet sich am Himmel sowie einigen Interieurteilen wieder. Noch kurz ein Blick auf die Musik, die den Ton macht – Ein Pioneer Radio verrichtet seine Arbeit in dem (noch) serienmässigen Armaturenbrett. Subwoofer sowie Verstärker stammen von Impulse. Die Mittelkonsole berherbergt einen DVD Player mit 7“ Monitor. Der cleane aber feine Kofferraumausbau trumpft mit einem 8 inch Touchscreen, der von einer Hand gehalten wird, auf. Dazu glitzert die chromfarbene Abdeckung des Subs.

Einem flotten Vierer ist Adrian nicht abgeneigt.



Seit nunmehr zwei Jahren schraubt Adrian an seinem Golf. An vorderster Front hat er aus einem Dreier einen Vierer gemacht. Ob da auch die Golf 5-Optik Platz fände? Vielleicht probiert er es ja mal aus...!

VAU-MAX kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf VR6

Baujahr: 1992

Karosserie: Umbau auf Golf 4-Front, Grill ohne Emblem, In.Pro Xenonscheinwerfer, weiss-rote Rückleuchten, 6N-Türgriffe, alle VW-Zeichen entfernt, Antennenloch und Auspuffaussparung gecleant, verchromter TT-Tankdeckel mit goldenen Schrauben, Heckklappe clean, Golf 4 Look Stossstange, Talbot-Spiegel auf Eigenbau-Adaptern, Türfangbänder und Scharniere verchromt, Lackierung in Bambus metallic

Räder & Reifen: Hochglanzpolierte Mercedes-Felgen in 7,5x17 ET45 mit 15mm Lochkreisadaptern, Eigenbau Felgendeckel, Dunlop SP9000 in 205/40 R17

Fahrwerk: FK-Gewindefahrwerk

Motor: 2,8 Liter VR6, Kennbuchstabe AAA, 2,9er Ansaugbrücke und Drosselklappe, offener Luftfilter, Riemenspanner, Krümmerabdeckung, sowie diverse Motorteile, Schrauben und Schellen verchromt, 174 PS

Auspuff: Gruppe N Mittelersatzrohr, ESD mit TDI-Endrohren

Bremsen:Plus-Achse vom VR6 mit 288er Bremsscheiben vorn

Innenraum:32er Momo Lenkrad, rot beleuchtete Instrumente, Türverkleidungen aus GFK in beige lackiert, Sitze mit cremefarbenem Leder bezogen, Golf 4 Schalthebel, Tigerfell an Himmel, Sonnenblenden und Mittelkonsole

ICE:Pioneer Radio, BM Audio Lautsprecher 4x150 Watt, Impulse Endstufe, Impulse 1200 Watt Subwoofer, DVD Player mit 7“ Monitor in der Mittelkonsole, 8“ Touchscreen im Kofferraum, Heckausbau aus GFK

57 Bilder Fotostrecke | Face First: Golf 3 VR6 im 4er Look und fettem Interieur: Ein tiefer Vierer im Edel-Look. Aber nur auf den ersten Blick. #01 #02

1 Kommentar

  • opakult

    Opakult

    richtig geil aue! männerauto!!!

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