Downsizing? Turbomotoren? Vierzylinder? Für all diese Dinge hat Zlatko nur ein müdes Lächeln übrig. Für ihn zählen Hubraum, Sauger und sechs Töpfe mehr als alle anderen Kniffe modernen Motorenbaus. „Lieber fahre ich etwas weniger und geniesse dafür den Klang aus sechs Zylindern, als eine von diesen aufgepusteten Nähmaschinen zu pilotieren, die zwar Sprit sparen aber auch mit Fahrspass knausern“, gibt das Mitglied des VW Club Croatia zu Protokoll.

Treibstoff ist auch in Kroatien ganz schön teuer geworden, trotz des niedrigen Lohnniveaus. Um sich sein oktanhaltiges Hobby leisten zu können, verdient Zlatko sich seine Brötchen gleich in zwei Berufen. Er ist gelernter und praktizierender KFZ-Mechatroniker und verdingt sich nebenbei noch als Kraftfahrer. Nach Feierabend kommen noch Frau und Kinder und dann kann man sich ja ausmalen wieviel Zeit noch für die Schrauberei am Volkswagen bleibt.

Trotz alledem hat Zlatko, wie er stolz betont, fast alles am seinem Dreier selbst gemacht. Okay, die Lackierung übernahm ein guter Freund. Doch bevor es daran ging, wartete eine ganze Menge auf „Dr. Djis“, wie Zlatko von Freunden auch genannt wird.

174 Pferde, hübsch gemacht

Ein Blick aufs Nummernschild verrät alles. Unter der Haube steckt Volkswagens Topmotorisierung des Jahres 1992. Sechs Zylinder, drei A´s im Motorkennbuchstaben, 2800 Kubikzentimeter Hubraum, 15° Zylinderwinkel. Zlatko schmiss die Poliermaschine an und wienerte die Oberflächen von Power-Rohr, Lichtmaschine und Ansaugbrücke auf Hochglanz.

Als Kontrastprogramm gab es für etliche andere Teile mattes Schwarz. Das Innenleben des Sechsers blieb unangetastet, lediglich ein offener Luftfilter sorgt für ein noch kernigeres Inhaliergeräusch. Auf der Abgasseite kamen vom Fächer bis hin zum letzten Topf Supersprint-Komponenten zum Einsatz. Und dank erleichterter Schwungscheibe zeigt sich der Motor jetzt einen Tick drehfreudiger.

Auf der nächsten Seite geht´s weiter!

Hier Klicken und umblättern auf Seite 2.

Und sie passen doch!

Es wurde Zeit für die Blecharbeiten. Die Kotflügelkanten seines Dreiers schnitt Zlatko in mühevoller Kleinarbeit auf, krempelte die Fragmente nach aussen und verschweisste die so entstandenen Puzzleteile wieder. Das Resultat ist eine sehr individuelle und dem Originallook gar nicht mehr ähnelnde Optik der Radläufe. Erforderlich wurden diese kosmetischen Kniffe, weil Zlatko es sich in den Kopf gesetzt hatte, unbedingt Felgen von der Chevrolet Corvette ZR1 montieren zu müssen.

Die Rundlinge sind nicht nur schwierig aufzutreiben, sie verfügen auch über etwas exotische Proportionen. 9,5 x 17 Zoll rundum sind an einem Golf 3 schon ´ne Ansage. Zu allem Überfluss wollte Zlatko die Räder auch hoch glänzend strahlen. Also schliff und polierte er sich die Finger wund und verbrachte Stunde um Stunde damit, den schönen Schein zu erzeugen.

Die nächste Herausforderung bestand darin, jemanden zu finden, der 215/40er Contis auf eine neuneinhalber Felge ziehen konnte. Wie man auf den Fotos sieht, ist dieses Vorhaben ebenfalls gelungen. Passende Lochkreisadapter zu organisieren, war vergleichsweise ein „Peanuts“-Job. Hinter den Rädern verzögern die Serien-Stopper den Dreitürer, während die Achsen an höhenverstellbaren Supersport Gewindefederbeinen hängen.

Die Motorhaube wuchs über den Scheinwerfern und in Richtung Kotflügel in Blech über sich hinaus. Daraus (und durch den schwarzen NoSign-Grill) ergibt sich eine nicht ganz alltägliche Optik, welche durch die RS-Design Frontschürze noch unterstützt wird. Nachdem auch die tropfenförmigen Aussenspiegel montiert waren, konnte Namensvetter Zlatko „Electric Orange“ von Ford auf den vormals schwarzen Golf spritzen.

Kaum etwas zu verbessern

Ausstattungstechnisch hatte der Vorbesitzer die Kreuzchen bei so ziemlich allen begehrten Punkten gemacht, so blieb Zlatko nur der Austausch des viel zu grossen Lenkrads gegen ein knackiges D&W Exemplar. Ein bisschen Chrom“nippes“ wie Lüftungsregler, Schaltkulissenrahmen, Schaltknauf, Lüftungsgitter und so weiter befriedigte den kleinen Schrauberhunger zwischendurch, wenn eine der versehentlich erlittenen Verletzungen mal wieder länger zum Ausheilen benötigte.

Berührungsängste mit Fremdmarken kennt der Kroate nicht, neben einem Corrado G60 hat er auch schon Hand an einige Opel-Modelle gelegt. Aktuell steht aber etwas anderes ganz oben auf seiner Wunschliste: In seiner Scheune steht ein zerlegter Scirocco, Baujahr ´76. Ob er sich da auch mit solchen Radläufen und einer extremen Farbe rantraut...?

Euch gefällt dieser Bericht? Weitersagen!

VAU-MAX-kompakt

Fahrzeugtyp: VW Golf 3 VR6

Baujahr: 1992

Motor: 2.8 Liter VR6, Typ „AAA“, Motorteile poliert und mattschwarz lackiert, offener Luftfilter, Supersprint Fächerkrümmer und Auspuffanlage

Getriebe: Serie, Schwungscheibe erleichtert

Bremsen: Serie

Räder: Corvette ZR1-Felgen, hochglanzpoliert, rundum in 9,5x17 Zoll, Lochkreisadapter

Reifen: Continental in 215/40 R17

Fahrwerk: Supersport Gewindefahrwerk, polierte Raceland Domstrebe vorne

Karosserie: Custom Radläufe, Haube verlängert, Grill ohne Emblem, Hella Klarglas Scheinwerfer, RS-Frontschürze, FK Klarglasrückleuchten Rot/Weiss, Neulackierung in „Electric Orange“ von Ford

Innenraum: D&W Sportlenkrad, Chrom-Lüftungsregler, Chrom-Luftgitter, Chrom-Schaltkulissenrahmen, Chrom-Schaltknauf, Chrom-Handschuhfachöffner, Chrom-Türöffner vom Golf 4 Cabrio, originale Lederausstattung

ICE: Bemi DVD-Receiver

Dank an: meine Familie, Lackierer Zlatko, VW Club Croatia

Suchfunktion nutzen und noch mehr VW Tuning finden!

Wer noch mehr will, ist auf VAU-MAX.de genau richtig.

Nutzt doch einfach einmal unsere Suchfunktion auf der rechten Seite.

Gebt den Begriff oder das Schlagwort ein (z.B. Tuning oder VW Tuning) nach dem Ihr sucht und ihr werdet überrascht sein, was es zu diesem Thema schon alles auf VAU-MAX.de gibt.



Auf diese Art lassen sich alle Geschichten sekundenschnell wieder finden.

74 Bilder Fotostrecke | Der Geniesser - Chevrolet Corvette Teile am Golf 3 VR6: Tuning Offensive am VR6 Golf #01 #02