Stationäre und mobile Blitzer

Moderne Radarfallen von Säule bis Anhänger

Stationäre und mobile Blitzer: Moderne Radarfallen von Säule bis Anhänger
Erstellt am 10. November 2020

Geschwindigkeitsübertretungen im Straßenverkehr können fatale Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben. Schwerverletzte und Unfalltote sind regelmäßig die Folge von riskanten Fahrten durch Temposünder. Dementsprechend streng werden Verstöße gegen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit geahndet. Um Raser zu erwischen, erfolgen vielfache Kontrollen durch stationäre und mobile Blitzer. Informatives zu präzisen Geräten für Kontrollmaßnahmen haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Allgemeines zu Geschwindigkeitsüberwachungen und Gegenmaßnahmen

Wer für die Geschwindigkeitsüberwachungen zuständig ist, wird in den Bundesländern zum Teil individuell geregelt. Meistens übernehmen die regionale Ordnungsbehörde und die Polizei die Kontrolle. Neben stationären – also fest installierten Radarfallen – kommen mobile Alternativen zum Einsatz. Der Betrieb der stationären Messgeräte erfolgt über Landkreise und Städte.

Weil stationäre Anlagen insbesondere auf Verkehrsteilnehmer mit Ortkenntnissen wenig Eindruck machen, werden mobile Gerätschaften an unterschiedlichsten Stellen angewandt. Der Überraschungseffekt beschert vielen Fahrern einen Bußgeldbescheid. Um einem Bußgeld zu entgehen, lassen sich die Blitzer-Warnungen von Radiosendern nutzen. Viele Sender informieren ihre Hörer in regelmäßigen Abständen über Geschwindigkeitskontrollen. Bei technischen Gegenmaßnahmen ist allerdings Vorsicht geboten: Blitzerwarner und entsprechende Apps für Mobilgeräte sind nicht erlaubt – das Verbot ist in § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt. Mehr dazu unter Bussgeld-info.de/blitzer/, einer informativen Internetpräsenz zum aktuellen Bußgeldkatalog mit Blitzer-Ratgeber. Die Seite umfasst einen Bußgeldrechner, um potenzielle Strafen zu kalkulieren.

Säulen – stationär

Unter den stationären Messanlagen sind moderne Säulen, auch bekannt als Poliscan Speed Tower, inzwischen stark verbreitet. Das Tempo der Fahrzeuge wird hierbei mit Laser gemessen. Entwickelt wurden die Säulen von Hersteller Vitronic aus Wiesbaden. Der Clou: Die Messsysteme können im Gegensatz zu den älteren Anlagen mehrere Fahrstreifen gleichzeitig überwachen. Hinzu kommt, dass sich dank der Poliscan-Messtechnik zwei Fahrtrichtungen und sowohl ankommender als auch abfließender Verkehr kontrollieren lässt. Die Säulen erfassen sämtliche Fahrzeuge für eine lückenlose Erfassung von Temposündern.

Das verbaute Light Detection and Ranging, kurz Lidar, macht die Tempomessung besonders präzise. Dank des dynamischen Messverfahrens mit Laser sind Beweisbilder optimal, was den Kontrolleuren mehr verwertbare Fälle einbringt. Die Messungen sind gerichtsfest und die digitalen Falldaten manipulationssicher. Lidar löst Radargeräte aufgrund der Vorteile zunehmend ab. Bei der einfachen Radar-Messtechnik werden Geschwindigkeiten mit Radarwellen gemessen.

Enforcement Trailer – semi-stationär

Auch im Enforcement Trailer findet das Lidar-System Anwendung. Gemeint ist hiermit ein Blitzer, der als Anhänger getarnt flexibel platziert werden kann und ebenfalls von Vitronic hergestellt wird. Der Enforcement Trailer ist autonom und führt bis zu zehn Tage ohne Eingreifen durch Personal Kontrollen durch. Der Schutz vor Vandalismus ist durch beschusssichere und abgedichtete Hüllen gewährleistet. Auch Alarmsysteme schützen vor Sachbeschädigung.

Details unter vitronic.com/verkehrstechnik, der offiziellen Internetpräsenz des Herstellers der Poliscan-Blitzgeräte.

Auch mobile Alternativen werden immer besser

Mobile Kontrollen können mit Lichtschranken, Radar und Laser erfolgen. Aufgestellt, sind die mobilen Geräte möglichst unauffällig am Straßenrand. Teilweise werden Temposünder auch über Blitzer dingfest gemacht, die im Heck eines Fahrzeugs montiert sind. Zivile Messfahrzeuge mit Police-Pilot-System kommen größtenteils auf Autobahnen zum Einsatz. Ein geeichter Tachometer hält die Geschwindigkeit fest. Ein Video dient später als Beweis.

Weil die Messung mit Lichtschranken nur bei Übereinstimmung der ersten Messung und der sogenannten Plausibilitätskontrolle gültig ist, findet vielerorts die vereinfachte Helligkeitssensoren-Methode Verwendung. Hier entfällt die Aufstellung eines Lichtsenders auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wie es bei der Lichtschranken-Version der Fall ist. Der Einseitensensor ES 3.0 (Optospeed) – eine digitale Tempomessanlage – kann auch Motorradfahrer blitzen, die bei vielen Messverfahren davonkommen, weil sie vorne kein Kennzeichen haben.

Die präzise Lidar-Messtechnik macht inzwischen viele mobile Kontrollen effizienter. Widersprüche gegen Bußgeldbescheide werden dadurch erschwert.

Geblitzt und nicht angeschnallt – das sind die Folgen

Wird bei einem Blitzlicht aufgrund überhöhter Geschwindigkeit zusätzlich klar, dass der Sicherheitsgurt nicht angelegt war, ist das Ärgernis groß. Zu schnell gefahren und gleichzeitig nicht angeschnallt – zwei Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung! Die Angst vor der Strafe steigt. Doch ganz so drastisch, wie die Situation zunächst scheint, muss es nicht sein. Vorausgesetzt die Tempoüberschreitung hält sich in Grenzen. Grundsätzlich gelten zwei Verstöße, die gleichzeitig begangen werden, gemäß § 52 Strafgesetzbuch (StGB) als sogenannte Tateinheit. Daraus ergibt sich, dass in der Regel nur die Tat mit der höheren Schwere bestraft wird. Welche Strafe droht, hängt somit davon ab, welcher der beiden Verstöße stärker gewichtet wird. Allerdings gibt es für die Bestrafung einen Ermessensspielraum, sodass die Behörden Anpassungen vornehmen können.

Für wen und wann die Gurtpflicht gilt, fasst das Video eines Bußgeldkatalog-Portals zusammen:

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