Der Frühling steht vor der Tür – Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen! Damit deine Fahrt in die Sonne auch wirklich zum Vergnügen wird, solltest du beim Aufziehen der neuen Pneus ein paar Dinge beachten. Hier ist eine Checkliste, mit der du deine Reifen genau unter die Lupe nehmen kannst. Diese Überprüfung kann Leben retten, denn die Reifen sind der einzige Kontakt deines Autos mit der Straße. Ist das Zusammenspiel zwischen Gummi und Asphalt nicht perfekt, kann das fatale Folgen haben.
1. Das Label entschlüsseln
Wenn du dir jetzt neue Reifen zulegst, wirst du seit 2021 einen veränderten, bunten Aufkleber auf dem Gummi sehen – ähnlich wie bei einem Kühlschrank. Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt, denn die bunten Symbole auf dem Reifen sind keine Deko, sondern liefern wichtige Infos über den Rollwiderstand und damit die Kraftstoffeffizienz. Je leichter der Reifen abrollt, desto weniger Kraft muss der Motor aufwenden – das senkt den Verbrauch, egal ob Benzin oder Strom. Die Balkendiagramme reichen von A bis E. Laut ADAC macht der Unterschied zwischen einem „Leichtläufer“ der Klasse A und einem Reifen der Kategorie E rund 7,5 Prozent beziehungsweise 0,51 l/100 km aus.
Rechts daneben findest du eine weitere Balkengrafik, die die Nasshaftung zeigt. Auch hier steht A für den besten Wert und E für das Schlusslicht. Eine Vollbremsung aus 80 km/h kann je nach Reifenklasse einen Unterschied von bis zu 18 Metern beim Bremsweg ausmachen. Allerdings ermitteln die Reifenhersteller diese Werte selbst. Es lohnt sich also, auch einen Blick auf unabhängige Reifenvergleichstests zu werfen.
Ganz unten auf dem Label siehst du Infos zum Außengeräusch des Reifens. Die Dezibel-Angabe zeigt, wie laut der Pneu ist. Auch hier gilt: A ist leise, C ist laut. Wusstest du, dass schon kleine Unterschiede deutlich hörbar sind? Bereits drei dB mehr verdoppeln das externe Rollgeräusch eines Reifens.
Zusätzlich findest du auf dem Label den Markennamen, den Lastindex, die Reifengröße, den Geschwindigkeitsindex (bitte mit der Höchstgeschwindigkeit deines Autos abgleichen) und die Reifenklasse. Scannst du den QR-Code rechts oben, bekommst du weitere Details aus der Europäischen Produktdatenbank für Energiekennzeichnung (EPREL).
2. Das Alter prüfen
Da du dir vermutlich nicht jedes Jahr neue Reifen zulegst, solltest du vor jedem Wechsel deine alten Pneus genau inspizieren. Denn Gummi altert und wird mit der Zeit hart und spröde – das beeinträchtigt die Haftung und verlängert den Bremsweg. Unabhängig von der Profiltiefe sollten Reifen nicht älter als sechs bis maximal acht Jahre sein.
Ein Blick auf die DOT-Nummer verrät dir das Produktionsdatum. Sie befindet sich an der Reifenflanke und besteht aus drei Elementen. Der letzte Ziffernblock (meist von einem Oval umgeben) zeigt die Produktionswoche und das Jahr an. Beispiel: „4924“ bedeutet, dass der Reifen in der 49. Kalenderwoche des Jahres 2024 hergestellt wurde.
Auch bei neuen Reifen spielt das Alter eine Rolle
Selbst beim Kauf neuer Reifen solltest du einen Blick auf die DOT-Nummer werfen. Gummi altert – auch wenn der Reifen noch unbenutzt ist. Der ADAC empfiehlt, dass neue Reifen nicht älter als zwei Jahre sein sollten. In der Regel sind Neureifen frisch produziert, aber bei exotischen Reifengrößen kann es sich lohnen, das Herstellungsdatum zu checken.
Übrigens: Es gibt keine gesetzliche Altersgrenze für Reifen – mit einer Ausnahme. Pneus für Wohnwagen und Anhänger, die bis 100 km/h zugelassen sind, dürfen höchstens sechs Jahre alt sein.
3. Wie schaut das Profil aus?
Das Reifenprofil ist entscheidend für deine Sicherheit. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindesttiefe von 1,6 Millimetern, aber darauf solltest du dich nicht verlassen. Tests zeigen, dass bei Starkregen und schlechten Straßenverhältnissen ein abgefahrenes Profil das Wasser nicht mehr richtig ableiten kann. Das Risiko von Aquaplaning steigt – und wenn das passiert, helfen selbst ESP oder ABS nicht mehr. Dann bist du nur noch Passagier, auch wenn du das Lenkrad in den Händen hältst.
Aber wie erkennst du, wann es Zeit für neue Reifen ist? Viele Pneus haben kleine Markierungen – etwa querliegende Blöcke zwischen den Profilstollen. Alternativ kannst du den Zwei-Euro-Münzen-Trick nutzen: Stecke die Münze senkrecht ins Profil. Ist der silberne Rand nicht mehr sichtbar, ist die Profiltiefe noch über vier Millimeter – dann bist du auf der sicheren Seite. Ragt der Rand heraus, solltest du die Profiltiefe in einer Werkstatt überprüfen lassen.
Am besten beugst du Problemen schon frühzeitig vor. Hörst du beim Fahren ein lautes Abrollgeräusch oder spürst Vibrationen? Das kann auf eine Sägezahnbildung hindeuten – also eine ungleichmäßige Abnutzung des Profils. Dem kannst du vorbeugen, indem du immer den korrekten Luftdruck einhältst und die Reifen regelmäßig auswuchten lässt.
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