Ohne Lenksäule

Space Drive – Vollelektrische Lenkung im Renneinsatz

Ohne Lenksäule: Space Drive – Vollelektrische Lenkung im Renneinsatz
Erstellt am 26. Juni 2019

Mit 240 Kilometer pro Stunde über die Start- und Zielgerade am Nürburgring und das ganz ohne Lenksäule: Der mit dem Steer-by-Wire-System Space Drive von Schaeffler Paravan ausgerüstete Audi R8 LMS GT3 macht es möglich. Die neue Technologie präsentierte Schaeffler im Rahmen des 24h-Rennens auf dem Nürburgring in einem zugelassenen Rennwagen.

Ausgestattet ist der R8 LMS GT3 mit einem speziellen Force-Feedback-Lenkrad. Die Übertragung der Lenkbefehle erfolgt nicht mehr mechanisch, sondern innerhalb von Millisekunden über Kabel – also Steer-by-Wire – durch elektrische Impulse. Die Technologie Space Drive hat sich in den letzten 17 Jahren bereits auf gut einer Milliarde unfallfreien Kilometern bewährt, wird nach den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen gefertigt und verfügt über eine Straßenzulassung. Die Technologie ist dreifach redundant ausgelegt: Fällt eine Steuerung aus, gibt es zwei Backup-Steuerungen, die eine absolute Ausfallsicherheit gewährleisten. Damit ist Space Drive eine wichtige Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren in Level 4 und 5 und eine Grundvoraussetzung für die Schaffung neuer Innenraumkonzepte. Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG will das System bis 2021 zur Serienreife bringen.

Für weitere Entwicklungsschritte sind nun Starts in der DMV GTC geplant. „Space Drive ist noch nie zuvor im Rennsport eingesetzt worden. Es gab viele Fragen um Technik und Sicherheit zu beantworten“, berichtet Ralph Monschauer, Ausrichter der DMV GTC. Er hat den Antrag auf Rennzulassung gestellt. „Ein Sachverständiger hat das umgerüstete Rennfahrzeug inspiziert. Danach bekamen wir die Freigabe für Testfahrten ohne Zeitmessung beim Schaeffler Paravan Race-Weekend.“ Bereits beim Einstand in die Serie zeigte der umgebaute Audi R8 LMS GT3 eine beeindruckende Performance. Noch außerhalb der Wertung konnte Markus Winkelhock beim Schaefflern Paravan Race-Weekend bei beiden DMV GTC Wertungsläufen bis auf Platz fünf vorfahren.

„Im Rennfahrzeug muss man schneller agieren als in einem Straßenfahrzeug“, weiß Rennpilot Markus Winkelhock. „Wenn das Fahrzeug ausbricht musst du ganz schnelle Lenkbewegungen nach rechts und links machen können. Da waren am Anfang meine Zweifel, ob die Motoren diesen Anforderungen gerecht werden. Aber das war kein Problem: Die Steuerung ist unglaublich schnell und unglaublich präzise.“

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