Neuartige Stoßdämpfer liefern bis zu 600 Watt elektrische Leistung

Audi testet elektromechanische Stoßdämpfer

Neuartige Stoßdämpfer liefern bis zu 600 Watt elektrische Leistung: Audi testet elektromechanische Stoßdämpfer
Erstellt am 10. August 2016

Die Ingolstädter arbeiten aktuell an einem Prototypen mit der Bezeichnung „eROT“, bei dem elektromechanische Rotationsdämpfer klassische Stoßdämpfer ersetzen. Sie machen das Fahren noch komfortabler und erzeugen zudem elektrische Energie.

So funktionieren die neuartigen Dämpfer:

“Jedes Schlagloch, jede Bodenwelle, jede Kurve bringt Bewegungsenergie ins Auto, die in den aktuellen Dämpfern aufgenommen und in Form von Wärme verloren geht“. Mit dem neuen elektromechanischen Dämpfersystem im 48-Volt-Bordnetz machen wir uns diese Energie nun zunutze. Zusätzlich haben wir und unsere Kunden ganz neue Möglichkeiten der Fahrwerksregelung“, so Dr.-Ing. Stefan Knirsch, Vorstand Technische Entwicklung der AUDI AG.

Das eROT-System spricht schnell und mit geringer Trägheit an. Als aktiv regelbare Dämpfung passt es sich ideal an Fahrbahnunebenheiten und den Fahrstil des Fahrers an. Dabei löst das eROT-System die wechselseitige Abhängigkeit von Zug- und Druckstufe auf. Mit eROT legt Audi die Druckstufe beim Einfedern komfortabel-weich aus, ohne Abstriche bei der straffen Dämpfung der Zugstufe beim Ausfedern zu machen. Ein weiterer Vorteil ist die Geometrie des neuen Dämpfersystems. Die horizontal angeordneten E-Maschinen im Bereich der Hinterachse ersetzen die stehenden Teleskop-Stoßdämpfer – davon profitiert auch der Gepäckraum.

Das eROT-System ermöglicht zudem die kinetische Energie während des Ein- und Ausfederns in Strom umwandeln. Dafür werden die Bewegungen des Radträgers von einem Hebelarm aufgenommen. Dieser überträgt die Bewegungen über ein Getriebe auf eine E-Maschine, die sie in Strom umwandelt. Die Rekuperationsleistung beträgt im Testbetrieb auf deutschen Straßen im Mittel 100 bis 150 Watt – von drei Watt auf einer frisch asphaltierten Autobahn bis zu 613 Watt auf einer holprigen Nebenstraße.

Die ersten Testergebnisse der eRot-Technologie sollen vielversprechend sein, und daher ist ein zukünftiger Serieneinsatz in Audi-Modellen durchaus denkbar. Voraussetzung dafür ist das neue 48-Volt-Bordnetz. In der für 2017 geplanten zweiten Ausbaustufe wird das 48-Volt-Netz in einem neuen Audi-Modell (wir tippen auf den A8) zum Hauptbordnetz und speist einen leistungsfähigen Mild-Hybridantrieb. Sein Einsparpotenzial an Kraftstoff reicht bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer

 

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