Kantig, kultig, cool

Die heißesten Autos aus der echten Manta-Manta-Zeit

Kantig, kultig, cool: Die heißesten Autos aus der echten Manta-Manta-Zeit
Erstellt am 3. April 2023

Die Neuauflage des Films Manta, Manta weckt bei vielen Autofans Erinnerungen an eine der spektakulärsten Zeiten des Automobilbaus. Denn in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren war in Deutschland nicht nur der Opel Manta Kult. Die Schauspieler aus dem Film Manta, Manta kennt noch heute jeder – vorausgesetzt man ist mindestens 45 Jahre alt und stand seinerzeit auf Autos. Noch bekannter sind jedoch die Fahrzeuge von Berti, Gert und Helmut als eigentliche Hauptdarsteller in dem deutschen Kultstreifen von 1991. Der Opel Manta, seinerzeit von vielen belächelt, war der ernst gemeinte Versuch des Rüsselsheimer Autobauers, einen bezahlbaren Sportwagen für die Masse auf die breiten Pellen zu stellen.

Dass es angesichts überschaubarer Motorleistungen für den Vorläufer des Opel Calibra nicht allzu sportlich und schnell wurde, dafür sorgten die überschaubar dynamischen Vierzylinder-Saugmotoren. Denen konnte man jedoch mit umfangreichen Tuningmaßnahmen deutlich mehr Pferde und eine entsprechende Dynamik abringen. Hubraumerweiterung, geänderte Einspritzanlage, Sportauspuff oder gar ein Turbo – nahezu alles war möglich und die Kultstätte im Ruhrgebiet war der Tuner D & W an der A40 zwischen Bochum und Essen.

Doch der Film Manta, Manta hatte ebenso wie die späten 1980er deutlich mehr kultige Autos zu bieten, als den automobilen Manta-Rochen als sportlichen Bruder des Opel Ascona. Die bösen Buben fuhren in dem Streifen keinen Manta, sondern einen VW Golf. Die müde Familienkutsche aus Wolfsburg hatte in der GTI-Variante einen Vitaminstoß bekommen und wurde so zum kompakten Spaßmacher für beinahe jedermann. Wem die 107 bis 112 PS der normalen GTI-Modelle nicht reichten, der träumte beim VW Golf II GTI vom 16-Ventiler, der dann bis zu 139 PS leistete und problemlos die 200-km/h-Marke knackte. Natürlich ging auch hier ohne Tuning nichts und so sorgten Sportauspuff, geänderte Krümmer sowie Luftfilter für mehr Dampf und Ärger bei der nächsten TÜV-Prüfung.

Nur eine Nebenrolle spielte Ende der 1980er Jahre der direkte Konkurrent Ford Escort. Den gab es zwar ebenfalls als sportliche XR3i-Variante, doch in Sachen Fahrleistungen und Kultstatus kam der Kölner nicht an den VW Golf GTI heran. Beinahe vergessen war der einstige Gegner des Opel Manta: der Ford Capri, den es sogar als 2.8i Injection mit einem sonoren V6 gab. Ebenso nur in der zweiten Reihe parkte das zweite Opel-Modell, das in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren von sich reden machte: der Kadett. Aus der Sportversion GTE wurde im Laufe der Jahre der modernere GSI – auf Wunsch sogar mit Digitalcockpit wie im Audi Quattro und einem 16-Ventiler-Leistungsnachschlag zerrte er mächtig an der Vorderachse. Sogar Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte einen Opel Kadett GSI.

Doch natürlich ging es seinerzeit auch etwas edler, denn auch die Premiumhersteller Audi, BMW oder Mercedes hatten den Markt der Volumenmodelle längst für sich entdeckt. Echte Kompaktmodelle gab es seinerzeit noch nicht, doch BMW schuf mit dem ersten M3 der Generation E30 ein spektakuläres Kultauto – kantig und kastig wie Golf und Co – dabei übrigens nicht von einem sanft drehenden Reihensechszylinder angetrieben, sondern der 2,3-Liter-Motor unter der nach vorne öffnenden Haube des ersten BMW M3 war in allen seinen Ausbaustufen ein Vierzylinder mit rund 200 PS.

Der erste BMW M3 war ebenso Kult wie der Mercedes 190 E 2.3-16V, der eben nur deshalb auf seine Breitreifen gestellt wurde, um dem dynamischen Bayern in die Parade zu fahren. Mit dem müden Mercedes 190 / 190 E hatte der 2.3-16V ebenso wie sein Nachfolger 2.5-16V nichts zutun. Der sportliche Anspruch wurde durch üppiges Spoilerwerk unterstrichen, und wer sich die elitären Mittelklasse-Modelle mit DTM-Bezug nicht leisten konnte oder wollte, baute seinen zahmen Mercedes 190 einfach mit Tuningteilen um, sodass er sportlicher aussah. Bis heute sind Modelle wie der BMW 320i / 325i oder Mercedes 190 E die meistgetunten Fahrzeuge der 1980er Jahre und nicht nur Film Manta, Manta die noblen Erzfeinde der Opel-Gang.

Ebenfalls Kult, aber in Sachen Bekanntheit oder Stückzahlen waren Modelle wie der Audi Quattro als Serienversion des Rallyemonsters aus den Mittachtzigern eher nur zweite Wahl. Im Serientrimm gab es das typisch kantige Design, Spoilerzierrat und neben dem charismatischen Fünfzylinder-Turbo 200 PS und Allradantrieb. Auf dessen Spuren wandelte ein weiteres Rallyemodell: der Lancia Delta Integrale – ebenfalls mit dicken Backen und echten Rallyegenen. Wie gerne erinnert man sich an diese Zeit zurück, denn es gab noch so viel mehr……

Stefan Grundhoff; press-inform

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