In die Röhre geschaut

2015er ADAC-Tunneltest liefert Top-Ergebnisse

In die Röhre geschaut: 2015er ADAC-Tunneltest liefert Top-Ergebnisse
Erstellt am 30. Juli 2015

Ganze 14-mal vergaben die Experten die Note „sehr gut“, sechs Tunnel schnitten mit „gut“ ab. Eine schlechtere Wertung bekam kein einziger Tunnel. Getestet wurden 20 Tunnel in fünf europäischen Ländern. Als Klassenbester platzierte sich der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A 71 (Erfurt – Schweinfurt) bei Suhl. Die beiden 2002 eröffneten und knapp drei Kilometer langen Röhren sind unter anderem mit gut gekennzeichneten Flucht- und Rettungswegen ausgerüstet, in die kein Rauch eindringen kann; dazu kommen eine lückenlose Videoüberwachung und gegen Lärm geschützte Notrufstationen mit Feuerlöschern. Außerdem verfügt der Tunnel über ein automatisches Brandmeldesystem, befahrbare Rettungswege und durchgehenden Funkverkehr, gut geschultes Personal und sogar über eine eigene Feuerwehr.

Nahezu gleichauf mit ebenfalls sehr guten Ergebnissen in allen Kategorien liegen in Deutschland die Tunnel Rennsteig (A 71 bei Zella-Mehlis) und Jagdberg (A 4 bei Jena), sowie in Österreich der Roppener Tunnel (A 12 bei Imst). Die wenigsten Punkte im Test, dabei aber immer noch die Note „gut“, erzielte der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A 2 (Basel – Chiasso). Größtes Manko des mit fast 17 Kilometern längsten Tunnels im Test war, dass es nur eine Röhre gibt, die im Gegenverkehr betrieben wird. Trotz des positiven Gesamtergebnisses haben die Tester auch einzelne Mängel notiert. So waren bei der Hälfte der Tunnel die Wände nicht hell angestrichen.

Bei einem Viertel gab es zumindest unter der Woche täglich Stau im Tunnel. Bei ebenso vielen funktionierte die Verständigung über die Notrufe wegen des nicht abgeschirmten Verkehrslärms nur schwer. Auch die oftmals zu kurze Einsatzdauer der Atemschutzgeräte für die Feuerwehr ist ein Problem. Die Inspektion der 20 Tunnel fand zwischen dem 5. Februar und dem 6. März 2015 statt. Dabei wurden auch sicherheitstechnische Fragen im Gespräch mit den Betreibern geklärt und entsprechende Unterlagen eingesehen. Ausgewählt wurden Testobjekte, die mindestens einen Kilometer lang und für den Reiseverkehr von Bedeutung sind. 14 der Röhren waren früher schon einmal getestet worden. Bilder: ADAC

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