Auch im Auto immer online

Alles über WLAN im Auto

Auch im Auto immer online: Alles über WLAN im Auto
Erstellt am 23. Juli 2020

Dass bei vielen brandneuen Autos, etwa dem vorbestellbaren VW ID.3, die Möglichkeit für werksseitiges WLAN auf der Zubehörliste ankreuzbar ist, dürfte bekannt sein. Allerdings gibt es diese Option auch als Nachrüstlösung – und die macht selbst in echten Oldschool-Fahrzeugen Sinn, bei denen nicht einmal die Gemischaufbereitung in irgendeiner Weise von Elektronik kontrolliert wird.

Gute Gründe fürs Auto-WLAN

Die Chancen stehen hoch, dass viele diese Worte auf einem Smartphone lesen; glaubt man nämlich den Statistiken, besitzen in jeder deutschen Altersgruppe ab 14 Jahren mehr als 90 Prozent eines. Und natürlich kommt angesichts einer solchen Marktdurchdringung eine Frage auf: Was bringt WLAN im Auto, wenn doch jeder Fahrgast ein Smartphone dabei hat, das über den Mobilfunk sowieso andauernd mit dem Internet verbunden ist? Tatsächlich gibt es eine Reihe guter Gründe:

1) Das Datenvolumen im Handy wird nicht belastet. Weder Prepaid-Angebote noch Verträge machen einen Unterschied, von wo aus genau die Daten genutzt werden. Wer etwa bei einer langen Autobahnfahrt, Musik nur über seine Handy-SIM streamt, kommt mit Pech mit einem herb reduzierten verbliebenen Datenvolumen an.

Gibt es hingegen einen dedizierten Hotspot, steckt darin eine eigene SIM. Zwar gäbe es die Möglichkeit, dass diese nur ein Zwilling der Handy-SIM ist, sich also beide Karten ein Datenvolumen teilen; ebenso besteht aber auch die Option, dort eine andere, voll auf Datenvolumen optimierte SIM einzustecken. Dann wird das Volumen des Handys nicht nur geschont, sondern bleibt völlig unangetastet.

2) Moderne Nachrüstradios können erst so vollumfänglich genutzt werden. Dabei sprechen wir konkret von solchen Geräten, die Android Auto und/oder Apple CarPlay nutzen. Diese Infotainmentsysteme, die es auch als Nachrüstlösung gibt, profitieren ebenfalls davon, wenn sie ihre WLAN-Funktion nutzen können. Dann wird es nämlich nicht nur möglich, beispielsweise das Handy darauf zu spiegeln, sondern auch Apps zu installieren, die das autoseitige Infotainment verbessern.

Weiterer Vorteil: Auf diesen Geräten können dann Beifahrer auf komfortabel großen Bildschirmen das tun, was auf dem Handydisplay nur wesentlich kleiner möglich ist. Beispielsweise können alle PayPal Casino Vorteile beim elektronischen Spielen genutzt werden, es lässt sich komfortabel shoppen oder es kann eben auch die Verbindung zu Netflix und Co. hergestellt werden, um alle Insassen mit Filmen und Serien zu unterhalten.

3) Oft ist die Verbindung einfach besser. Ein Auto ist durch seine Karosserie und die Isolation gen Erde über die Reifen ein Faraday’scher Käfig. Dadurch ist es zwar einer der sichersten Orte bei Gewitter, gleichzeitig hemmt es aber auch Funkverbindungen.

Das ist besonders beim Mobilfunk ein Problem, weil der in hohen Frequenzen arbeitet; je nach Anbieter bewegen diese sich im Bereich von mehreren Gigahertz. Der Knackpunkt: Je höher eine Frequenz, desto schlechter ist ihre Durchdringungsfähigkeit. Bedeutet im Klartext, das Auto hemmt den Mobilfunkempfang. Und das kann gerade in Extrembereichen den Unterschied zwischen funktionierender und stockender Verbindung ausmachen.

Zwar gibt es auch nachrüstbare WLAN-Hotspots, die komplett im Fahrzeuginneren liegen; die haben dann die gleichen Nachteile. Ebenso gibt es aber auch Systeme, die mit einer externen Antenne kombiniert werden und dann eine überragend bessere Konnektivität ermöglichen. Übrigens: Dieser Vorteil sollte natürlich auch mit Hinblick auf Notfälle nicht vernachlässigt werden.

4) Es bietet mehr Sicherheit durch Redundanz. Nicht jeder Anbieter von SIM-Karten kann mit der gleichen Netzabdeckung glänzen. Im Gegenteil, es gibt teilweise große weiße Flecken und darüber die Gefahr, genau dort eine Panne oder einen Unfall zu haben, wo das Handy kein Netz hat.

Steckt nun in jenem Gerät, das die WLAN-Konnektivität im Auto bereitstellt, die SIM eines anderen Anbieters, wird das Risiko wesentlich verringert; im Zweifelsfall kann dann eine Verbindung durch Anbindung des Handys erfolgen oder direkt über das Gerät, falls es auch Telefonie beherrscht.

5) Alle Mitfahrer können unterschiedslos ins Internet. Tatort Urlaubsfahrt: Das Handy des Fahrers ist blockiert, weil darauf die Navigationsfunktion läuft. Auf dem Beifahrerhandy wird Musik gestreamt. Hinten sitzt der Nachwuchs, der zwar Tablets hat, die aber ohne Internetverbindung nur einen Bruchteil ihrer Unterhaltungsqualitäten entfalten.

An diesem Punkt macht Auto-WLAN ein weiteres Mal Sinn: Alle Insassen können sich damit verbinden und tun, was sie möchten. Und das gilt nicht nur für Familienfahrten, sondern jede Ausfahrt.

So kommt WLAN nachträglich ins Auto

Stellt sich natürlich jetzt die Frage, wie sich all diese Vorteile nachträglich im Auto einstellen können. Auch hier gibt es mehrere Optionen:

  1. Bei neuen Autos kann sich ein Blick in die Bedienungsanleitung oder das Vorfahren bei der Werkstatt lohnen. Mitunter besteht die Chance, dass es im Auto einen Slot für SIMs gibt und/oder davon ausgehend nur eine zusätzliche Funktion im integrierten Infotainmentsystem freigeschaltet werden muss.

  2. Alternativ dazu gibt es vielleicht die Option, das Infotainmentsystem seines Wagens mit werksseitig verfügbaren Komponenten aufzurüsten. Das ist zwar in den seltensten Fällen Plug and Play und auch meistens nicht günstig, hat aber den Vorteil, dass die Konnektivität dann vollumfänglich auf dieses Auto zugeschnitten ist. Es können dann also alle Komponenten vollintegriert genutzt werden.

  3. Wie bereits erwähnt gibt es Autoradios im Austausch, die alle notwendigen Bauteile inklusive SIM-Slot integriert haben. Ab diesem Punkt beginnen dadurch auch die Möglichkeiten für all jene Fahrzeuge, die zu alt sind, um noch werksseitige Einbindungen erhalten zu können – also vom nur wenige Jahre alten Gebrauchten bis zum Jahrzehnte alten Oldtimer. Der Vorteil dieser Systeme ist, dass sie in aller Regel nicht mehr als einen Standard- oder Doppel-DIN-Radioschacht sowie eine Anbindung an die Fahrzeugelektrik und Lautsprechersysteme benötigen und ansonsten als Standalone-Lösung fungieren.

  4. Für (etwas) neuere Autos, die einen OBD-2-Anschluss haben, gibt es unter anderem von der Telekom ein System. Dabei wird ein Stecker mit dem OBD-2-Anschluss verbunden. Dadurch generiert er nicht nur WLAN, sondern kann auch unzählige Parameter des Autos auslesen und an die Geräte weiterleiten. Gute Option auch für alle Tuner, die selbst unterwegs ihr Auto jederzeit auf Herz und Nieren überprüfen möchten; statt nur in der Werkstatt mit dem Laptop.

  5. Für Autos und Autoradios, die über einen USB-Anschluss verfügen, gibt es die vergleichsweise einfache Option, einen Streaming-Stick zu nutzen – ein Verwandter des USB-Speichersticks, der jedoch einen SIM-Slot sowie die nötige Antennentechnik enthält. Eine sehr günstige Lösung, die allerdings wegen der Abschirmung durch die Karosserie wahrscheinlich nicht auf so gute Reichweiten kommt wie die vorherigen Optionen.

  6. Sofern ein Zigarettenanzünder vorhanden ist, gibt es auch dafür Einstecksysteme. Ähnlich wie die Streaming-Sticks enthalten diese die gesamte Technik in einem kompakten Paket (und zu einem sehr günstigen Preis). Weiterer Vorteil: Das Wechseln zwischen mehreren Fahrzeugen ist kinderleicht. Gut also für Tuner mit roter Nummer und entsprechendem Fuhrpark.

Dann gäbe es natürlich auch noch die finale Option des Recyclings: Ein altes Smartphone wird mit einer passenden SIM und einem Autoladekabel versehen in die Mittelkonsole gelegt. Da die allermeisten Geräte eine Hotspot-Funktion integriert haben, ist das ziemlich simpel.

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