Gutes von gestern für eine saubere Zukunft

Comeback der Vorkammer-Motoren?

Gutes von gestern für eine saubere Zukunft: Comeback der Vorkammer-Motoren?
Erstellt am 22. April 2024

Totgesagte leben länger, bestes Beispiel dafür liefert aktuell der Verbrennungsmotor, denn anders als gedacht erfreuen sich sowohl Otto- als auch Dieselmotoren wieder wachsender Beliebtheit. Und so verwundert es nicht, dass die Automobilhersteller trotz aller öffentlichen Bekundungen weiterhin an der Entwicklung des Verbrennungsmotors arbeiten, denn das Thema E-Mobilität ist nicht überall auf der Welt das Antriebskonzept der ersten Wahl. Und auch hierzulande weicht die erste Euphorie zunehmend der Ernüchterung sowohl beim E-Auto-Kunden als auch was den Absatz der Hersteller angeht.

Dass die Entwicklung des Verbrennungsmotors weitergeht, zeigen zahlreiche Patentanmeldungen zahlreicher Hersteller, die es zwar nicht alle in die Serienproduktion schaffen werden, aber deutlich machen, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. Ein besonders interessantes Konzept ist das des Vorkammer-Motors. Für ein derartiges Verbrennungskonzept haben in den letzten Monaten sowohl Subaru, als auch Porsche und Ford entsprechende Patente eingereicht. Auch wenn der Ansatz der Hersteller teilweise unterschiedlich ist, zeigt es doch, dass die Diesel-Technik noch immer Potenzial in sich birgt. Anders als beispielsweise beim alten Mercedes-Dieselmotor überträgt man das Konzept heute auf den Verbrennungsmotor. ist heute das Ziel, eine möglichst magere Verbrennung zu erreichen, um damit sowohl Kraft zu sparen??, als auch die Abgaswerte zu senken. Um ein abgemagertes Gemisch überhaupt noch zu entzünden, waren immer höhere Einspritzdrücke nötig. Dieses Problem könnte die Vorkammer-Technik lösen, die in einem kleinen Bereich des Brennraums eine erste Verbrennung auslöst, die das restliche Luft-Gasgemisch besser als eine Zündkerze entzünden könnte.

Gleichzeitig wäre eine höhere Kompression des Motors möglich, was besonders bei Magermotoren zu einer Leistungssteigerung bei gleichzeitigem Sparpotenzial führt.
Ford wiederum nutzt das Vorkammer-Prinzip um die über den Aktivkohlefilter gesammelten Abgase zu verbrennen. Bei diesen Abgasen handelt es sich im Gase, die bei der Verbrennung zwischen Kolben, den Kolbenringen und Zylinderwänden nach unten ins Kurbelwellengehäuse gedrückt werden. Diese sogenannten Blow-by-Gase sammelt Ford laut Patent in flüssiger Form in einem Tank, um diese mit Hilfe der Vorkammer effizienter verbrennen zu können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich deutlich weniger Ölkohleablagerungen im Ansaugtrakt ablagern, was vor allem bei aktuellen Benzindirekteinspritzungen für schlechtere Leistung und erhöhte Abgaswerte sorgt.

Ob es diese Techniken jemals den Weg in ein Serienmodell schaffen, bleibt offen. Viele Patente verschwinden wieder in der Schublade und dienen nur dazu, sich entsprechende Rechte zu sichern.

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