BMW i7 - für mehr Sicherheit

Auch elektrische Panzerfahrzeuge sind sicher

BMW i7 - für mehr Sicherheit: Auch elektrische Panzerfahrzeuge sind sicher
Erstellt am 1. November 2022

Hochrangige Politiker und Topmanager sind seit Jahrzehnten in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs. Die Panzerungen halten selbst schwerstem Beschuss stand und sind von außen kaum zu erkennen. Einst waren es nur Limousinen, die auch als Schutzfahrzeuge zu bekommen waren, doch immer größer wird das Interesse an SUVs und Elektromodellen.

Versucht haben es bisher einige – geschafft keiner. BMW ist der erste Großserienhersteller, der sein neues Luxusmodell des BMW 7er ab kommendem Jahr auch als Elektroversion panzern lässt. Damit wollen die Bayern eine schmerzhafte Scharte ausmerzen, denn die aktuelle Generation des Siebener BMW (G11/12) war im Gegensatz zur edlen Konkurrenz von Audi A8 und Mercedes S-Klasse nicht als Werkspanzer zu bekommen. Die Probleme innerhalb der Projektentwickung waren schließlich so groß, dass man es einschlafen ließ. Toppolitiker waren daher die ganzen Jahre mit den alten Panzermodellen der Baureihe F02 unterwegs und die gesicherten Wirtschaftsleute stiegen komplett zur moderneren Konkurrenz um.

Doch damit soll nunmehr Schuss sein. Ab Herbst 2023 hat BMW neben dem X5 Security VR6 wieder eine Luxuslimousine der höchsten zivilen Schutzklasse VR10 im Portfolio. Und während Mercedes S 680 Guard oder Audi A8 allein mit Verbrennerantrieben verfügbar sind, will BMW mit dem gepanzerten BMW i7 auch jene Politiker locken, denen eine ökologische Außenwirkung über alles geht. Der Aufwand eine Limousine wie den BMW ab Werk zu panzern ist immens, da das Fahrzeug zwar von außen wie ein normaler 7er BMW aussieht, mit diesem aber gerade in der Fahrgastzelle kaum etwas gemein hat. Noch größer ist der Aufwand bei einem batterieelektrischen Fahrzeug wie dem BMW i7. Der wird durch das Akkupaket im Unterboden noch schwerer und muss gerade hier besonders stark gegen Angriffe wie zum Beispiel Sprengfallen gesichert werden. „Wir werden die Tradition 2023 mit einem Hochsicherheitsfahrzeug fortschreiben, das die Dynamik sowie den Fahr- und den Innenraumkomfort der neuen BMW 7er Reihe mit einem im Wettbewerbsumfeld einzigartigen integrierten Schutzkonzept kombiniert“, erläutert BMW-CEO Oliver Zipse, „zum ersten Mal werden wir auf Basis des BMW i7 ein vollelektrisches Hochsicherheitsfahrzeug auf die Straße bringen – ohne Kompromisse beim Schutz für unsere Kunden. Damit demonstrieren wir, wie Nachhaltigkeit und Sicherheit Hand in Hand gehen.“

Produziert werden BMW 7er und i7 High Security im Stammwerk Dingolfing. „Der neue BMW i7 kombiniert ein einzigartiges vollelektrisches Fahrerlebnis mit dem fortschrittlichsten Technologiepaket in der gesamten Industrie“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber, „deshalb war für uns völlig klar, dass wir auf Basis dieses Hightech-Produkts auch ein erstklassiges Hochsicherheitsfahrzeug anbieten werden.“ Bereits auf der Internationalen Automobilausstellung im Herbst 2021 in München zeigte BMW eine seriennahe Version eines MMW X5 Protection der Schutzklasse VR6, der von einer Brennstoffzelle angetrieben wurde.

Der erhöhten Nachfrage nach gepanzerten Geländewagen will auch Jaguar Land Rover nachkommen. Lange Jahre panzerte JLR in seiner Abteilung SVO – Special Vehicle Operations - für Regierung und Behörden die beiden mittlerweile ausgelaufenen Modelle des Jaguar XJ und den bisherigen Range Rover. Bald soll der neue Range Rover ebenfalls in der Schutzklasse VR10 vorgestellt und nach unten vom Land Rover Defender 110 ergänzt werden. Der Defender wurde jedoch nicht bei JLR entwickelt und wird auch nicht dort gefertigt. Das übernimmt der Sicherheitsspezialist Trasco mit Sitz in Bremen. Über Jahrzehnte hatte Trasco verschiedene Modelle zu Panzerversionen umgebaut. Nachdem es wirtschaftlich schwierig wurde, soll mit Kooperationspartner JLR nunmehr der Neustart gelingen. Der Land Rover Defender 110 ist wahlweise in den beiden Schutzklasse VR4 und VR6 zu bekommen, die besonders in Südamerika werden der starken Straßenkriminalität gefragt sind. In Europa sind die leichten Schutzklasse insbesondere von Spezialeinheiten der Polizei gefragt.

Optisch ist ein Modell wie der Land Rover Defender 110er als VR4 / VR6 nur schwer als Schutzversion zu erkennen. Bei dem Umbau des Serienfahrzeugs werden normale Baustoffe durch leichte Sicherheitsmaterialien wie Spezialstahl, Panzerglas oder Verbundwerkstoffe ersetzt. Der Defender ist nach dem erfolgreichen Trasco-Umbau an Türen, Scheiben, Dach und Unterboden gegen Angriffe von außen geschützt. Wie auch der BMW X5 Protection gibt es hinter der normalen Heckklappe eine zweite Sicherheitszelle, die das Fahrzeug gegen Beschuss von hinten schützt. „Der Defender ist der fähigste Land Rover, der jemals entwickelt wurde.

Die Zusammenarbeit mit Trasco macht ihn nun noch belastbarer“, sagt Nick Collins, verantwortlicher Direktor Fahrzeugprogramme bei Land Rover, „dank der neuen Leichtpanzerung von Trasco avanciert der vielfach ausgezeichnete Defender zu einem ebenso robusten und vielseitigen wie diskreten Refugium für die Passagiere, die auf einen höheren Grad an Schutz und Sicherheit gegen Einflüsse von außen Wert legen.“ Zudem kann der Brite als Sonderschutzfahrzeug mit weiterem Ausstattungsdetails ausgestattet werde, die zusätzliche Sicherheit für die Insassen bringen: Feuerlöschanlage für den Motorraum, Blaulicht / Sirene, Gegensprechanlage, Reifen mit Notlaufeigenschaften, Schwerlast-Fensterheber, ballistischer Unterbodenschutz oder ein selbstdichtender Kraftstofftank.

Stefan Grundhoff; press-inform

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