EU-Zölle auf China-E-Autos

Eilmeldung: EU beschließt Strafzölle auf E-Autos aus China

EU-Zölle auf China-E-Autos: Eilmeldung: EU beschließt Strafzölle auf E-Autos aus China
Erstellt am 4. Oktober 2024

Die Entscheidung ist gefallen: Wie die Bild-Zeitung meldet, haben sich die EU-Staaten mehrheitlich für Strafzölle auf E-Autos aus China ausgesprochen.

Viele Wirtschaftsexperten und die deutsche Autoindustrie haben vor diesem Abstimmungsergebnis und seinen möglichen Folgen gewarnt. Weitet sich der Konflikt nämlich zum Handelskrieg mit China aus, könnte sich dies verheerend auf die deutsche Autoindustrie auswirken. Unter anderem hat sich auch Mercedes-CEO Ola Källenius noch gestern für ein "Nein" bei der heutigen Abstimmung starkgemacht. Er schrieb auf LinkedIn: „Die Einführung der geplanten Maßnahmen und ein möglicherweise daraus resultierender Handelskonflikt würden den Erfolg unserer Industrie und Arbeitsplätze langfristig gefährden, unsere Transformation erschweren sowie dem Klimaschutz schaden. Das kann nicht im Interesse der Politik sein. Daher sollte die EU mit China eine Verhandlungslösung suchen, statt Zölle zu erheben.“ Seine Mahnung blieb in der Mehrheit der EU-Staaten ungehört. Das ist aus der Sicht von Autoland Deutschland mehr als nur bedauerlich.

Artikel vom 02.10.2024: Kritiker warnen vor der Einführung von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos

EU-Zölle auf China-E-Autos können für europäische Autoindustrie verheerend sein
Die Europäische Union plant, drastische Zölle von bis zu 36 Prozent auf Importe chinesischer Elektrofahrzeuge zu erheben, um die heimische Produktion zu schützen. Dieser Schritt, der von den Mitgliedstaaten noch bestätigt werden muss, könnte jedoch weitreichende Konsequenzen für die ohnehin angeschlagene Automobilindustrie haben. Besonders betroffen wären auch deutsche Hersteller, die in Kooperation mit chinesischen Partnern arbeiten. Die gesamte deutsche Automobilindustrie erwartet von der deutschen Regierung, dass sie gegen die Einführung der Zölle stimmen wird. Bundeskanzler Scholz indes hat sich bis noch auf ein Dafür oder ein Dagegen festgelegt. Die Entscheidung über die Zölle wird für den 04.10.2024 erwartet – und die Branche blickt mit Sorge auf die möglichen Folgen, falls die EU Strafzölle verhängen sollte.

Frank Liebold, Country Director Deutschland beim Kreditversicherer Atradius, schlägt Alarm: „Ein Zollkrieg könnte das Letzte sein, was der Sektor jetzt gebrauchen kann.“ In einer Zeit, in der die Automobilindustrie bereits unter enormem Druck steht, könnte ein Handelskonflikt mit China den globalen Markt empfindlich stören. Chinesische Hersteller könnten ihre Exporte gezielt in andere Regionen umlenken, was westlichen Herstellern die Absatzmärkte erheblich erschweren würde. „Die Einführung dieser Zölle könnte verheerend sein“, warnt Liebold.

Die Sorge ist nicht unbegründet. Trotz einer vergleichsweise gemäßigten Haltung der EU im Vergleich zu den USA – die ihre Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge kürzlich auf 100 Prozent erhöht haben – bleibt das Risiko eines eskalierenden Handelskriegs bestehen. Die Folgen könnten nicht nur höhere Preise, sondern auch eine Marktverzerrung sein, die den Wettbewerb in Europa erheblich beeinträchtigt.

Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr

Jens Stobbe, Manager Risk Service bei Atradius Deutschland, betont: „Westliche Automobilhersteller können sich einen Zollkrieg schlicht nicht leisten.“ Statt sich auf Handelsbarrieren zu verlassen, müssten europäische Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch technische Innovationen und besseren Kundenservice stärken. „Die neuen Zölle könnten zu einem Anstieg der Preise für Elektrofahrzeuge führen und gleichzeitig die Bemühungen um Nachhaltigkeit untergraben“, so Stobbe. Besonders alarmierend sei die Gefahr, dass die Zölle den Markt weiter verzerren und den Zugang zu erschwinglichen Elektrofahrzeugen für Verbraucher einschränken.

Wachsende Unsicherheit

Die Diskussion über die geplanten Zölle verstärkt die ohnehin hohe Unsicherheit in der Branche. Elektrofahrzeuge sind für viele Verbraucher nach wie vor teuer, und die zusätzlichen Kosten durch Zölle könnten den Markt weiter belasten. BMW-Chef Oliver Zipse kritisierte die Pläne der EU deutlich und bezeichnete sie als „den falschen Weg“. Die Angst vor einer Spirale von Handelsbarrieren wächst, da die Branche bereits unter globalem Gegenwind leidet.

China hat zwar noch keine Gegenzölle auf europäische Elektrofahrzeuge angekündigt, jedoch Untersuchungen zu europäischen Lebensmittel- und Getränkeimporten eingeleitet. Dies könnte der Auftakt zu einem umfassenden Handelskonflikt mit der EU sein – und die Automobilindustrie wäre einmal mehr im Zentrum der Auseinandersetzung.

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